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"Die Eigentumskriminalität in Karlsruhe hat ein Zehnjahreshoch erreicht - das ist trauriger Rekord", sagt die Karlsruher Wahlkreisabgeordnete Katrin Schütz im Rahmen einer Pressemitteilung. Fest steht: Die Zahl der Diebstähle ist 2013 von 11.517 (2012) auf 13.751 Fälle angestiegen, das geht aus der Karlsruher Kriminalstatistik hervor, die im vergangenen Monat veröffentlicht wurde.'

Einbruch-Trend in Karlsruhe: "Die Landesregierung darf nicht tatenlos zusehen"

Damals sagte Kripo-Chef Karl-Heinz Ruff gegenüber ka-news, dass diese Entwicklung zu einem großen Teil osteuropäischen Diebesbanden, die durch die Region ziehen, geschuldet sei - "es handelt sich mittlerweile um ein Ausmaß, dass erheblichen Anlass zum Nachdenken gibt." Das bestätigt auch Schütz - die nun die Ohnmacht seitens des Innenministeriums, das zwar von der Situation in Karlsruhe wüsste, aber keine konkreten Schritte unternehme, moniert. "Die Landesregierung darf nicht tatenlos zusehen, wie die Sicherheit in Karlsruhe immer weiter einbricht", so die Karlsruher Abgeordnete.

Recht gibt ihr der Karlsruher Freie-Wähler-Stadtrat Jürgen Wenzel, der sich ebenfalls in einer Mitteilung an die Medien fragt, was die Landesregierung hinsichtlich der zugespitzten Lage plant und wie es in der Fächerstadt weiter gehen soll. Die Freien Wähler hatten vergangene Woche einen Infoabend für Bürger organisiert, die sich Hilfe in Sachen Wohnungseinbrüchen erhoffen. "Uns wurde klar, dass bei den anwesenden Menschen eine große Verunsicherung herrscht", so Wenzel im Nachgang.

Karlsruher Linke-Fraktion: "Karlsruhe ist und bleibt eine tolerante Stadt"

Dabei seien auch laut der Karlsruher CDU-Fraktion eine niedrige Kriminalitätsrate sowie ein grundlegendes Sicherheitsgefühl unabdingbare Vorraussetzungen für eine hohe Lebensqualität in der Stadt. "Die Kriminalitätsstatistik spricht eine klare Sprache - das sind Fakten, die nicht weggeleugnet oder kleingeredet werden können", so CDU-Stadtrat Sven Maier in einer Pressemeldung. Die Lösung der Probleme gründet sich laut der Fraktion auf einer engeren Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung und der Polizei sowie einer Straffung der verwaltungsinternen Abläufe und der gemeinderätlichen Arbeit bei Fragen der Sicherheit. Außerdem haben die Stadträte in diesem Zusammenhang vor Kurzem nach einem Sicherheitsausschuss gefragt.

Dies hält wiederum die Karlsruher Linke-Fraktion für unsinnig: "Wir sehen keinerlei sachlichen Grund für so etwas", erklären die Stadträte Niko Fostiropoulos und Sabine Zürn schriftlich. Nach ihren Angaben ist und bleibt Karlsruhe eine tolerante, weltoffene und im Vergleich sichere Stadt. "Es werden immer mal wieder einzelne Sachverhalte nach vorne treten, wie derzeit die Wohnungseinbrüche oder die Straßenprostitution." Diese müssten je nach Problemlage behandelt werden, "was ja auch geschieht." Abschließend erklären die Fraktionsmitglieder, dass die bereits vorherrschende am Fall orientierte Zusammenarbeit der Stadt mit der Polizei und wo sinnvoll mit Vereinen oder Bürgern, vollkommen ausreiche.

In Tiefenbronn bei Pforzheim hatte sich vor Kurzem aus Angst vor den Einbruchserien bereits eine Bürgerwehr gebildet. Eine solche Vereinigung, die den Verbrechen selbst auf die Spur geht, gebe es derzeit in Karlsruhe noch nicht, erklärte Björn Weiße vom Karlsruher Ordnungsamt vor wenigen Wochen auf ka-news-Anfrage.

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