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Neuseeländer Kaninchen

freundlich, sanftmütig, lebensfroh, lustig

Neuseeländer Kaninchenyevgeniy11 / shutterstock.com

Steckbrief: Neuseeländer Kaninchen

Größe

mittelgroß

Gewicht

3.5 bis 5 kg

Fell

dicht, glänzend, weich

Pflegeaufwand

gering

Eigenschaften

freundlich, sanftmütig, lebensfroh, lustig

Lebenserwartung

5 bis 8 Jahre

Anfängerfreundlich?

Ja

Herkunftsland

USA

Haltung

Innen & Außen

Besonderheiten

es gibt 4 eigenständige Rassen mit unterschiedlichen Farben

Preis ca.

20€

Tipps

die weißen Exemplare brauchen etwas mehr Pflege

Kurzbeschreibung der Neuseeländer Kaninchen

Neuseeländer Kaninchen: Mittelgroße, freundliche Kaninchen, die meistens einen leuchtend orangeroten Mantel tragen oder als weiße Schneebälle durch Ihren Garten hüpfen.

Kaninchenrasse NeuseeländerSeberang Pintu / shutterstock.com

Gut zu wissen

Was im ersten Moment wie verschiedene Farbenschläge einer Rasse aussieht, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als vier eigenständige Rassen: Rote Neuseeländer, Weiße Neuseeländer, Blaue Neuseeländer und Schwarze Neuseeländer.

Einst wurden sie als reine Wirtschaftstiere gezüchtet und gehalten. Heute haben die Langohren ihren Platz in den Herzen vieler Kaninchenfreunde gefunden, die sie als Haustiere halten.

Charakter und Wesen

Alle Neuseeländer Kaninchen haben den gleichen liebevollen und freundlichen Charakter. Es sind ruhige, sanftmütige Tiere, Aggression ist ihnen fremd.

Hasen aus NeuseelandIrina Kozorog / shutterstock.com

Sie werden schnell zutraulich und gewöhnen sich ohne Probleme an ihr neues Zuhause und ihre neue Bezugsperson. Obwohl ihr Temperament überschaubar ist, sind sie doch stets lustig und zum Spielen aufgelegt. Auf den täglichen Freilauf und den Kontakt zu Ihnen bestehen sie. Ihre neuen Hausgenossen lieben es, ausgedehnte Streifzüge durch die ganze Wohnung zu unternehmen. Am liebsten mit Ihnen zusammen.

Interessant wird es, wenn die Langöhrchen unterwegs ab und zu ein Leckerchen finden oder auf ein Hindernis treffen, dass zum Klettern oder Hüpfen einlädt. Die leckeren Sachen haben Sie natürlich vorher versteckt. Mit der Zeit können die Verstecke schwieriger werden. Diese Herausforderung nehmen die Kerlchen gern an. Sie durchstöbern jeden Winkel, bis sie die Goodies gefunden haben.

Unser Tipp

Bauen Sie einen Irrgarten aus Möbeln und Pappe. Haben Ihre Fellfreunde ihn erfolgreich durchquert, wartet eine Belohnung am Ziel. Mit ein wenig Geduld und vielen Leckerchen lernen Ihre Freunde kleine und große Tricks. Praktisch ist ein Rückruf, falls einer Ihrer Schützlinge mal außer Sicht gerät.

Im Normalfall halten die Tiere fest in der Gruppe zusammen. Beobachten Sie, wie Freundschaften entstehen und die Kerlchen miteinander interagieren. Sie brauchen einander, zusammen macht alles viel mehr Spaß. Deshalb sollten Sie Ihre Freunde ausschließlich in einer Gruppe von mindestens zwei oder drei Tieren halten.

Eignung für Anfänger

Die Langohren mit dem angenehmen Charakter sind einfach zu pflegen. Sie sind für Anfänger, Fortgeschrittene, Familien mit Kindern oder Senioren gleichermaßen geeignet.

Haltung und Pflege

An Haltung und Pflege stellen Ihre Freunde keine besonderen Ansprüche. Sie sind robust und um die Fellpflege kümmern sie sich selbst.

Weiße Neuseeländer und ihr FellAnt Lees / shutterstock.com

Dennoch sollten Sie einmal wöchentlich eine Pflegestunde einplanen. Bürsten Sie lose Haare aus dem Fell. Dabei können Sie wunderbar überprüfen, ob sich eventuell unerwünschte Untermieter eingenistet haben. Die Ohren sind dafür besonders anfällig. Zu lange Krallen kürzen Sie.

Unser Tipp

Bei den weißen Exemplaren müssen Sie dem Fell etwas mehr Aufmerksamkeit schenken. Es ist länger und feiner als bei den anderen Rassen. Kontrollieren Sie deshalb regelmäßig, ob sich Knötchen gebildet haben. Aus diesen Knötchen entstehen schnell größere, verfilzte Stellen. Lösen Sie die verknoteten Haare vorsichtig mit Ihren Fingern. Klappt das nicht, schneiden Sie sie ab. Das ist für Ihre Freunde angenehmer, als wenn Sie ewig an ihnen herum zotteln und ziepen.

Freilandhaltung möglich?

Im Freiland werden sich Ihre Schützlinge besonders wohlfühlen. Sie können das ganze Jahr hindurch im Garten wohnen.

Neuseeländer Kaninchen in Außenhaltungaquatarkus / shutterstock.com

Hat der Außenstall einen schönen, großen Auslauf, sind Ihre Freunde ideal und artgerecht untergebracht.

Interessante Infos

Einer Theorie zufolge sollen die Vorfahren der Rasse aus Neuseeland in die USA importiert worden sein. Darunter waren wahrscheinlich gelbwildfarbene Tiere. Daher stammt der Name Neuseeländer.

