Gottesdienst Von Sehnsüchten und Wünschen

Annett Recknagel
Umrahmt wurde der Gottesdienst von den Musikerinnen und Musikern des Posaunenchores. Foto:  

„Sehnsucht nach…“: Unter dieser Überschrift stand der sehr gut besuchte ökumenische Gottesdienst anlässlich des 30. Schmalkalder Stadtfestes mit Hirschessen am Sonntagvormittag auf dem Altmarkt.

 
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Ist es die Traumfigur? Oder ein gut bezahlter Job? Oder Lebensfreude? Vielleicht das miteinander Feiern? Wonach sehnen Sie sich? Sind Sehnsüchte Wünsche für die Tonne? Fragen über Fragen. Prediger Matthias Schubert von der Landeskirchlichen Gemeinschaft stellte diese zum Stadtfest-Gottesdienst auf dem Altmarkt in Schmalkalden und gab den Tipp, auf sein Herz zu hören.

Was sagt es? Mitunter verdränge manch einer ein tiefes Verlangen, weil es einfach so schwer auszuhalten sei. Ein anderer wünsche sich einen Partner fürs Leben. Ein Dritter sehne sich danach, frei von Angst leben zu können. „Wir alle wollen Anerkennung bekommen, wahr genommen werden, so wie man ist“, erklärte der Prediger. Natürlich sehne man sich auch nach Frieden, erst recht dann, wenn es in der Familie zu Brüchen gekommen sei. Ebenso sprach Matthias Schubert die Sehnsucht nach einem normalen Umgang mit dem Corona-Virus an. Die Menschen dürste es danach, miteinander feiern zu können, ausgelassen zu lachen und angstfrei zusammen zu sein. Durst – eine weitere Metapher für Sehnsucht.

„Wer stillt den Durst, die Sehnsucht unseres Lebens“, hinterfragte Schubert und spannte den Bogen zum Zöllner Zachäus, dessen tiefes Sehnen aufgebrochen worden sei als er hörte, dass Jesus in die Stadt käme. Jesus habe ihn zu sich eingeladen und plötzlich „machte Zachäus die Erfahrung von gestillter Sehnsucht“, so Schubert. Kurzum gab er von seinem Besitz ab. „Beschenken können nur die, die selbst beschenkt sind.“ Zachäus habe gespürt, dass da jemand sei, der ihn liebe. „Wenn wir Menschen Erfahrungen mit Gott machen, dann spüren wir eine grundlegende Veränderung“, formulierte es der Prediger und forderte die Gottesdienstbesucher auf, Gott kennenzulernen. Entweder durch Bibellesen oder durch Gottesdienstbesuche.

Viele Menschen hätten ihre Sehnsüchte an den Rand gelegt. Hier erinnerte Matthias Schubert an die Ende März in Schmalkalden durchgeführte Aktion, bei der man die Möglichkeit hatte, seine Wünsche für die Zukunft aufzuschreiben. Eine Politik ohne Krieg und Waffenlieferungen, war da zu lesen. Genug Geld, um Strom, Miete und Nahrungsmittel bezahlen zu können. Zufriedenheit. Entspannung. Gerade solche Sehnsüchte gehörten keineswegs in eine Mülltonne.

Musikalisch umrahmt wurde der Stadtfest-Gottesdienst von einer Band der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde. Die Damen und Herren sangen unter anderem vom „Leben aus der Quelle“. Freilich war auch der Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde Schmalkalden zu hören. Für die Kinder gab es einen Kindergottesdienst.

Die Kollekte geht an die Schmalkalder Tafel, die bedürftige Menschen, insbesondere Familien mit Kindern und, aktuell, viele Flüchtlinge aus der Ukraine mit Lebensmittel versorgt und große Probleme hat, überhaupt Nahrungsmittel zu bekommen. Vorbereitet und durchgeführt wurde der Gottesdienst vom Arbeitskreis Christlicher Kirchen Schmalkalden. Dazu gehören die evangelische Kirchengemeinde, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, die Jesusgemeinde, die Evangelisch-Methodistische Gemeinde, die katholische Pfarrgemeinde St. Helena sowie die Landeskirchliche Gemeinschaft.

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