Ich bin doch leicht verwirrt im Moment. Ständig höre ich von allen Seiten: Lass los! Du musst doch mal loslassen wenn du weiter kommen willst. Du darfst dies nicht und du darfst das nicht! Da soll sich mal einer auskennen! Was soll ich denn loslassen? Was klebt denn an mir was nicht sein darf? Was bedeutet denn dieses Wort loslassen genau? Laut "Google weiss alles"
bedeutet es: 1. Nicht mehr festhalten, freilassen, der Fesseln entledigen, von der Leine lassen oder umgangssprachlich redend oder scheibend von sich geben, verfassen und verlautbaren. Mal sehen. Wenn ich also Auto fahre und das Steuer festhalte und dann plötzlich loslasse? Bumm … Krach… Ups.. das war wohl nicht gemeint damit. Also weiter. Von der Leine lassen wird etwas schwierig, denn einen Vierbeiner habe ich ja nicht. Wie wäre es im übertragenen Sinn? Ein Gedanke lässt mich nicht mehr los und beschäftigt mich immer und immer wieder. Ich glaube ich komme der Sache schon näher. Was bedeutet es denn nun wirklich? Und wie gelingt es mir durch loslassen besser und vernünftiger zu leben? Ich denke ich muss an dieser Stelle mal ein bisschen ausholen. Die meisten Menschen sind von Natur aus Gewohnheitsmenschen. Wir lieben es wenn sich praktisch nie etwas verändert und jeden Tag nach Schema X abläuft. Bis vor einiger Zeit habe ich selbst auch danach gelebt. Man steht am Morgen auf, geht auf die Toilette, duscht, putz sich die Zähne, zieht sich an, geht frühstücken usw. jeder genau nach seiner Vorliebe aber eben immer dasselbe Ritual. Es ist nicht grundsätzlich falsch, dass wir gerne einen Rahmen um unser Leben haben. Also eine Art von Schutz, eine Sicherheit, von der wir wissen, dass wenn wir schön danach leben es auch funktioniert. Weil es eben immer schon so war…und es alle anderen ja auch machen. So hat es dann wohl auch seine Richtigkeit. Wir kleben daran genau wie die Kletten. Wahrscheinlich könnte man sagen, liegt es in unseren Genen, ganz tief verankert. Wenn wir zurückblicken auf die Entwicklung der Menschen, war es wirklich so, dass das Überleben davon abhing, wie gut man sich aufeinander verlassen konnte und wie genau diese immerwährenden Rituale waren. Es scheint als ob das für viele von uns unbewusst noch immer von Bedeutung ist. Jedoch können wir genau hier ansetzen. Niemand muss leiden, oder unglücklich sein, Wir müssen nicht in der Vergangenheit leben, und schon gar nicht an Dingen festhalten die uns traurig machen. Es ist nicht das Festhalten was uns Menschen stark macht, es ist das loslassen was unsere wahre Stärke zeigt. Dinge loszulassen bedeutet nicht, dass wir sie loswerden wollen, sondern sie loszulassen bedeutet, dass man sie einfach sein lässt, sie ruhen lässt. Wir können was passiert ist, was uns widerfahren ist, was wir gesagt, getan haben nicht rückgängig machen, Aber es akzeptieren und daraus lernen, und wir können es anders bewerten sodass es an Gewicht verliert und uns ein besseres Gefühl vermittelt. Wir leben JETZT! Das heisst in der Gegenwart. Wir müssen uns wieder bewusst werden und GLÜCKLICH leben. Wir gehen gestärkt und dankbar aus der Vergangenheit heraus, denn es ist besser auf neuen Wegen zu stolpern, als auf alten Pfaden auf der Stelle zu treten. Fange an diesem Moment an zu leben und du wirst sehen: Je mehr du bewusst lebst, desto weniger Probleme wird es geben. Du kannst nicht zurück und den Anfang ändern, aber du kannst JETZT neu anfangen und somit das Ende ändern. Es gibt keine Grenzen, weder für Gedanken noch für Gefühle, Es ist die Angst, die immer Grenzen setzt. Darum schliesse Frieden mit der Vergangenheit sonst nimmt sie Einfluss auf die Gegenwart. Was immer auch geschehen ist in der Vergangenheit, lass los und werde frei. Nicht die Zeit heilt alle Wunden, sondern dein Bewusstsein! Dein Bewusstsein ist der Zustand unendlicher Kraft, unendlichen Mitgefühls, unendlicher Liebe und die Wahrnehmung von Zeitlosigkeit.
Wenn du inneren Frieden erlebst, dann lebst du in der Gegenwart. ( Laotse)