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SC Willingen vergibt in Vellmar wieder einen Punktgewinn

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Sebastian Müller in Aktion
Seine zwei Treffer reichten nicht: Sebastian Müller erzielte in Vellmar das 1:1 und das 2:3 für Willingen. © Artur Worobiow

Wieder nicht viel schlechter gespielt als der Gegner, wieder nicht gepunktet: Für den SC Willingen rückt nach dem 2:4 (1:2) beim OSC Vellmar der Verbleib in der Verbandsliga in weite Ferne.

Willingen – „Wir haben wieder glasklare Chancen nicht genutzt“, erklärte nach dem Abpfiff der Sportliche Leiter Frank Gruber und wusste: „Dann wird es einfach schwer.“ Das war es nicht allein.

Ausgerechnet vor der von Trainer Sebastian Wessel ausgerufenen Woche der Wahrheit (am Sonntag reist der FSV Dörnberg an) überrolte den ohnehin nicht üppig besetzten Kader der Upländer wieder eine Ausfallwelle. Neben dem verletzten Jonathan Vach, Urlauber Patrick Michel und dem nach seiner Ampelkarte gesperrten Sören Vogel fiel kurzfristig auch Mittelfelddirigent Matthias Bott mit einer Corona-Erkrankung aus. Damit war die SCW-Aufstellung praktisch alternativlos, denn neben Jan Theiß saßen nur Akteure auf der Bank, die am Abend zuvor das KOL-Derby gegen Usseln unglücklich mit 1:2 verloren hatten.

Dennoch war die Partie fast bis Mitte des ersten Durchgangs recht ausgeglichen. Unübersehbar war dabei allerdings die technische Überlegenheit der Vellmarer. „Dafür waren hauptsächlich zwei Spieler verantwortlich“, sagte Frank Gruber, „über die lief, oft mit langen Bällen, das ganze Spiel..“

Auf den Rückstand findet der SC Willingen rasch eine Antwort

Der eine, Serkan Aytemür, setzte sich nach Kurzpassspiel gegen Guiseppe di Rienzo durch und schlenzte den Ball vom Strafraumeck zum 1:0 ins lange Eck (6.). Der nächste Höhepunkt war bereits der Ausgleich in der 21. Minute. Nach einem Freistoß von Jan-Niklas Albers von Höhe der Mittellinie legte Jan-Henrik Vogel auf Sebastian Müller ab und der traf aus 13 Metern.

„Das war der Beginn einer kleinen Drangphase von uns“, notierte Gruber zwei gute Gelegenheiten zur Führung. Erst zielte Florian Heine, bedient von Stephan Bonacker, knapp vorbei (22.), dann blieb der Torjäger nach einem langen Ball von di Rienzo zweiter Sieger gegen Keeper Leo Gingel (24.).

Nach einer halben Stunde übernahmen die Vellmarer wieder das Kommando und kamen ihrerseits zu Chancen. Den wuchtigen Versuch von Eyüp-Emre Akman, ein weiterer Unterschiedsspieler, konnte Florian Bouma noch zur Ecke lenken. Der SCW-Keeper war direkt danach von Akman nach Aytemür-Pass bereits ausgespielt, konnte aber im Nachsetzen doch noch klären (31.).

In der 40. Minute startete Martin Porada ein Solo über die rechte Seite, ließ dabei drei Willinger stehen, schoss aber am langen Eck vorbei. Und dann reichte es doch zur Pausenführung für den OSC. Nach einer Flanke von Aytemür kam Bouma nicht richtig an den Ball, drei Mitspieler bekamen die Situation nicht geklärt, wieder griff der Torwart ein, aber von seinen Fingerspitzen fiel das Spielgerät Nils Möller (Torschütze korrigiert) vor die Füße – 2:1 (44.).

In der Schlussphase vergibt Willingen Chancen satt

Gruber hoffte gleichwohl weiter auf den Punktgewinn: „Es ist noch alles drin“, sagte er nach Halbzeit eins. Schon in der 52. Minuten sah das anders aus, als Enes Glogic völlig frei einen Eckball zum 3:1 einköpfte. In der Folge war Vellmar überlegen, kam aber zu keinen weiteren Gelegenheiten. „Ab der 70. Minute haben wir mehr nach vorne gespielt“, sagte Gruber. Heine scheiterte bei seiner Großchance an Gingel (70.). Nachdem auch Sebastian Butz das Ziel verfehlt hatte (78.), köpfte Müller einen Eckball von Vogel endlich zum Anschlusstreffer ein (84.).

Die Gastgeber, die mittlerweile viermal gewechselt hatten, gerieten ins Schwimmen. „Drei große Möglichkeiten binnen fünf Minuten“, haderte Gruber erneut mit der Abschlussschwäche. Heine hätte den Ausgleich vielleicht sogar besorgen müssen. Er konnte nach Vorarbeit von Colin Querl und Vogel jeweils frei vor dem gegnerischen Kasten Gingel nicht überwinden (85., 89.). Müller verpasste in der Schlussminute zudem seinen dritten Treffer. Im Gegenzug wurde Jannik Weingarten von Butz gefoult und Glogic besorgte vom Punkt den 4:2-Endstand. Der SCW war da nur noch zu zehnt, Guiseppe di Rienzo hatte für wiederholtes Foulspiel die Gelb-Rote Karte gesehen.

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