Sankt Pauli! Rausgehen - Warmmachen - Weghauen: Liebenswert-lustiges Porträt des Hamburger Traditionsvereins, das sich weniger mit Fußball als mit dem urigen Umfeld des Clubs beschäftigt.
Der Hamburger Traditionsverein Sankt Pauli hat wohl die treueste Fangemeinde im deutschen Fußball - und den am besten laufenden Fanshop. Ein Streetworker, der die Probleme der ans Stadion angrenzenden Reeperbahn gut kennt, ist Vorsitzender des Fanclubsprecherrats und spricht über seine Erfahrungen. Trainer Holger Stanislawski, selbst einst als Spieler einer der „Weltpokalsiegerbesieger“, räsoniert über die Pauli-Philosophie und Pauli-Präsident Corny Littmann kommt ebenfalls zu Wort.
Darsteller und Crew
Regisseur
Joachim Bornemann
Produzent
Jan D. Gerlach
Drehbuch
Joachim Bornemann,
Jan D. Gerlach
Kamera
Jan D. Gerlach
Bilder
Kritiken und Bewertungen
0 Bewertung
5Sterne
()
4Sterne
(0)
3Sterne
(0)
2Sterne
(0)
1Stern
(0)
Wie bewertest du den Film?
Kritikerrezensionen
Sankt Pauli! Rausgehen - Warmmachen - Weghauen Kritik
Sankt Pauli! Rausgehen - Warmmachen - Weghauen: Liebenswert-lustiges Porträt des Hamburger Traditionsvereins, das sich weniger mit Fußball als mit dem urigen Umfeld des Clubs beschäftigt.
Liebenswert-lustiges Porträt des Hamburger Traditionsvereins, das sich weniger mit Fußball als mit dem urigen Umfeld des Clubs beschäftigt.
Die Europameisterschaft ist gerade vorbei, da will auch schon ein Fußballfilm die Wartezeit bis zum Bundesligastart Mitte August verkürzen. Doch diese Dokumentation ist anders als das, was man bisher aus dieser Ecke kennt. Was weniger an ihrer Machart liegt als am Thema. Schließlich geht es um Sankt Pauli, jenen Hamburger Traditionsverein, der mit nichts zu vergleichen ist, was sich sonst so in deutschen Fußball-Ligen tummelt. Dieser Einzigartigkeit trägt auch Joachim Bornemann, der bis dato vorwiegend Werbefilme produzierte, in seinem Regiedebüt Rechnung. Ihm geht es weniger um Ergebnisberichterstattung und spektakuläre Spielszenen, sondern um das Drumherum. Und da hat St. Pauli wahrlich genug zu bieten. Die Reeperbahn, die im direkten Umfeld zum Stadion am Millerntor liegt, spielt ebenso eine Rolle wie die Kriminalität im Viertel, über die unter anderem ein Streetworker, der zugleich Vorsitzender des Fanclubsprecherrats ist, berichtet. Ein Besuch im Fanshop, der seit Jahren steigende Umsatzzahlen verzeichnet, darf ebenso nicht fehlen wie eine Stippvisite im Schmidt Theater, dem Etablissement des Pauli-Präsidenten Corny Littmann, der auf der Pressekonferenz schon mal Witze über seine Homosexualität reißt. Während der mit viel Zeitraffer-Firlefanz und Hochglanz-Optik (etwas zu) ausführlich dokumentierte Neubau der Südtribüne vor allem aus architektonischer Sicht interessant ist, kommen eingefleischte Fußballfans auf ihre Kosten, wenn Trainer Holger Stanislawski, selbst einst als Spieler einer der „Weltpokalsiegerbesieger“, über die Pauli-Philosophie räsoniert und sich bei Mannschaftsbesprechungen als Motivator Klinsmannscher Prägung („Rausgehen - Warmmachen - Weghauen“) erweist. Ein wenig Politik, ein Ausflug zu einmaligen Fans und dann doch noch etwas Fußball (der Film entstand 2007, als der Club den Aufstieg in die zweite Liga schaffte) runden das liebenswert-lustige Pauli-Porträt ab, das ohne Off-Kommentar auskommt, dafür aber mit viel Musik von Hamburger Bands bestückt ist. lasso.