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BG Göttingen: FC Bayern nur etwas geärgert

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Freie Bahn zum Bayern-Korb: Göttingens Spielmacher Stephen Brown (am Ball) visiert gegen Münchens Deshaun Thomas (rechts) die Münchener Reuse an. Philipp Hartwich (15) blockt zwei Bayern weg. 2
Freie Bahn zum Bayern-Korb: Göttingens Spielmacher Stephen Brown (am Ball) visiert gegen Münchens Deshaun Thomas (rechts) die Münchener Reuse an. Philipp Hartwich (15) blockt zwei Bayern weg. 2 © Hubert Jelinek/gsd

Die große Überraschung wie bei Alba Berlin (65:59-Sieg) ist ausgeblieben! Vor 3313 Zuschauern (Saisonrekord, darunter der alte Göttinger Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler und seine Nachfolgerin Petra Broistedt) verlor Basketball-Bundesligist BG Göttingen das Topspiel gegen den FC Bayern München mit 66:80 (33:34).

Göttingen – Schade vorab: Bayern-Coach Andrea Trinchieri war nicht vor Ort, er hat einen grippalen Infekt. Bedauerlich, sodass der italienische „emotional leader“ nicht mal selbst live zu erleben war. Er wurde vertreten von Co-Trainer Slaven Rimac. Auch die Topstars Vladimir Lucic und Othello Hunter schonten die Bayern.

Der Start war erst einmal gut für die BG: Philipp Hartwich traf zum 2:0, Mathis Mönninghoff per Dreier zum 5:0. Das war’s aber erstmal, Bayern legte den ersten 13:0-Lauf hin, führte 13:5. BG-Coach Roel Moors nahm die erste Auszeit – mit der Folge, dass Liga-Topscorer Kamar Baldwin den zweiten Dreier versenkte und Jake Toolson den dritten zum 11:18. Doch irgendwie schien es so, als hätten die Münchener die Partie im Griff. Auch weil die BG beim 13:19 eine Dreifach-Chance zu punkten liegen ließ. Erste Pause beim 15:21.

Zu Beginn des zweiten Viertels war er dann wieder mal da: der oft zitierte „Bayern-Bonus“! Schiri-Pfiffe gegen Göttingen, vermeintliche Fouls der Gäste blieben ungeahndet. Die Begegnung verlief in den folgenden Minuten sehr zäh, die BGer vermochten mehrfach ihre Scoring-Chancen nicht zu verwerten. Coach Moors fluchte an der Seitenlinie wie ein Rohrspatz. Bayern deckte die Veilchen an der Dreierlinie zu, beraubte sie damit einer ihrer Stärken.

Aber die BG bewies großen Kampfgeist, bot dem Euroleague-Starter, der letzte Woche Fenerbahce Istanbul und Panathinaikos Athen geschlagen hatte, bravourös die Stirn. Baldwin und Center James Dickey verkürzten für die Gastgeber auf 33:35 zur Halbzeit. Doch das Resultat wurde noch korrigiert: Ende des ersten Viertels wurde Bayern ein Punkt abgezogen, also nur 33:34 zur Pause. Und noch alles drin für die BG!

Kurz nach Wiederbeginn brachte Stephen Brown die BG auf 36:37 heran. Zack Bryant sorgte sogar für die Führung beim 38:37. Aber dann wieder ein umstrittener Pfiff gegen die Veilchen – „Schieber“- Rufe der Fans. In der Folge setzte sich München wieder auf 50:42 ab. Nach einem Unsportlichen Foul gegen Bayerns Gavin Schilling traf Harper Kamp zum 47:50, doch München konterte eiskalt mit einem 10:0-Lauf mit zwei Dreiern von Andy Obst zur 60:47-Führung nach 30 Minuten. Die Vorentscheidung?

Ja, denn zum Auftakt des Schlussabschnitts erhöhte der Ex-Meister auf 64:47 – da war dann die individuelle Klasse des FCB einfach doch größer als die der BG. Wie zum Beispiel die von Deshaun Thomas – der bullige Big Man (18 Punkte) war kaum zu stoppen.

Um die Bayern zu schlagen, muss eben alles klappen – diese Floskel passte einfach. Das tat es bei der BG nicht, insofern war der Sieg der Münchener auch verdient.

„Wir haben nie wirklich an unsere Chance geglaubt“, war Trainer Moors enttäuscht. „Unsere Inside-Präsenz fehlte total“, spielte er auf den dünnen Auftritt der BG-Center Hartwich und Dickey unterm Korb an. „Unsere Zweier-Quote war schwach, die Mentalität aber besser als in Hamburg. Das Hauptproblem waren nicht die Schiedsrichter, sondern dass wir wenig Möglichkeiten hatten, länger im Spiel zu bleiben.“  (Helmut Anschütz/gsd)

Eingekeilt: Der BGer Jeff Roberson (Mitte) gegen Bayerns Dreier-Ass Andreas Obst (links) und Ognjen Jaramaz.
Eingekeilt: Der BGer Jeff Roberson (Mitte) gegen Bayerns Dreier-Ass Andreas Obst (links) und Ognjen Jaramaz. © Hubert Jelinek/gsd

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