[Consumer & Retail-Information vom 17. April 2019] Die Rahmenbedingungen für den Konsum in Deutschland sind trotz zunehmender konjunktureller Unsicherheiten weiterhin gut und damit eine solide Basis für die Fortsetzung des Wachstums in diesem Jahr.
Über alle Segmente hinweg konnte das Marktvolumen für Konsumgüter 2018 gemäß IFH Köln um 1,4 % zulegen. Grundlage dieser Entwicklung war insbesondere die gute Verfassung des Arbeitsmarktes und die damit einhergehende positive Konsumstimmung.
Das Fundament für die Entwicklung bildet aufgrund des dominanten Marktvolumens das Segment Fast Moving Consumer Goods (FMCG) inkl. Ernährung mit einem Plus von 1,4 % gegenüber Vorjahr. Bei den anderen Segmenten zeigt sich eine breite Spreizung der Zuwachsraten, teilweise sogar ein Rückgang.

Gute Wachstumsraten bei Do it Yourself (DIY) / Garden & Construction, Office Products und Health & Wellness

Überdurchschnittlich gute Wachstumsraten verzeichneten 2018 die Branchen DIY / Garden & Construction sowie Office Products (+2,5 % bzw. +2,9 % im Vergleich zum Vorjahr). Beide profitierten vom anhaltenden Bauboom und von Impulsen aus der Renovierung bestehender Gebäude. Aufgrund der weiterhin robusten Baukonjunktur sehen wir auch im laufenden Jahr überdurchschnittliche Wachstumsraten, erwarten jedoch analog zum IFH Köln eine nachlassende Dynamik.

In der Kategorie Office Products sind vor allem Büromöbel der Wachstumstreiber. Der grundsätzlich stark zyklische Büromöbelmarkt profitierte 2018 neben der guten konjunkturellen Entwicklung auch von der strukturellen Veränderungen der Nachfrage. Diese bietet auch im laufenden Jahr weiteres Umsatzpotenzial (siehe Blog-Beitrag Büromöbel).

Prosperierend entwickelte sich zudem der Health & Wellness-Markt (+2,3 % im Vergleich zum Vorjahr), getragen von fundamentalen Faktoren sowie dem stetig steigenden Gesundheitsbewusstsein. Nach unserer Ansicht wird dies auch künftig zu überdurchschnittlichen Zuwächsen führen.

Rückgänge bei Home & Interior und Fashion & Accessoires, Consumer Electronics stagnierend

Unterdurchschnittlich wuchs im vergangenen Jahr der Bereich Consumer Electronics & Elektro mit +0,5 %. Ohne unerwartet zweistellige Zuwachsraten bei Smartphones wäre das Segment ins Minus gerutscht. Ausschlaggebend ist nach Jahren des Aufschwungs die einsetzende Nachfragesättigung – vor allem bei Elektro-Klein- und Großgeräten –, was in Summe 2019 zu einer Seitwärtsbewegung des Marktes führen sollte.

Umsatzeinbußen gab es 2018 in den Märkten Home & Interior – trotz Baubooms – und Fashion & Accessoires (-1,8 % bzw. -0,2 % im Vergleich zum Vorjahr). Der Markt für Home Interior wird voraussichtlich auch 2019 eine negative Entwicklung aufweisen (siehe Blog-Beitrag: Wohnmöbel und Küchen 2019).
Das Minus im Markt für Fashion & Accessoires wird sich nach unserer Einschätzung in diesem Jahr nicht wiederholen. Dem Wunsch nach Individualisierung, steigendem Interesse für nachhaltige Mode und der weiterhin guten Nachfrage nach Luxusgütern steht allerdings der nach wie vor hohe Druck auf den stationären Handel entgegen, der sich gegen den zunehmenden Online-Handel behaupten muss.

Ausblick 2019: Robustes Wachstum – Spreizung bleibt

„Für das laufende Jahr ist trotz merklicher gesamtwirtschaftlicher Abkühlung eine Entwicklung auf ähnlich gutem Niveau zu erwarten“, so die Einschätzung von Uwe Krüger, IFH Köln. Die Prognose des IFH Köln für das Wachstum über alle Konsumgütermärkte liegt bei +1,5 %.
Wir erwarten für die Konsumbranchen im Durchschnitt einen weiteren Umsatzzuwachs in diesem Jahr, allerdings wiederum mit einer erheblichen Spreizung in den verschiedenen Segmenten und Branchen. Und eventuell gibt es auch wieder einen Shooting Star auf Ebene der Einzelbranchen wie das boomende E-Bike-Segment mit einem Plus von annähernd 24 % im vergangenen Jahr.

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