Das Bundesheer beendet seinen Einsatz nach den Unwettern in Kärnten und zieht gleichzeitig Bilanz: Insgesamt waren 66 von 132 Gemeinden betroffen. In diesen waren bis zu 160 Soldatinnen und Soldaten des Pionierbataillons 1 aus Villach und des Baupionierzuges der Stabskompanie des Militärkommandos Kärnten sowie zwei Hubschrauber vom Typ S-70 Black Hawk und Agusta Bell 212 waren seit 4. August im Assistenzeinsatz.

Bis Donnerstag wurden eine 50-Tonnen-Fähre sowie eine Personenfähre in den Bereichen Glainach, Guntschach und Rottenstein betrieben sowie Wasserbeprobungen durchgeführt. Mit Freitag wurde der Einsatz beendet, da ein Assistenzeinsatz nur als Notversorgung (Gefahr in Verzug) möglich ist, teilt das Bundesheer in einer Aussendung mit.

Schweres Gerät

Anfangs unterstützten Soldaten die Feuerwehren beim Befüllen von Sandsäcken, etwa in der Goiginger-Kaserne in Bleiburg und bei der Berufsfeuerwehr Klagenfurt. Mit schwerem Pioniergerät wurde ein zerstörtes Wasserkraftwerk in der Vellach von Verklausungen und mehrere Hauptverkehrswege in der Gemeinde Eisenkappel von Vermurungen befreit.

Auch in Klagenfurt wurden Soldaten bei verschiedenen Schadstellen beigezogen, wie bei der Abdichtung des Treimischer Teiches oder beim Rekabach in Viktring, dort wurden Sandsackbarrieren aufgebaut. Im Waidischbach in der Gemeinde Ferlach wurde ein Auffangbecken von Geröll befreit und große Felsen wurden für Sprengungen, für eine zivile Firma, vorbereitet und danach abtransportiert.

194 Starts und Landungen

Ein Transporthubschrauber vom Typ "Agusta Bell 212" wurde für Erkundungs-, Evakuierungs- und Versorgungsflüge sowie zur Unterstützung der Einsatzkräfte eingesetzt. Ein weiterer Hubschrauber vom Typ "S-70 Black Hawk" hat Strommasten, Aggregate und Treibstoff für die Kärnten Netz GmbH in abgeschnittene Ortschaften transportiert, um dort die Stromversorgung wiederherzustellen. Bei 194 Starts und Landungen transportieren sie 263 Personen und mehr als 19.000 Kilogramm Last.

Behelfsbrücke gebaut

In der Gemeinde Neuhaus errichtete das Bundesheer eine Mabey- und Johnson-Behelfsbrücke, damit mehrere abgeschnittene Gehöftgruppen am Motschulaberg wieder auf dem Landweg erreicht werden konnten. In Unterbergen in der Stadtgemeinde Völkermarkt haben Villacher Pioniere die Spuren eines Murenabganges beseitigt.

Fährbetrieb in Glainach beendet

In Glainach wurde eine 50-Tonnen-Fähre errichtet und eine Personenfähre eingesetzt, um Personal und schweres Gerät der Wildbach- und Lawinenverbauung des Landes Kärnten sowie Bundesheer-Pioniergerät von Rottenstein nach Unterguntschach zu bringen. Mit Freitag wurde der Fährbetrieb eingestellt.

300 Wasserproben durchgeführt

Mit Mittwoch wurde auch der Assistenzeinsatz der ABC-Abwehrspezialisten aus Korneuburg beendet. Die 15 Spezialisten haben seit 16. August Wasserproben bei rund 300 Wasserversorgungseinrichtungen in Mittel- und Unterkärnten entnommen, um dabei eine mögliche bakterielle Kontamination oder Verunreinigung zu prüfen. Dabei wurden sie in mehreren Trupps eingeteilt und haben die Proben in einem eigenen Laborcontainer ausgewertet und dokumentiert.