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Gensungen/Felsberg verliert nach 19:14-Führung noch mit 35:36 in hinreißendem Spitzenspiel gegen Offenbach

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So wurde im Spitzenspiel um jeden Ball gerungen: Hier „bearbeiten“ die Offenbacher Nils Lenort (l.) und Edi Pjanic (TSG) den Gensunger Heinrich Wachs, freigesperrt von Maik Gerhold (r.). 
So wurde im Spitzenspiel um jeden Ball gerungen: Hier „bearbeiten“ die Offenbacher Nils Lenort (l.) und Edi Pjanic (TSG) den Gensunger Heinrich Wachs, freigesperrt von Maik Gerhold (r.). © Pressebilder Hahn

Gensungen - Es war ein Spitzenspiel der Extraklasse: rasant, dramatisch, aber ohne Happy-End für die ESG Gensungen/Felsberg. Der heimische Handball-Oberligist musste sich Offenbach trotz einer 19:14-Führung (31.) mit 35:36 beugen.

Wie konnte das passieren? Eine Frage, die durch die Gensunger Kreissporthalle geisterte, nachdem sich das erste Entsetzen gelegt hatte. Die Enttäuschung über eine 35:36 (18:14)-Heimniederlage der ESG Gensungen/Felsberg gegen die TSG Offenbach-Bürgel, die so gar nicht zum offensiven Feuerwerk passte, das die Fans des heimischen Handball-Oberligisten über lange Phasen des Spiels entzückt hatte.

Was war passiert? Mit dem Elan des Auftaktcoups in Bruchköbel schienen die Edertaler einen weiteren Aufstiegsanwärter überrennen zu wollen. Der neue Spielmacher Wachs wirbelte im Duett mit Vince Schmidt die TSG-Deckung durcheinander, das Zusammenspiel mit Kreisläufer Koch klappte auf den Punkt und der gesamte Edertaler Rückraum war torgefährlich. „Die Anfangsphase haben wir total verschlafen“, gestand Offenbachs Trainer Kalman. Die Folge: Der Vize-Meister wankte. Aber er fiel nicht. Konnte sich auf seine Abgezocktheit im Angriff verlassen. Jeder Abpraller landete bei den Gästen und die betrieben auf diese Art Schadensbegrenzung.

Der 6:6-Zwischenstand (11.)? Ein Witz angesichts der (noch) einseitigen Kräfteverhältnisse auf dem Feld. Doch die Edertaler ließen sich nicht verdrießen, stattdessen der ersten die zweite Angriffswelle folgen, um sich über 14:10 (23.) zur Pause auf 18:14 abzusetzen. Womit die Südhessen laut des ebenfalls explodierenden Cornelius Feuring (vier Tore in der ersten Halbzeit) aufgrund einiger vergebener Möglichkeiten (u.a. zwei Siebenmeter) noch „gut bedient waren“.

Hütt vergibt Chance auf Remis

Dachten sich auch die Gäste - und zahlten nach dem Wechsel zurück. Ließen sich selbst nach Wachs‘ Treffer zum 19:14 (31.) nicht abschütteln.. Hielten das Tempo besonders mit ihrer effektiven zweiten Welle hoch, dem die ESG im Laufe der zweiten Hälfte Tribut zollen musste. In der Abwehr ging der Zugriff verloren, Rechtsaußen Christopher Hofmann und Linkshänder Wagenknecht waren plötzlich nicht mehr zu halten. Im Gensunger Positionsangriff verlagerte sich dagegen die Verantwortung des Abschlusses immer mehr auf den überragenden Heinrich Wachs.

Trotzdem hätte es in diesem hinreißenden Duell zweier Spitzenteams noch ein Edertaler Happy-End geben können. Nach einem 3:0-Lauf zum 31:29 (50.), als sich die Gäste - zuvor durch Markus Wagenknecht erstmals in Führung gegangen (46., 27:28) - eine erste (und letzte) Verschnaufpause gönnten. Und in der dramatischen Schlussphase, als Linksaußen Benedikt Hütt zwei Tempogegenstöße nicht verwerten konnte.

Ein Nackenschlag, der schwer zu verdauen war. „Offenbach hat das Glück, das uns fehlte, erzwungen“, versuchte Arnd Kauffeld, die kaum erklärbare Niederlage zu erklären. Noch regierte der Frust, ließ sich allenfalls durch Trotz besänftigen, der den ESG-Coach zu einer ungewohnten Kampfansage verleitete: „Wir werden Offenbach auf den Fersen bleiben.“ Der Mannschaft, mit dem wohl längsten Atem in der Oberliga, der sie schon nach zwei Spieltagen zum Titelfavoriten macht.

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