Für die Haarpflege zu Hause sind Haartrockner eine feine Sache. Aber nicht alle sind empfehlenswert. Von fünf der 14 getesteten Föhne rät die Stiftung Warentest sogar ab. Sie schafften im Test nur ein "mangelhaft" und sind glatt durchgefallen. Die bekannten Markenprodukte und Bestseller von Braun, Dyson, Philips und Remington waren im Test natürlich dabei. 

Die Prüfkriterien: Das war den Testern bei den Haartrocknern wichtig

Mit dem richtigen Föhn sind deine Haare nach dem Duschen super schnell trocken und sie liegen so wie du das willst. Besonders wichtig war den Testern der Stiftung Warentest deshalb die Prüfkategorie "Frisieren". Sie macht 50 Prozent der Gesamtbewertung aus. Weitere Testnoten gab es für die Handhabung: 35 Prozent für Gewicht, das Geräusch, die Gebrauchsanleitung und die Kabellänge. Ebenso stand die Haltbarkeit auf dem Prüfstand. 10 Prozent gab es für eine 400-stündige Dauer­prüfung im Wechsel: jeweils 15 Minuten Betrieb auf höchster Temperatur- und Gebläse­stufe mit Düse und 10 Minuten Abkühl­pause. Im Fall­test ließen die Tester das Gerät je dreimal aus 120 Zenti­meter Höhe auf einen Fliesenboden fallen. Fünf Prozent gab es für die Sicherheit und die Biegeprüfung am Strom­kabel.

Haare und Frisur sind natürlich ungleich, deshalb mussten die Modelle einige Kopfwäschen und Föhn-Aktionen über sich ergehen lassen. Es ging immer um die gleichen Punkte: Wie lässt sich das Haar kämmen, wie spröde ist es und welche Zeit braucht das Gerät zum Trocknen der Haare. Alle Haartrockner im Test verfügen über eine sogenannte Ionen­-Funk­tion

Und darum geht es: Besonders nach dem Föhnen sind die Haare elektrisch aufgeladen, lästiger "Frizz". Die heiße Föhnluft trocknet die Haare aus und entzieht ihnen rasant Feuchtigkeit. Umso trockener das Haar, desto schneller ist es elektrisch aufgeladen. Ein Haartrockner mit Ionen-Technologie mindert die elektrostatische Aufladung der Haare. Viele Anbieter werben damit, dass ihre Föhne widerspenstiges Haar wieder zur Räson bringen. Aber Überraschung: Große Unterschiede waren im Labor nicht zu ermitteln. Wirksamer ist dann schon der Extra-Tipp gegen fliegende Haare: Zum Schluss immer noch einmal auf Kaltstufe föhnen.

Die vier Testsieger und der Gewinner im Preis-Leistungs-Verhältnis

Und das sind die vier Testsieger mit eklatanten Preisunterschieden:

Und das ist der Preis-Leistungs-Sieger:

Fünf Haartrockner sind durchgefallen

Und das sind die fünf Föhne mit der Bewertung "mangelhaft"

  • Babyliss: Hydro Fusion D773DE
  • Mitt­lerer Onlinepreis: ca. 60,00 Euro
  • Hauptkritikpunkt: Kabelbruch beim Biegetest (Sicherheit)
  • Beurer: StylePro HC 55
  • Mitt­lerer Onlinepreis: ca. 60,00 Euro
  • Hauptkritikpunkt: mangelndes Durchhaltevermögen bei 400 Std. Dauerbetrieb
  • Proficare: PC-HTD 3047
  • Mitt­lerer Onlinepreis: ca. 23,00 Euro
  • Hauptkritikpunkt: mangelndes Durchhaltevermögen bei 400 Std. Dauerbetrieb
  • Remington: Proluxe You AC9800
  • Mitt­lerer Onlinepreis: ca. 150,00 Euro
  • Hauptkritikpunkt: Kabelbruch beim Biegetest (Sicherheit)
  • Valera: Excel 2000 Ionic
  • Mitt­lerer Onlinepreis: ca. 46,50 Euro
  • Hauptkritikpunkt: Kabelbruch beim Biegetest (Sicherheit)

Weitere Marken im Test waren:

  • Panasonic: EH-NA63CN825
  • Mitt­lerer Onlinepreis: ca. 86,00 Euro
  • Philips: BHD628/00 Prestige
  • Mitt­lerer Onlinepreis: ca. 120,00 Euro
  • Remington: Hydraluxe AC8901
  • Mitt­lerer Onlinepreis: ca. 60,00 Euro
  • Rowenta: Studio Dry Glow CV5830
  • Mitt­lerer Onlinepreis: ca. 34,00 Euro

Tipps zum Kauf und Anwendung

Das Angebot an Haartrocknern ist groß, reicht von preiswerten Klassikern bis hin zu teuren Premium-Modellen. Bevor du einen neuen Föhn kaufst, solltest du deshalb auf folgende Punkte achten:

  • Funktionen wie Infrarot- und Ionen-Technologie
  • Überhitzungsschutz sollte vorhanden sein
  • verschiedene Temperaturstufen, inklusive Kaltstufe, sollte es geben
  • unterschiedliche Gebläsestufen
  • die Länge des Kabels
  • die Leistung des Motors (Wattstärke)
  • die Lautstärke des Föhns
  • Größe und Gewicht, vor allem bei Reisen wichtig, wer zehn Minuten oder länger zum Haartrocknen braucht, sollte nach leichten Haartrocknern suchen

Bevor du den Föhn verwendest, solltest du die Haare schon mit dem Handtuch trocknen, damit sie nicht zu lange der Hitze ausgesetzt sind. Hohe Temperaturstufen belasten das Haar. Zudem reizt Hitze die empfindliche Gesichts- und Kopfhaut. Deshalb ist es sinnvoll, einen Haartrockner mit niedrigen Temperaturstufen sowie einer Kaltstufe zu kaufen, damit das Haar schonend trocknet.

Übrigens: Seit der Recht­schreibreform 1996 föhnt der Föhn mit einem "h" − so wie der warme Alpen­wind. Alle Haartrockner dürfen sich Föhn nennen; Foen aber weiterhin nur die von AEG Electrolux. Um das Jahr 1900 herum legte man das Haar noch mithilfe von im offenen Feuer erwärmten Brennscheren in feine Wellen oder türmte es zu aufwändigen Lockenfrisuren. Das Verfahren war extrem zeitraubend und schädlich für die Haare. Deshalb war die Freude groß, als die AEG um 1900 einen elektrischen Haartrockner auf den Markt brachte. Ein schweres Gerät, dessen Motor zum Antrieb des Ventilators im Griff des Gerätes untergebracht war. Das Ventilatorgehäuse mündete in ein Düsenrohr, in dem der Heizkörper lag. Die 90 Grad heiße Luft blies ungehemmt aus dem Düsenrohr des schweren Geräts heraus in die Haare.

Fazit - je schwerer der Föhn und je kürzer das Kabel, desto weniger Föhn-Vergnügen

Der Test der Stiftung Warentest belegt eindrucksvoll, dass auch günstigere Modelle eine ordentliche Arbeit abliefern können: Testsieger ist das teuerste Testprodukt, doch konnten günstigere Modelle ebenfalls überzeugen. Der Praxistest zeigt: Je schwerer der Föhn und je kürzer sein Kabel, desto wahrscheinlicher sinkt das Föhn-Vergnügen.

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