Die Zeitung – Von der Produktion in den Briefkasten
An einem Montagabend waren wir, die Azubis des Hotels Kaiserhof, wieder unterwegs zu einem Azubi Event. Diesmal ging es in das Druck- und Dienstleistungszentrum Aschendorff, wo unter anderem die Zeitungen Westfälische Nachrichten und die Münstersche Zeitung hergestellt werden.
Dort angekommen begrüßte uns eine Mitarbeiterin ganz herzlich, die uns später durch die Druckerei führte. Somit konnten wir einen sehr interessanten Einblick rund um die Zeitung und deren Produktion gewinnen.
Zunächst haben wir einen kleinen Image-Film über die Unternehmensgruppe Aschendorff gesehen, welcher sehr informativ war. Dabei wurden uns die Details näher gebracht, was die Druckerei alles herstellt und wofür sie zuständig ist. Außerdem wurde uns die Geschichte vorgestellt:
- die Druckerei wurde vor 250 Jahren gegründet
- die erste Zeitung gab es im Jahr 1946
- Herausgeber der auflagenstärksten Tageszeitung im Münsterland
- 250.000 Auflagen erzielt, entspricht mehr als 600.000 Leser wöchentlich
- erstellt Zeitungen, Zeitschriften, Bücher, Magazine und Supplements
- erhielt einer der ersten Lizenzen zum Druck regionaler Zeitung
Die Redaktion
Im Unternehmen arbeiten insgesamt 750 Mitarbeiter, 1.000 Zusteller und 50 Lieferfahrer die dafür zuständig sind, dass die tägliche Ausgabe der 19 verschiedenen Lokalausgaben pünktlich an ihrem Ort liegt, so dass die Leser diese frühmorgens in den Händen halten können. Die Zeitungen erscheinen von Montag bis Samstag. Auch die Online-Abteilung wurde vergrößert, da dies heutzutage ein wichtiger Bestandteil des Unternehmens ist. Denn die WN verfügt ebenfalls über eine Website, e-paper und einer News-App, die zu jeder Zeit auf dem aktuellsten Stand gebracht wird.
Die erste Schicht beginnt um 8:30 Uhr bis 18:00 Uhr zum Redaktionsschluss. Darauf folgt die nächste Schicht um 01:00 Uhr morgens, wo mindestens zwei Personen im Unternehmen sein müssen. Natürlich laufen in den Fernsehern nebenbei ständig die Nachrichten, damit die Redakteure immer über die wichtigsten Themen informiert sind.
Der große Tisch auf dem Foto oben links wird „Newsdesk“ genannt. Dort finden tägliche Konferenzen statt, welches Thema und das dazugehörige Bild die Titelseite verzieren soll. Unter anderem findet in der Redaktion auch die professionelle Bildbearbeitung statt, denn je besser die aufbereiteten Bilddaten sind, umso wirkungsvoller sind sie dann später im Druck.
24 Stunden laufende Produktion
Angefangen hat es damals mit sechs Seiten pro Ausgabe. Heute hat jede Ausgabe um die 32 Seiten. Rund 3,5 Millionen Druckerzeugnisse entstehen wöchentlich in der Druckerei Aschendorff. Die Zeitungen werden in drei Druckmaschinen hergestellt, wo sich die Druckerplatten von selber tauschen. Dementsprechend werden drei Ausgaben gleichzeitig erstellt, was sehr viel Zeit spart.
An einem Druckerarbeitsplatz, werden die Zeitungen in 45 km/h auf deren Richtigkeit geprüft. Dort wird mit Hilfe eines Monitors die Farbe kontrolliert. In der Regel werden 0,5% von dem Kanal aussortiert, da die nicht verwendbar für den späteren Ablauf sind. Dort treten zum Beispiel Mängel in den Farbkontrasten auf. Die Druckfarben sind CYMK. Also Cyan, Yellow, Magenta und Black.
Desweiteren gibt es dort Belichtungsmaschinen, die die Druckplatten herstellen. Für jede Zeitungsseite gibt es vier verschieden Druckplatten. Die einzelnen Seiten werden mit einem Laser ca. 20 Sekunden belichtet. Die Stellen mit der lichtempfindlichen Schicht auf der Aluminiumplatte, die später im Druck die Farbe auf das Papier übertragen soll, werden durch den Laser gehärtet. Somit ist für die Maschinen sofort erkennbar, an welchen Stellen die Farbe eingefügt werden soll. Danach wird ein feiner Wassernebel auf das Aluminium produziert. Da die Farbe sehr fetthaltig ist, setzt sie sich automatisch an die richtigen Stellen, nämlich ins Trockene.
Im sogenannten Disc-Pool werden später die fertig aufgewickelten Beilagen in jeder Ausgabe eingelegt und verteilt. Somit setzt das Unternehmen auch die Regionalisierung der Tageszeitungen und Anzeigenblätter in Verbindung zueinander.
Nun geht’s auf zu den Lesern
Dies geschieht schon abends gegen 21:30 Uhr, da die Randgebiete wie zum Beispiel Gronau und Bocholt zuerst von den Lieferanten angefahren werden, um Verzögerungen zu vermeiden. Denn die müssen zu allen Witterungsverhältnissen hinaus, da ja jeder gerne morgens seine Zeitung zum Frühstück lesen möchte. Eine halbe Stunde vorher folgt die Postausgabe. Dort werden die Zeitungen zu Flughäfen und Kioske gebracht. Und am nächsten Tag beginnt alles wieder von vorne!
Damit waren wir am Ende unserer zweistündigen Besichtigung. Wir bedanken uns sehr beim Unternehmen Aschendorff, dass wir die Führung bei Ihnen durchführen und somit viel Neues über das Druckverfahren lernen konnten. Nun wissen wir, was hinter den Zeitungen steckt, die unsere Gäste und wir mit großem Interesse lesen.
Herzliche Grüße aus dem Hotel Kaiserhof
Marleen Roß
Hotelfachfrau – Auszubildende im ersten Jahr