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Halleluja - Christ ist erstanden

Dies ist die selige Nacht, in der Christus die Ketten des Todes zerbrach und aus der Tiefe als Sieger emporstieg.

Dies ist die selige Nacht, in der Christus die Ketten des Todes zerbrach und aus der Tiefe als Sieger emporstieg. (© Foto: max-weiler-privatstiftung;pixelstorm)
Dies ist die selige Nacht, in der Christus die Ketten des Todes zerbrach und aus der Tiefe als Sieger emporstieg. (© Foto: max-weiler-privatstiftung;pixelstorm)
Max Weiler: Ostern (1986) (© Foto: privat; digitalisierte Form von pixelstorm)
Max Weiler: Ostern (1986) (© Foto: privat; digitalisierte Form von pixelstorm)

Dies ist die selige Nacht, in der Christus die Ketten des Todes zerbrach und aus der Tiefe als Sieger emporstieg, betet die Kirche durch den Diakon im Exsultet, dem großen Osterlob der KIrche. Christius ist Auferstanden, der Tod hat keinen Schrecken mehr. Die Schöpfung jubelt - sogar die Farben, wie nachfolgender Text des 2008 verstorbenen Kärntner Jesuitenpaters und Dichters Stefan Hofer über ein Bild von Max Weiler (1910 - 2001) zeigt. 

 

 

 

 

 

Wenn die Farben Halleluja jubeln

Die Erde bricht auf, der Frühling bricht aus, und alles ist Freude und Leben - "Ostern" nannte 1986 Max Weiler sein Bild, und wir suchen den Auferstandenen. Aber der Maler führt uns in die Tiefe, gleich den lkonenmeistern der Ostkirche. Für sie war der Abstieg Christi in die Hölle ein Oster-Thema, wie er von dort die Gerechten, mit Adam und Eva an der Spitze, nach oben führt.
Ostern sei nach diesem Verständnis das Eindringen einer erlösenden Kraft in den Schoß der Erde, deutet der Kunsthistoriker Gottfried Boehm das Werk. 76 Jahre zählte Weiler, als er uns mit so viel jugendlicher Kraft und Dynamik Osterfreude schenkte. "Das einzige Heilige, das ich sehen kann, ist das Leben", bekannte der Künstler einmal. "Es ist überall dabei, mischt sich überall ein, macht alles. Erlebt alles, von den Viren bis zu Goethe. Machte alle diese Formen, ist in allen diesen Formen, wirkt mit allen diesen Formen. Ist augenscheinlich eines. Alle haben wir dasselbe Leben, durch uns alle strömt es. Das Leben ist das Glück." Und Ostern ist das Fest des Lebens . . .

Das leere Grab

In den dramatischen Ereignissen des Karfreitags ist Jesus seinen Jüngern und Jüngerinnen gewaltsam entrissen worden. Sie können ihn noch vom Kreuz abnehmen und ins Grab legen. Dann kommt der lange Sabbat, ein Ruhetag.
Am nächsten Morgen gehen die Frauen zum Grab, mit ihrem Schmerz und mit ihrer Sehnsucht, ihn noch einmal zu berühren, ihm Gutes zu tun. Und das Grab ist leer. Das schwarze Loch, das blanke Nichts, das ist alles, was ihnen von Jesus geblieben ist. Aus dem Grab wird ihnen die Botschaft zugesprochen, die sie nicht fassen können: "Er ist auferstanden." "Da verließen sie das Grab und flohen; denn Entsetzen und Schrecken hatte sie gepackt." (Mk 16,1-8)
Die Trauerarbeit braucht noch Zeit, der Karsamstag war viel zu kurz dafür. Nach und nach werden die Zeichen einer neuen Lebenshoffnung, wird Jesus als der Auferstandene bei ihnen ankommen können.
Das leere Grab: Abgründig - vielsagend ist es, dass die Osterbotschaft an einem Ort verkündet wird, wo nichts mehr zählt und nichts mehr ist, und nicht in österlich anmutiger Umgebung. So wird das leere Grab zum vollen Grab.

Der leere Platz

"Als Jesus mit ihnen bei Tische war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn." Sie erkannten den, der schon mit ihnen auf dem Weg war und mit ihnen redete, sodass das Herz in ihnen zu brennen begann. Und dann ist alles wieder weg: "Dann sahen sie ihn nicht mehr." (Lk 24,13-35) Der leere Platz, das volle Herz.

 

„Das Grab ist leer.“
Es bleibt nichts mehr,
kein Haus, kein Zelt,
kein Buch, kein Geld.
Und doch:
Der Einsatz des Lebens
war nicht vergebens.

Im Abgrund des Nichts:
die Fülle des Lichts.

Träume, die starben:
Leben aus Farben.

Alles ist nichts
in der Wahrheit des Lichts.
Und das ist es gerade:
Alles ist Gnade.

 

(Stefan Hofer, SJ, 1925 - 2008)

Das Bild "Ostern" von Max Weiler ist uns von der Max-Weiler-Privatstiftung und www.pixelstorm.at dankenswerterweise zur Verfügung gestellt worden.