In den USA wird die rote Rasse als American Reds bezeichnet. Nun könnten Sie zu dem logischen Schluss kommen, dass die Blaue Rasse dann American Blue heißt. Das funktioniert leider nicht. Es gibt zwar eine Rasse American Blue, nur sind das keine Blauen Neuseeländer. Das ist eine ganz andere Rasse, mit sehr typischem, mandolinenförmigen Körperbau und extrem intensiver blauer Fellfarbe.

Hinweis

Weiße Neuseeländer wurden zur Herauszüchtung der Kaninchenrasse Kalifornier eingesetzt.

Aussehen und besondere Merkmale

Aussehen der roten HasenOwl_photographer / shutterstock.com
  • Größe: mittelgroß
  • Gewicht: 4 bis 5 kg; Mindestgewicht 3,50 kg
  • Lebenserwartung: 5 bis 8 Jahre
  • Farben: Alle Neuseeländer sind einfarbig.
    • Rote Neuseeländer: Ihr Fell ist leuchtend rotorange gefärbt. Die Augen sind häufig von einem Ring aus etwas hellerem Haar umgeben. Ebenso am Bauch, der Kinnbackeneinfassung und an den Innenseiten der Läufe ist das Fell heller, es darf aber nie weiß sein. Ihre Augen sind braun und die Krallen dunkelhornfarbig.
    • Weiße Neuseeländer: Sind reinweiß. Als echte Albinos haben sie rote Augen. Die Krallen sind weiß.
    • Blaue Neuseeländer: Ihr blaues Fell gleicht der Farbe der Blauen Wiener.
    • Schwarze Neuseeländer: Sind vollkommen schwarz.
  • Fell:
    • Weiße Neuseeländer: Ihr Fell ist mittellang, glänzend, dicht und besonders fluffig, mit sehr viel Unterwolle.
    • Rote, Blaue und Schwarze Neuseeländer: Haben kurzes, weiches und glänzendes Fell.
    • Bei allen vier Rassen sollen die Ohren gut behaart und das Fell soll gut begrannt sein.
  • Körperbau: Alle Rassen sind kräftig gebaut, sie wirken blockig und sind gut bemuskelt. Der Kopf sitzt scheinbar direkt auf dem Rumpf. Die Ohren stehen aufrecht, sie werden oben gut abgerundet gewünscht.
    • Rote Rasse: Ihr Körper ist leicht gestreckt, die Tiere sollen vorn und hinten gleich breit sein. Der Nacken ist muskulös, der Kopf kräftig. Stirn- und Schnauzenbereich sind auffallend breit, die Bäckchen stark ausgeprägt. Ihre Ohren sind etwa 10,5 bis 12 cm lang, die Läufe sind kräftig und mittellang.
    • Weiße Rasse: Die Tiere sind kompakter gebaut, sie machen einen gedrungenen Eindruck. Ihre Kopfform erinnert an die der Angorakaninchen. Die Schnauze ist relativ breit, die Augen sind groß und ausdrucksstark. Ihre Ohren sind ebenfalls breit und um 10,5 cm lang. Sie stehen auf kurzen, kräftigen Läufen.

Herkunft Neuseeländer Kaninchen

Die Neuseeländer Kaninchen stammen nicht aus Neuseeland. Sie wurden in den USA, genauer in Kalifornien, gezüchtet. Das geschah zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Über die genaue Zuchtgeschichte ist nicht viel bekannt. Sicher ist, dass Hasenkaninchen und Riesenkaninchen verwendet wurden. Die Hasenkaninchen brachten die schöne, rotgoldene Farbe mit. Von den Riesenkaninchen wird angenommen, dass wildfarbene darunter waren. Sie brachten weitere Gelbverstärker mit. So entstanden als Erstes die Roten Neuseeländer. Besonderen Wert legten die Züchter auf Frohwüchsigkeit, einen guten Fleischansatz und gute Muttereigenschaften der Häsinnen, die Wirtschaftlichkeit stand im Vordergrund.

Die Rasse verbreitete sich schnell. 1916 kamen bereits erste Tiere nach Europa, zuerst nach England, 1927 fanden sie ihren Weg in die Niederlande und 1930 kamen sie nach Deutschland. Die Tiere wurden mit Begeisterung angenommen und man begann, sie weiter zu züchten. Je nach Region unterschieden sich die Langohren im Farbton. In einigen Gebieten waren sie heller, woanders leicht dunkler geworden.

1936 wurde die Rasse Rote Neuseeländer in Deutschland offiziell anerkannt. Als Wirtschaftsrasse durften die Tiere während des Krieges weiter gehalten werden.

Die Weißen Neuseeländer wurden zwischen den Weltkriegen gezüchtet, auch wieder in den USA. Stammvater der Rasse waren Rote Neuseeländer. Es wurden wahrscheinlich Weiße Riesen und Angorakaninchen eingekreuzt. Auch hier weiß man nichts genaues. Die Nutzleistung der Tiere wurde noch höher eingeschätzt, als bei den roten Exemplaren.

Gut zu wissen

In Deutschland wurden die ersten Rassevertreter 1960 in Essen bei der Europa-Schau und 1964 in Leipzig-Markkleeberg auf der Agra gezeigt. Besonders in der DDR wurden die Tiere gern und viel zur privaten Fleischerzeugung gehalten.

Blaue und Schwarze Neuseeländer sind erst in den letzten Jahren entstanden. Sie wurden in Großbritannien gezüchtet und werden auch fast ausschließlich dort gehalten. Außerhalb Großbritanniens sind sie sehr, sehr selten anzutreffen.

Fazit

Ruhige, stets gut gelaunte Hausgenossen, wer hat die nicht gern um sich? Noch dazu sind die Kerlchen pflegeleicht und kaum anfällig für Krankheiten.