Aufhören zu kontrollieren, anfangen zu leben: 5 Tipps für mehr Gelassenheit und Lebensfreude

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In unserer schnelllebigen Welt, in der Unsicherheit und Veränderung oft die Norm sind, klammern wir uns häufig an das Bedürfnis, alles unter Kontrolle zu haben.

Doch dieser Wunsch nach Kontrolle kann sich paradoxerweise in einen nachhaltigen Energieverlust verwandeln. In diesem Artikel erforschen wir, wie Du den Wunsch nach Kontrolle loslassen und eine positive Veränderung in Deinem Mindset erreichen kannst..

Die wahre Freiheit besteht darin, das loszulassen, was wir nicht ändern können

und die Kraft zu finden, das zu verändern, was in unserer Macht steht.

Mika lässt sich in meiner Praxis in den Sessel  plumpsen und schnauft. „Ich kann Dir gleich vorweg sagen, dass Du heute nicht viel mit mir anfangen kannst. Ich bin einfach nur fertig. Zu müde zum Denken und zu erschöpft, mich doch irgendwie dazu zu zwingen.“

Ich schaue sie fragend an: „Was ist passiert?“

Mika zuckt mit den Schultern. „Eigentlich nichts“, sagt sie. „Ich glaube die letzten Monate …. Oder sind es Jahre … waren einfach so anstrengend und ich habe gar nicht gemerkt, wie sehr mich das Leben erschöpft. Ich war … – ach was, ich bin … – ständig damit beschäftigt alle Bälle in der Luft zu halten, die Dinge am Laufen zu halten, alles unter Kontrolle zu behalten … als hinge mein Leben davon ab. Aber langsam wird mir klar, dass ich praktisch nichts unter Kontrolle habe. Das Leben passiert und ich bin 24/7 damit beschäftigt die Löcher zu stopfen.
Und dabei habe ich dauernd das Gefühl, immer einen Schritt zu spät dran zu sein, immer hinterher zu hinken. Vielleicht bin ich in den letzten 3 Jahren auch einfach alt geworden?
Ich glaube, ich kann das hohe Tempo im Alltag einfach nicht mehr halten. Aber dieser Zustand, das Gefühl, dass einem die Kontrolle entgleitet macht mir Angst und stresst mich enorm. Ich bin einfach total müde davon!“

So oder so ähnlich hören sich viele Statements an, die ich in der Praxis und in den Seminaren höre. Der Allgemeinzustand ist nicht schwerwiegend genug, um dafür einen Arzt oder einen Psychologen aufzusuchen, aber er lässt sich auch nicht mehr ignorieren oder auf später verschieben.
Ich habe deshalb Mika’s Besuch zum Anlass genommen, ein paar Worte zum Thema Kontrolle, Resilienz und Selbstbestimmung zu schreiben.
In diesen Zeiten, in denen die Welt um uns herum immer unsicherer und hektischer wird, stellen wir in immer kürzeren Abständen fest, dass sich die Dinge im Leben unserer Kontrolle entziehen, oder?.

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Was wir kontrollieren können und was nicht

Es ist vollkommen natürlich, Kontrolle über die Dinge in unserem Leben haben zu wollen .…

Der Wunsch, Kontrolle auszuüben, ist tief in unserem Bedürfnis nach Sicherheit und Vorhersehbarkeit verwurzelt. In gewissem Maße kann Kontrolle nützlich sein – sie hilft uns, Ziele zu erreichen und Risiken zu managen. Doch wenn das Streben nach Kontrolle zu stark wird, kann es uns in einen Zustand ständiger Anspannung und Erschöpfung führen.
… Aber die Realität zeigt uns immer wieder: Nicht alles liegt in unserer Hand. Die Prozesse an denen andere Menschen beteiligt sind, entziehen sich unserer Kontrolle – ebenso wie das Wetter, die politische Lage, oder die Finanzmärkte.
Je eher wir uns das klar machen, umso eher bekommen wir wieder Boden unter den Füßen und umso besser können wir mit unseren Kräften haushalten. .
Das ständige Streben danach, die äußere Welt kontrollieren zu wollen, kann uns innerlich zermürben und unsere mentale Gesundheit beeinträchtigen.
Dieses Projekt – Kontrolle – wird vermutlich nicht erfolgreich sein und führt dazu, dass wir viel Energie einsetzen, ohne eine Belohnung dafür zu bekommen … und das mag unser Gehirn nicht besonders.
Ständig im Kontrollmodus zu sein, erschöpft nicht nur den Geist, sondern raubt uns auch den Seelenfrieden.

