Das Landratsamt Passau teilt mit, dass am Freitagvormittag (3. Juni) der Katastrophenfall im Landkreis Passau aufgehoben worden ist
Passau. Bange Blicke sind derzeit in Richtung Stadt und Landkreis Passau sowie Landkreis Rottal-Inn gerichtet. Die anhaltenden Regenfälle in den vergangenen Tagen haben dafür gesorgt, dass die Erinnerungen an das Jahrhunderthochwasser im Jahr 2013, das ebenfalls Anfang Juni seinen Höhepunkt erreichte, wieder in den Vordergrund rücken. Droht heuer eine ähnliche Katastrophe? Müssen die Passauer abermals um ihr Hab und Gut bangen? Sowohl Herbert Zillinger von der Stadt Passau als auch Birgit Bachl vom Landkreis Passau geben in dieser Hinsicht Entwarnung. In und um Passau entspanne sich die Hochwasser-Lage wieder.
„Momentan haben wir einen Pegelstand von knapp sieben Metern“, berichtet Herbert Zillinger. „Den Höchstand von 7,62 Meter haben wir während der Nacht zum Donnerstag erreicht.“ Für diesen Fall sei man in der hochwassererprobten Dreiflüssestadt gerüstet. Lediglich die Fritz-Schäffer-Promenade sowie einige Parkplätze hätten gesperrt werden müssen. „Das Hochwasser bewegt sich in einem Bereich, der in Passau keine größere Schäden anrichtet – kein Vergleich zu den Ereignissen im Rottal“, erklärt Zillinger. Dennoch kommen derzeit die Erinnerungen an das Jahrhunderthochwasser 2013 – damals erreichten die Pegel einen Stand von 12,89 Meter – wieder hoch, zumal sich diese Katastrophe in diesen Tagen zum dritten Mal jährt. Zillinger: „Selbstverständlich ist man äußerst beunruhigt, wenn das Wasser über das Ufer tritt – auch wenn die Prognosen keinen Anlass zur Sorgen geben.“
„Wie viel noch vom Himmel kommt, ist das große Fragezeichen“
Während Passau langsam aber sicher zur Normalität zurückkehrt, herrscht wenige Kilometer entfernt weiterhin der Ausnahmezustand. Um die Helfer vor Ort im Rottal zu unterstützen, sind dort bereits Feuerwehrkräfte der Dreiflüssestadt im Einsatz. Zudem wird derzeit noch geprüft, ob auch Fachkräfte der Stadtwerke Passau eingesetzt werden können. „Wir sind Hochwasser-Profis – ob das besonders positiv ist, sei dahingestellt“, kommentiert Herbert Zillinger. Trotz der Entwarnung für die Stadt an Donau, Inn und Ilz hat der Stadtmitarbeiter immer noch die Meldungen des Hochwassernachrichtendienstes Bayern im Blick. „Gott sei Dank ist der zwei-Tage-Trend positiv.“ Dass es weiterhin wechselhaft mit Regen und Gewitter bleiben wird, vermeldet Hog’n-Wetterfrosch Martin Zoidl: „Aber wie viel noch vom Himmel kommen wird, ist das große Fragezeichen. Hoffen wir das Beste“
Hoffnung – ein Wort, das derzeit auch im Passauer Landratsamt eine große Rolle spielt. In einer Pressemitteilung teilt Birgit Bachl vom Büro des Landrats mit, dass die Rott bei Ruhstorf gegen 4 Uhr morgens mit einem Pegel von 3,62 Meter den höchsten Stand seit Beginn der Wetteraufzeichnung erreicht habe, die Ortschaft aber dennoch von größeren Schäden verschont worden sei. „Mit ausreichenden Ablaufmöglichkeiten und Sandsackverbauungen konnten wirksame Gegenmaßnahmen getroffen werden“, wird Passaus Landrat Franz Meyer in der Meldung zitiert. Die Lage entspannt sich. Die Ausrufung des „Großschadensereignis mit Koordinierungsbedarf unterhalb der Katastrophenschwelle nach Art. 15 BayKSG“ werde voraussichtlich bis Donnerstagmittag aufrecht erhalten.
Vier Tote und vier Vermisste im Landkreis Rottal-Inn
Entwarnung gibt es auch für die übrigen betroffenen Gebiete wie Bad Griesbach, Kößlarn und Haarbach. Zu größeren Verkehrsbehinderungen auf Kreis- oder Gemeindestraßen komme es nicht mehr. In der vergangenen Nacht seien im betroffenen südlichen Landkreisgebiet insgesamt 700 Kräfte von 52 Feuerwehren im Einsatz gewesen. Von den Sandsackfüllanlagen in Tiefenbach und Vilshofen wurden rund 30.000 Sack ausgegeben, wie Birgit Bachl erklärt. Zudem hätten die Landräte Sebastian Gruber (Freyung-Grafenau) und Michael Adam (Regen) bei Bedarf ihre Unterstützung zugesagt.
Etwas kritischer ist die Lage im Landkreis Rottal-Inn. Christian Biedermann von der Polizei Niederbayern spricht gegenüber dem Onlinemagazin „da Hog’n“ von bisher vier Toten und vier vermissten Personen…
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