Seit Donnerstag, 7. März, wird die Deutsche Bahn (DB) vonseiten der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) bestreikt. Da deshalb viele Regio-, Fernzüge und S-Bahnen ausfallen, müssen Reisende oft lange Wartezeiten in Kauf nehmen oder umplanen. Inwiefern der Bahnstreik auch die Fahrzeuge in Karlsruhe betrifft, veranschaulicht dieser Artikel.
"Es müssen sich bessere Arbeitsbedingungen entwickeln"
Eine der Betroffenen ist Hanna B., die ka-news.de am Karlsruher Hauptbahnhof trifft. Sie pendelt regelmäßig zwischen Karlsruhe und Marburg und ist deswegen auf die Bahn angewiesen. Ein Auto habe sie nicht.
"Ich verstehe ja, dass man sich einsetzen möchte, um seine Arbeitsbedingungen zu verbessern. Aber ich frage mich, wie viel der Streik denn bringt, wenn klar ist, dass auf die Forderungen (Anmerkung der Redaktion: vonseiten der GDL) nicht eingegangen wird", sagt Hanna. "Es müssen sich bessere Arbeitsbedingungen entwickeln. Es kann nicht sein, dass man sagt 'wir sind ein öffentliches Verkehrsmittel' und dann behindert man alle."
Etwas energischer ist die Meinung Bernhard W. "Ich finde es komplett übertrieben, was hier gemacht wird", teilt er im Gespräch mit ka-news.de mit. Mit anderen Worten: Für die Streikenden hat er kein Verständnis. "Die Bevölkerung sind die Leidtragenden". Über den leeren Bahnhof muss er dann aber doch schmunzeln: "Ich bin heute flexibel und habe keine Termine, aber wenn heute so wenig los ist, ist es ja fantastisch, Bahn zu fahren."
Gewerkschaften sind wichtig, aber...
Auf einem anderen Gleis trifft ka-news.de auf Sebastian S. aus Dresden. Die Frage, ob und inwiefern er Verständnis für den GDL-Streik aufbringt, findet Sebastian schwierig zu beantworten.
"Prinzipiell finde ich Gewerkschaften wichtig. Ist natürlich blöd, wenn man selbst betroffen ist. Aber aus Gewerkschafts-Sicht kann ich es verstehen. Ich bin noch im Aushandlungsprozess", gibt er gegenüber ka-news.de zu. Er ist jedoch zuversichtlich, dass er seine Reise ohne größere Probleme fortführen kann.
"Ich war in Karlsruhe unterwegs und möchte nun weiter nach Bonn reisen. Bis jetzt scheint es zu klappen", gibt Sebastian zu Protokoll.
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Ich kann streik tendenziell verstehen, auch wenn ich denke das die Bahn schon relativ weit entgegen gekommen ist und man vielleicht auch schauen könnte normal zum Ergebniss zu kommen.
Aber ich mag es nicht, dass bei Streiks alles lahmgelegt wird. Dazu ist mobilität zu wichtig, wenn wir einen verkehrswende wollen muss man es auch so anlegen das man sich auf dem Nahverkehr verlassen kann ... Und da sind die total Ausfälle eben nicht dienlich, wenn man jede zweite Verbindung streicht würde man imho auch druck machen aber Leute kommen noch zur Arbeit etc.
und nochmals nein
Gesellsheimer möchte wohl als unbequemster Gewerkschaftsführer in die Geschichtsbücher eingehen. Ohne gewisse Kompromissfähigkeit wird ihm ein Erfolg nicht gegönnt sein.
wenn Vorstände oder Politiker sich Erhöhungen selbst genehmigen, wird kurz in der Zeitung gejammert, am nächsten Tag geht man zur Tagesordnung über. Aber wehe der kleine Mann fordert einen kräftigen Schluck aus der Pulle. Der könnte ja etwas bekommen, was ich nicht bekommen habe, und das geht ja gar nicht.
Ich bin davon zwar nicht unmittelbar betroffen, aber trotzdem der Meinung, dass sich auch die Gdl jetzt mal etwas bewegen könnte anstatt bis auf den letzten i-Punkt auf ihren Forderungen zu bestehen.