Die gute Nachricht: Du bist nicht allein in diesem Gefühl.
Und die noch bessere Nachricht: Du kannst lernen, einen gesünderen Umgang mit Kontrolle zu entwickeln und somit die Zügel Deines eigenen Lebens fester in die Hand zu nehmen.
Es gibt Dinge, die wir nicht beeinflussen können – die Meinungen anderer zum Beispiel. Oder die Art und Weise wie Menschen mit Dir umgehen, wie sie ihre eigenen Werte leben und unzählige andere Dinge. Das ist eine Herausforderung. Ja.
Aber es gibt auch so vieles, das Du beeinflussen kannst. Zum Beispiel wie Du auf die Welt um Dich herum reagierst.
Deine Gedanken, Deine Emotionen, Deine Handlungen – das sind die Bereiche, in denen Du Kontrolle ausüben kannst. Die Du – mit ein bißchen Übung – kontrollieren kannst, wenn Du willst.
Vor allem in herausfordernden Zeiten ist es von unschätzbarem Wert, unsere innere Resilienz zu stärken indem wir die Grenzen unserer Kontrolle anerkennen.
Dies fördert nicht nur unseren Seelenfrieden, sondern hilft uns auch, mit den Höhen und Tiefen des Lebens besser umzugehen.

Wenn wir lernen, das Leben mit all seinen Unwägbarkeiten anzunehmen und zu schätzen entsteht Freiheit

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Darum lade ich Dich ein, für einen kurzen Moment nach innen zu schauen und Dich zu fragen:

  • Wo versuche ich, Kontrolle auszuüben?
  • Ist es überhaupt möglich, diese Bereiche, die ich kontrollieren will zu beeinflussen? Und ist es gesund für diesen Bereich meine Kräfte zu mobilisieren?
  • Wo kann ich meinen Wunsch nach Kontrolle loslassen?
  • Und worauf kann ich mich fokussieren, um mich wieder selbstbestimmt zu fühlen?

Mental Health oder mentale Selbstfürsorge war schon immer wichtig. Früher hat ein kurzer Sprint zwischendurch ausgereicht, um das Ruder herumzureißen und die Batterien wieder aufzuladen. Aber die besonderen Herausforderungen und der Dauerstress der letzten Jahre haben einen Marathon notwendig gemacht.
Die Fürsorge für unsere mentale Gesundheit ist keine einmalige Sache. Es ist ein fortwährender Prozess, ein lebenslanges Engagement für uns selbst. Und es ist nie zu spät, den ersten Schritt in Richtung eines gesünderen, friedvolleren und selbstbestimmteren Lebens zu gehen.
Du hast die Kraft dazu und alle Deine Erfahrungen werden Dich jeden Tag Schritt für Schritt Deinem inneren Gleichgewicht näher bringen. Es liegt in Deiner Hand, das, was sowieso geschieht für Dich zu nutzen, oder Dich im Widerstand dagegen zu erschöpfen.

