Lukas Rameil

Wespennester im Garten oder am Haus können im Sommer zu einer mehr als lästigen Angelegenheit werden, denn manche Wespenarten können aggressiv werden, macht man ihnen ihr Fressen auf dem eigenen Teller abspenstig. Besonders Grillfleisch, Kuchen und süße Getränke stehen bei den Sechsbeinern hoch im Kurs. Ungünstig, wenn sie ihr Nest auch noch in Reichweite gebaut haben. Wenn dann noch Allergiker oder Kinder im Haus wohnen und alle Hausmittel zur Vertreibung von Wespen ins Leere laufen, sollte an eine Entfernung der Brutstätte gedacht werden. Was es dabei zu beachten gibt, welche Bußgelder ins Haus stehen können, an wen man sich wenden sollte und welche Arten der Wespennest-Entfernung es gibt, lesen Sie in diesem Artikel. 

Welche Wespen können lästig werden?

Lästig für den Menschen können nur zwei der heimischen Wespenarten werden, so schreibt es unter anderem der Bund für Naturschutz und Umwelt in Deutschland (BUND). Demnach gehören zu den Störenfrieden hauptsächlich die Gemeine und die Deutsche Wespe. Die anderen Arten interessieren sich gewöhnlich nicht für die Kuchen- oder Fleischleckereien des Menschen und sind laut BUNDdahernur aggressiv, wenn sie ihr Nest bedroht sehen. Zu diesen harmlosen Arten zählen beispielsweise die Mittlere Wespe, die Feldwespe sowie die Sächsische Wespe. 

Warum die eigenmächtige Entfernung eines Wespennests teuer werden kann

Zuallererst: Wespen stehen unter Naturschutz. Das heißt, sie unterstehen dem Schutz der Naturschutzbehörden und damit dem Staat. Es kann also teuer werden, wenn das Wespennest willkürlich und auf eigene Faust entfernt wird. Je nach Bundesland stehen beim Erwischtwerden saftige Geldstrafen von 5000 Euro (in Bayern, Hessen, Sachsen) bis zu 50.000 Euro (in Nordrhein-Westfalen) zu Buche. Im Falle einer besonders geschützten Wespenart kann es sogar noch teurer werden.

Wie beantrage ich eine Wespennest-Entfernung?

Laut dem Verbraucher-Magazin Ökotest.de reicht der einfache Grund, dass sich Bewohnerinnen und Bewohner durch die Wespen in ihrer Nähe gestört fühlen, in der Regel nicht als Grund aus, um das Nest zu entfernen. Anders wird die Lage von den Behörden bewertet, wenn kleine Kinder oder Allergiker im Haus wohnen und ihre Lebensqualität durch das Nest stark eingeschränkt wird. Dann steht in der Regel einer Bewilligung des Antrags auf Entfernung des Wespennestes nichts mehr im Weg. 

Wie Wespennester in jedem Fall nicht entfernt werden sollten

Verscherzen kann man sich es allerdings auf allen Seiten, wenn man eigenmächtig und ohne Erlaubnis ein Wespennest entfernt oder zerstört, dann drohen nicht nur hohe Geldbußen, sondern auch schmerzhafte Begegnungen mit den Sechsbeinern, deren Stiche nicht zu unterschätzen sind. Wir erklären, wie in keinem Fall ein Wespennest entfernt werden sollte: 

  • Ein Wespennest anzünden
  • Wespennester mit Wasser oder einem Hochdruckstrahler entfernen
  • Wespennester zerschlagen

Umsiedlung und Vergiftung: Wie Wespennester einzig entfernt werden sollten

Ist das Okay von der Behörde eingeholt, ist der Grundstein für eine Entfernung gelegt. In jedem Fall sollte ein Wespennest nur mit professioneller Hilfe entfernt oder zerstört werden. Letzteres können auch Kammerjäger durchführen, oftmals unter Einsatz von giftigem Wespenschaum. Die schonendere Methode für Tier und Mensch und laut BUND auch oftmals billigere Methode ist die Umsiedlung von Wespennestern. Ansprechpartner für eine Umsiedlung sitzen oft in den Umweltämtern oder Naturschutzbehörden der Städte und Landkreise sowie in den örtlichen Naturschutzorganisationen. 

Wespennest: Was kostet eine professionelle Entfernung?

Die Kosten für eine Umsiedlung belaufen sich laut verbraucherzentrale.de im Frühling und Frühsommer auf etwa 150 Euro. Fürs Umsiedeln oder Töten von Wespen sind – je nach Region und Aufwand – Preise zwischen 100 und 150 Euro üblich. Teurer wird es allenfalls im Spätsommer, wenn die Wespen sich bereits stark vermehrt haben (zwischen 250 bis 300 Euro) oder wenn eine Hebebühne herbeigeschafft werden muss, um ans Nest zu gelangen. Die Verbraucherzentrale warnt in diesem Zusammenhang zudem vor zwielichtigen Anbietern mit horrenden Preise von bis zu 800 Euro und dilettantischen, halbstündigen Einsätzen.