Das Foto zeigt einen Fotocopter.
Der Mehrwert der Dachvermessung per Fotocopter ergibt sich durch eine enorme die Zeitersparnis. Das Stellen von Leitern, Gerüsten und Hebebühnen sowie das Absturzrisiko eines Mitarbeitenden entfallen. (Quelle: Airteam)

Technik 13. Juni 2023 Metallarbeiten digital planen, messen und vorbereiten

Digitalisierung: Digitale Technologien bieten Fachbetrieben der Gebäudehülle aus Metall heute vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Sie reichen von der Verwaltung, Bauplanung und Kommunikation bis zur Werkstattfertigung und Baustellenlogistik. Ein moderner Baustein ist das Dachaufmaß „von oben“.

Per Fotocopter, moderner Software und künstlicher Intelligenz vermisst das Unternehmen Airteam Aerial Intelligence GmbH aus Berlin ganze Gebäude aus der Luft. Die Gebäudedaten werden für die Visualisierung, Angebot und Abrechnung, bis hin zur Planung von Dachsanierungen oder zur Dachkontrolle ermittelt – der Mehrwert durch die Zeitersparnis für das Stellen von Leitern, Gerüsten oder Hebebühnen und der Ausschluss des Absturz-Risikos eines Mitarbeitenden ist enorm. Auf Basis der Foto-Aufnahmen werden die Daten mittels Software analysiert, ein 3D Modell erstellt und ein detaillierter Bericht mit allen Aufmaßen inklusive Gauben, Schornsteinen, etc. erzeugt. Seit der Gründung im Jahr 2018 unterstützt Airteam Klempner/Spengler, Dachdecker und Metallleichtbauer bei der Bauplanung. Mit einem deutschlandweiten Netzwerk, bestehend aus mehr als 300 Drohnenpiloten, sind die Anfahrtswege zum Objekt kurz, sodass ein Vermessungsservice kostengünstig angeboten werden kann.

Visualisieren, konstruieren, produzieren Anspruchsvolle

Gebäudehüllen aus Metall erfordern eine besonders detaillierte Planung. Die modernen Messtechniken in Kombination mit speziellen CAD-Systemen ermöglichen heute eine exakte Arbeitsvorbereitung der Bauprojekte unter Berücksichtigung der gesamten Prozesskette – von der Arbeitsvorbereitung über die Produktion in der Klempnerwerkstatt bis zum Verlegeplan für die Baustellenmontage. Im Neubaubereich ist es bereits gängige Praxis, auch die CAD-Planungen der Architekten weiter zu verarbeiten oder vorskizzierte Ideen zu visualisieren. So erhalten Planer und Bauherrn oft schon in der Beratungsphase bzw. Auftragsentwicklung eine Vorstellung von der fertigen Gebäudehülle. Sie können die bei Bedarf mitgestalten oder nachbessern - unerwünschte Überraschungen werden von vornherein vermieden.  Speziell für die Gebäudehülle aus Metall entwickelte das Softwareunternehmen Sema ein Planungsprogramm, das alle Prozesse, von der Auftragsentwicklung bis zur Übergabe der projektbezogenen Profilabwicklungen an die Blechbearbeitungsmaschinen, abdeckt. Die Entwickler des Systems nutzen dabei das Knowhow aus dem Holzbau, aus dem das Unternehmen hervorging.

Grundlagenermittlung

Zielsetzung des Klempners und Spenglers ist es, einen möglichst hohen Vorfertigungsgrad aller Bauteile, eine möglichst geringe Nacharbeit auf der Baustelle und somit eine hohe Ausführungsqualität der Metallbekleidungen zu erzielen. Im Sanierungsfall beginnt dies typischerweise mit der Bestandsaufnahme vor Ort, anhand manuell, per Laser oder Fotocopter ermittelter Aufmaße. Die zu bekleidenden Geometrien werden mit der Software entweder nachgezeichnet oder über eine Schnittstelle eingelesen. Je präziser das Aufmaß, umso höher der mögliche Vorfertigungsgrad. Das Sema Programm verfügt über Schnittstellen zu verschiedenen Aufmaßsystemen. Darüber hinaus können sogenannte Punktwolken importiert werden, die unter anderen mit Laserscannern erstellt werden. Bei Neubauprojekten werden in der Regel Architektenpläne als 2D, DWG oder DXF-Dateien bereitgestellt und können als Planungsgrundlage für die Weiterverarbeitung importiert werden.

Planung und Arbeitsvorbereitung

Ist der Auftrag erteilt und die Planungsgrundlage vorhanden, erfolgt die eigentliche Arbeitsvorbereitung. Die Planungssoftware enthält hierfür eine Auswahl von Standardsystemen für Dach und Fassade wie Stehfalzdeckungen und verschiedene Steckfalzpaneele. Die zu bekleidenden Flächen werden damit aus dem angelegten Profilkatalog einschließlich aller Anschlüsse und Durchdringungen und nach den Gestaltungswünschen am PC belegt. Die projektbezogenen per CAD konstruierten Profildaten werden über eine Schnittstelle vom PC direkt an die CNC-gesteuerten Blechbearbeitungsmaschinen übergeben. Dies erspart manuelles Programmieren an den jeweiligen Maschinensteuerungen und schließt mögliche Tippfehler aus. Nach der Übergabe der DWX- oder DXF-Dateiformate an Blechbearbeitungs- Laser- und Stanzmaschinen beliebiger Hersteller erfolgen die Zuschnitte, Profilierungen oder jeweiligen Kantungen.

Lesen Sie den vollständigen Bericht in KlempnerMagazin Ausgabe 4/2023.

zuletzt editiert am 13.06.2023