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Faire Medikamentenmargen würden 1.5% tiefere Krankenkassenprämien ermöglichen

margenvergleich_santesuisse_dafalganDer Krankenkassenverband santésuisse hat die Medikamentenmargen in der Schweiz und in europäischen Ländern verglichen. Resultat: Die Margen in der Schweiz sind viel zu hoch, jedes Jahr zahlen wir 458 Millionen Franken zu viel. Dabei wurden das unterschiedliche Niveau von Mieten, Löhnen und Zinsen bereits miteingerechnet. Würden diese unnötigen Kosten eingespart, könnten die Krankenkassenprämien um 1.5% gesenkt werden – eine Entlastung, die dringend nötig wäre.


In der Schweiz wird – wenn die Medikamente in der Apotheke bezogen werden – zusätzlich zur Marge die sogenannte Leistungsorientierte Abgabe (LOA) verrechnet, wodurch sich die Differenz zum Ausland noch vergrössert. Der Bundesrat hätte es in der Hand, wenigstens die Medikamentenmargen auf ein kostendeckendes Niveau zu senken. Er müsste dazu lediglich eine Verordnungsanpassung vornehmen. Obwohl die SKS, santésuisse, und der Preisüberwacher bereits seit Jahren fordern, dass die Margen auf ein vernünftiges Mass gesenkt werden, bleibt der Bundesrat untätig. Die letzte Anpassung liegt bereits zehn Jahre zurück.

Da die Margen zudem preisabhängig sind, verdienen Ärzte, Apotheker und Spitäler mehr, wenn sie anstelle eines preiswerten oder für Patienten am besten geeigneten Medikaments ein möglichst teures abgeben. Um dies zu vermeiden sollten die Margen vom Preis entkoppelt werden, um Fehlanreize zu verhindern.

SKS-Merkblatt Sparen in der Apotheke SKS-Merkblatt Versandapotheken – Medikamente online bestellen
Margenvergleich santésuisse

Die nachfolgenden Beispiele von santésuisse zeigen, wie hoch Margen und LOA im Vergleich zu den europäischen Vergleichsländern sind. Die tatsächlichen Preisunterschiede sind jedoch sogar noch grösser, da die Fabrikabgabepreise in der Schweiz ebenfalls deutlich höher sind als im Ausland. Dies wird in den Grafiken nicht berücksichtigt. Stattdessen wird überall der Schweizer Fabrikabgabepreis angegeben.

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