Außeneinsatz auf ISS 09.11.2015, 13:56 Uhr

Gift ausgeströmt: Astronauten entdecken Ammoniak-Leck

Zwischenfall beim Außeneinsatz auf der Internationalen Raumstation ISS: Ausströmendes Ammoniak hat den Handschuh des Astronauten Kjell Lindgren beschädigt. Vorfälle mit dieser Substanz zählen zu den größten Gefahren für die ISS-Besatzung.

Lindgren und Kelly beim Außeneinsatz: Die Astronauten reparierten das Kühlsystem und entdeckten dabei ein Ammoniak-Leck. 

Lindgren und Kelly beim Außeneinsatz: Die Astronauten reparierten das Kühlsystem und entdeckten dabei ein Ammoniak-Leck. 

Foto: Nasa TV

Für Kjell Lindgren und Scott Kelly wurde es vergangenen Freitag gefährlich: Die Astronauten befanden sich bereits seit zwei Stunden außerhalb der ISS und führten Reparaturen am Kühlsystem durch. Plötzlich bemerkten sie ausströmendes Ammoniak, meldete die US-Weltraumbehörde Nasa – ein Gas, das in der Klimaanlage zum Einsatz kommt.

Ausströmendes Ammoniak beschädigte Lindgrens rechten Handschuh

Lindgren meldete dem Nasa-Kontrollzentrum in Houston, das Gas käme aus einem kleinen Leck. Kurze Zeit später sagte er, die Substanz habe seinen rechten Handschuh an einem der Finger beschädigt.

Stellenangebote im Bereich Luft- und Raumfahrt

Luft- und Raumfahrt Jobs
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.-Firmenlogo
Ingenieur/in Luft- und Raumfahrttechnik, Raumfahrtsystemtechnik, Space Systems Engineering o. ä. (w/m/d) Space Systems Engineering Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.
Faßberg Zum Job 
Diehl Aerospace GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Entwicklungsingenieur (m/w/d) Avionik (System) Diehl Aerospace GmbH
Nürnberg, Überlingen, Frankfurt am Main, Rostock Zum Job 
NORD-MICRO GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Service Ingenieur - Fans (m/w/d) NORD-MICRO GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur* Anforderungsmanagement (w/m/d) DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Langen (Hessen) Zum Job 
Hutchinson Aerospace GmbH-Firmenlogo
Stress Engineer (f/m/d) Hutchinson Aerospace GmbH
Göllnitz Zum Job 
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.-Firmenlogo
Ingenieur/in Luft- und Raumfahrttechnik, Maschinenbau, Physikalische Ingenieurwissenschaften (w/m/d) Fachlich-Wissenschaftliche Leitung des Teams "Systementwurf und Integration des Antriebssystems" Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.
Cottbus Zum Job 
Astronaut Scott Kelly bei der Reparatur des Kühlsystems. 

Astronaut Scott Kelly bei der Reparatur des Kühlsystems. 

Quelle: Nasa TV

Glück im Unglück: Es handelte sich nur um eine harmlose oberflächliche Beschädigung. Das Kontrollzentrum sagte, die Astronauten seien bei diesem 190. Weltraumspaziergang in der Geschichte der ISS nicht in Gefahr gewesen.

Dauer des Außeneinsatzes verlängerte sich

Der Zwischenfall kostete Lindgren und Kelly allerdings Zeit: Sie mussten vor ihrer Rückkehr in den Innenraum der ISS ihre Raumanzüge auf eine mögliche Kontamination prüfen. Denn generell gelten Vorfälle mit Ammoniak als eine der größten Gefahren für die Besatzung.

Astronaut Kjell Lindgren: Bei seinem Außeneinsatz kam er mit ausströmendem Ammoniak in Kontakt. Das Gas beschädigte seinen rechten Handschuh. 

Astronaut Kjell Lindgren: Bei seinem Außeneinsatz kam er mit ausströmendem Ammoniak in Kontakt. Das Gas beschädigte seinen rechten Handschuh. 

Quelle: Nasa

Der zweite Außeneinsatz der beiden Amerikaner innerhalb von neun Tagen verlängerte sich daher von geplanten sechseinhalb Stunden auf sieben Stunden und 48 Minuten. „Die wichtigsten Aufgaben wurden erfüllt“, sagte ein Nasa-Sprecher. Kleinere Aufträge musste die US-Weltraumbehörde allerdings auf einen späteren Termin verschieben.

Scott Kelly hat am 29. Oktober einen Rekord gebrochen

Der Vorfall hat Scott Kelly hoffentlich nicht die Laune vermiest. Der Astronaut konnte am 29. Oktober 2015 erst einen Rekord feiern: 216 Tage nonstop in der Schwerelosigkeit. Bisheriger Rekordhalter war Michael Lopez-Alegria, der 2006 eine 215-tägige Mission auf der ISS absolvierte.

Doch damit nicht genug: Insgesamt verbringt Kelly ein Jahr auf der ISS. Wenn er am 2. März 2016 auf die Erde zurückkehrt, wird er in seiner Karriere 522 Tage im All verbracht haben. Auch das ist Rekord. Sein Kollege und bisheriger Rekordhalter Mike Fincke brachte es auf 382 Tage. Kelly ist außerdem Teilnehmer eines Zwillingsexperiments, mit dem die Nasa Gefahren im Weltraum erforscht.

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.