Fein anzusehen, schön zu berühren

Werkstücke aus grobfasrigem Holz zu strukturieren ist gerade in Mode. Unter Strukturieren versteht man die Bearbeitung der Holzoberfläche mit geeigneten Werkzeugen und dem Ziel, die weichen Faseranteile des Holzes an der Oberfläche zu entfernen, um dem Werkstück eine interessante, abgenutzte, stark gebrauchte oder verwitterte Optik zu geben.

Fein anzusehen, schön zu berühren. Bild: Martin Adomat

Die gebräuchlichsten Werkzeuge sind dabei die Draht- oder Messingbürsten, die von Hand oder auf der Bohrmaschine eingesetzt werden. Dabei wird die Holzoberfläche allerdings sehr grob aufgerissen und es bleiben abstehende Holzfasern zurück. Leider ist das Werkstück danach nicht mehr angenehm anzufassen und außerdem stören die abstehenden Fasern die gewünschte Optik. Sie sollten deshalb entfernt werden. Am besten geschieht dies mit einem selbst hergestellten Werkzeug: Dazu benötigen Sie lediglich einen Werkzeughalter, wie er zum Aufnehmen runder Drahtbürsten oder dergleichen dient und Schleifvlies in verschiedenen Körnungen (gibt es als Rolle oder Zuschnitte). Stecken sie mehrere Abschnitte (können ruhig eckig bleiben) über Kreuz auf den Dorn, ziehen Sie die Schraube fest und spannen Sie alles in die Bohrmaschine. Nun wird das sich drehende Vliesbündel bei rotierendem Werkstück, generell im Gegenlauf, aber auch kreuz und quer, eingesetzt. Wiederholen und verfeinern Sie so lange, bis der gewünschte Effekt erzielt ist. Dazu kann an der Bohrmaschine und der gegebenenfalls an der Drehbank mit den Laufrichtungen rechts/links gespielt werden. Das Ergebnis ist ein Handschmeichler, der aber den gewünschten "abgetragenen" Look zeigt.

Das könnte Sie auch interessieren

Kommentare

Bisher noch keine Kommentare

Kommentar verfassen