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5 Schritte zur Freiheit

  1. Beginne damit, zwischen den Dingen zu unterscheiden, die Du kontrollieren kannst – wie Deine Reaktionen und Entscheidungen – und den Dingen, die außerhalb Deiner Kontrolle liegen, wie das Verhalten anderer oder unvorhersehbare Ereignisse. Dieser erste Schritt hilft Dir, Deine Energie sinnvoll einzusetzen.
  2. Bewusstes Atmen kann Dir helfen, im gegenwärtigen Moment erst einmal eine kurze Pause einzulegen. Das ist oft schon völlig ausreichend, um sich der Situation bewusst zu werden und aus diesem inneren Gewahr-Sein heraus intuitiv eine Reaktion zu wählen, die der Situation angemessen ist und Deine Ressourcen schont …Energie-Effizienz heißt das Zauberwort.
  3. Akzeptiere dass das Leben unvorhersehbar ist. Wenn die Realitäts-Attacken von Außen auf uns zukommen, ist Widerstand in den meisten Fällen zwecklos. Je eher Du die Situation annimmst, kommst Du in einen Bereich sinnvoller Handlungsfähigkeit zurück. Übungen zum Loslassen können so einfach sein wie das Aufschreiben von Sorgen und das symbolische Wegwerfen dieser Notizen oder das Setzen von bewussten Pausen, wenn der Drang zu kontrollieren aufkommt.
  4. Vertraue darauf, dass Du in der Lage bist, einen Weg zu finden mit jeder Situation die das Leben Dir präsentiert klar zu kommen. Dich auf die Umstände einzustellen, Dich anzupassen. Das hast Du schon immer getan. Das ist Dir schon immer gelungen und das wird auch in Zukunft so sein. Und selbst, wenn der Weg dahin steinig ist, wirst Du auf dem Weg neue Fähigkeiten lernen, neue Stärken in Dir entdecken, wachsen und selbstbewusster werden. Wenn es Dir gelingt, Kontrolle loszulassen, entwickelst Du Sicherheit – die Gewissheit, dass Du mit dem, was auf Dich zukommt klarkommst … IMMER. Für den Anfang könntest Du über vergangene Erfahrungen reflektieren und eine Liste all der Situationen in Deinem Leben anfertigen in denen Du keine Kontrolle über das Geschehen hattest und genau das zu positiven Ergebnissen führte.
  5. Wenn Du Dir dessen bewusst geworden bist, kannst Du anfangen, Deine Flexibilität zu trainieren, indem Du Dich bewusst neuen Situationen stellst und dabei lernst, mit Unvorhersehbarkeiten umzugehen.

Wenn Du Dir Deiner Fähigkeiten und Ressourcen noch nicht so bewusst bist, könntest Du Kontakt zu einem Transpersonal Life Coach oder zu einer Transpersonalen Kinesiologin aufnehmen. Die sind in der Lage mit Dir gemeinsam all die unentdeckten Geschenke auf Deiner Lebenslinie sichtbar zu machen und Dir zu helfen, sie auszupacken.

Du wirst erstaunt sein, wie viel Erfahrung, Einsichten, Weisheit und Stresskompetenz tatsächlich schon in Dir steckt …. Aber vielleicht noch nicht vollumfänglich genutzt wird, weil Du Dir Deines Potenzials noch nicht ganz bewusst bist.

Den Wunsch Dinge kontrollieren zu wollen, die Du nicht kontrollieren kannst, wirst Du mit einer Veränderung Deines Mindsets loslassen können.
Wahre Kontrolle besteht darin, der Boss im eigenen System zu sein und sich selbst zu erlauben, mit dem Fluss des Lebens zu gehen, anstatt zu versuchen, gegen ihn anzukämpfen.
Egal wie viel Energie wir aufwenden, um uns sicherer zu fühlen. Es gibt keine Sicherheit.

Was wir aber erreichen können ist Flexibilität – die Anpassungsfähigkeit an das, was unerwartet, ungeplant, überraschend und vielleicht sogar unerwünscht in unser Leben tritt.

Wenn wir lernen, das Leben mit all seinen Unwägbarkeiten anzunehmen und zu schätzen entsteht Freiheit.
Freiheit im Denken. Freiheit im Fühlen und Freiheit im Handeln.
Das Leben ist ein Abenteuer – eine Reise und keine Checkliste. Und manchmal führen die unerwartetsten Wege zu den schönsten Zielen.

Wenn wir lernen, das Leben mit all seinen Unwägbarkeiten anzunehmen und zu schätzen entsteht Freiheit

Ulrike Sawert

Leiterin des Instituts für Transpersonale Kinesiologie, seit 1993 selbstständig als Dozentin, Kinesiologin und Coach in Oldenburg. Zertifiziert von der Deutschen Gesellschaft für Angewandte Kinesiologie (DGAK). Supervisorin des Berufsverbands DGAK, vom International Kinesiology College (IKC) zertifizierte Instruktorin. Member of the International Association of Specialised Kinesiologists (IASK). Vom Forum Wertorientierung in der Weiterbildung ausgezeichnet für Qualität, Transparenz und Integrität. Eine der wenigen vom Polaris International College zertifizierten Lehrerinnen für Transformationskinesiologie weltweit.

Expertin Kinesiologie Ulrike Sawert

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