Brotterode - Auch für den achtjährigen Thorben wird es bald den großen Tag der Schuleinführung geben. Die Kindergartenzeit ist vorbei, nun soll für ihn der Ernst des Lebens beginnen - wie es so oft heißt. Der Junge aus Brotterode kommt etwas später in die Schule. Mit Down-Syndrom geboren ist seine Entwicklung anders verlaufen als bei vielen Altersgefährten. "Unser Kind braucht Hilfe in vielen Bereichen, aber er macht immer wieder Fortschritte", sagt Mutter Janina Westphal. Und so freut sich die Familie auch auf den Tag, an dem ihr Junge an der Martin-Luther-Schule in Schmalkalden die Zuckertüte bekommt. "Noch viel mehr würden wir uns aber freuen, wenn es nicht noch so viele Fragezeichen geben würde." Schon im November hatte die Familie beim Landratsamt einen Antrag auf einen Schulbegleiter für Thorben gestellt. "Bis heute ist noch nicht darüber entschieden, obwohl das neue Schuljahr bald schon beginnt - das zermürbt", sagt die Mutter und vermutet, "dass der Landkreis die Sache aussitzen will". Deshalb hat die Familie über einen Rechtsanwalt eine Untätigkeitsklage auf den Weg gebracht. Sie vermutet, dass der Kreis die Sache laufen lässt, um Geld zu sparen. Ein solcher Betreuer, der an der Seite des Jungen im Schulalltag ihm immer wieder die Hand reicht, kostet einiges. Nicht nur im Unterricht wird Thorben Hilfe brauchen, sondern auch darüber hinaus im Schulalltag - ob beim Weg auf die Toilette, beim Orientieren oder beim Anziehen, bevor es raus auf den Schulhof geht.