Irgendwann stellt sich die Grundsatzfrage. Nach so ungefähr 20, 25 Minuten setzte bei den Spielern des FC Salzburg ein kollektiver Prozess ein. Sie erinnerten sich an das für diese Mannschaft seit Jahren bestimmende Fußball-Gen und begannen, mit Real Sociedad richtig mitzuspielen, auf gleicher Ebene. An dieses Merkmal, das der Serienmeister auch in der Champions League stets abrief, hatte sich der österreichische Fußball-Fan längst gewohnt. Und dieser musste sich fragen: Wo ist sie geblieben, die so erfrischende Spielweise der Salzburger? Sie wollten eine Antwort geben und versuchten nun, den scheinbar verloren gegangenen Faden wiederaufzunehmen.

Die Basken begannen so, wie sie sich im bisherigen Verlauf dieser Champions-League-Saison präsentiert hatten, nämlich außerordentlich spielstark. Sie dominierten, drängten die Salzburger zurück, für die Gäste gab es keine Verschnaufpausen. Aber dann, nach einer Viertelstunde, gelang der Mannschaft von Gerhard Struber ein perfekt durchgezogener Konter, bis auf den letzten Moment. Der von Petar Ratkov ideal freigespielte Dorgeles Nene lief allein auf Alejandro Remiro zu, überhob den Sociedad-Torhüter, der ihn sodann umschnitt. Der Ball landete an der Außenstange, aber es hätte Elfer für Salzburg geben müssen. Niemand reklamierte.

Nicht nur reagieren

Die Salzburger zogen aus dieser Szene die Konsequenzen und schalteten auf Eigeninitiative um, anstatt nur zu reagieren. Das half dem Spiel des Meisters auf die Sprünge und störte den Rhythmus der Spanier, die das erste Duell in Salzburg klar beherrscht hatten. Der Rest der ersten Hälfte verlief so weitgehend ausgeglichen, und das ist als Teilerfolg zu werten.  

Erfrischt kamen die Salzburger aus der Kabine, sie erkannten, dass trotz der Vorteile der Spanier und des enthusiastischen baskischen Publikums etwas möglich sein könnte. Schließlich geht es noch gegen Benfica um den Platz in der Europa League. Doch dann durfte sich der so sehr auf hohem Niveau beständige Alexander Schlager auszeichnen, als der Torhüter nach einer Stunde mit einer Klasse-Parade gegen einen platzierten und sehr gefährlichen Schuss von Brais Mendez den Rückstand verhinderte. Ein paar Minuten später zog Arsen Zakharyan ab, Schlager war erneut zur Stelle.

Schlager als Retter in der Not

In der Schlussphase legten die Hausherren noch einen Gang zu. Die Salzburger hatten die Wahl, alles für einen Sieg zu riskieren oder doch den ersten Punkt nach drei verlorenen Champions-League-Partien heimzuspielen. Sie entschieden sich für Letzteres, vor allem Alexander Schlager, der in der Nachspielzeit einen Freistoß des Japaners Takefusa Kubo aus dem Kreuzeck fischte. Salzburg ist für den Kampf um die Europa League im Vorteil.

ÖFB-Teamstürmer Marko Arnautovic hat sein erstes Pflichtspieltor für seinen aktuellen Arbeitgeber Inter Mailand gemacht. Der Wiener leitete gegen Benfica Lissabon in der 51. Minute mit einem verwerteten Abpraller die Aufholjagd der Italiener ein. Inter lag bereits mit 0:3 zurück, am Ende hieß es aber 3:3. Arnautovic stand in der Startformation und wurde in der 68. Minute ausgetauscht.

Direktes Duell mit Benfica

Die Mailänder, die bereits vor Anpfiff fix im Achtelfinale waren, halfen mit dem Punktgewinn auch Österreichs Meister Red Bull Salzburg, der den dritten Gruppenplatz anstrebt. Am letzten Spieltag kommt es zum direkten Duell der Österreicher mit Benfica, der Sieger steigt ins Europa-League-Play-off um.