Gurken sind in den heißen Sommermonaten eine vitaminreiche, kalorienarme Erfrischung. Schon seit 3000 Jahren kultiviert die Menschheit Gurken. Vermutlich waren die Inder die ersten, die die langen grünen Früchte zu schätzen wussten.
Es gibt zwei verschiedene Formen: die großen Salatgurken und die kleinen Einlegegurken, die wir als Essiggurke zum Beispiel zur Brotzeit verwenden.
Steckbrief Salatgurke
Botanischer Name: Cucumis sativus
Pflanzenfamilie: Kürbisgewächse (Cucurbitaceae)
Weitere Bezeichnungen: Kukumer
Standort: sonnig, windstill
Boden: locker, humusreich, nährstoffreich
Wasserbedarf: hoch, besonders im Gewächshaus
Wuchs: niederliegend kriechend; Mit einer Rankhilfe bis zu 2 m höhe
Aussaat: im Haus ab Anfang Mai, Ab Mitte Mai ins Beet
Pflanzzeit: Ende Mai
Erntezeit: Ab Juli laufend
Winterhärte: Nein
Lebensdauer: einjährig
Essbare Pflanzenteile: Früchte
Gute Nachbarn: Erbsen, Kohlarten, Kopfsalat, Porree, Sellerie, Rote Bete, Zwiebeln
Schlechte Nachbarn: Kartoffeln, Rettich, Radieschen, Tomaten
Ab ins Beet
Ab Mitte Mai können Gurken direkt ins Beet gesät werden. Dazu gibt man immer 2-3 Samen miteinander etwa 1-2 cm tief in die Erde. Dabei sollte ein Abstand von 30 cm zwischen den Pflanzen und 1 m zwischen den Reihen eingehalten werden. Nach dem Keimen werden nur die stärksten Pflänzchen im Beet belassen. Die erste Zeit sollte die Aussaat mit einem Vlies abgedeckt werden da junge Gurkenpflänzchen in der Phase des Anwurzelns sehr empfindlich gegen Kälte sind.
Die Vorkultur bringt beim Gurkenanbau entscheidende Vorteile. Das Risiko des Schneckenfraß ist geringer und auch Wetterschwankungen treffen die Keimlinge nicht so hart. Möchte man Gurken im Topf vorziehen, kann man damit etwa drei Wochen vor dem Auspflanzen Ende Mai beginnen. Bei 20 Grad am Fenster oder im Gewächshaus keimen sie am schnellsten. Pikiert und umgepflanzt wird nicht - Ihr Wurzelsystem ist zu empfindlich.
Die Standortwahl ist bei der Anzucht von Gurken entscheidend: Es sollte sonnig aber windgeschützt sein. Kalte Winde können den jungen Pflänzchen und den Fruchtansätzen den Gar ausmachen.
Soll die Gurkentruppe auf den Balkon bzw. in Töpfen heranwachsen, braucht man mindestens einen 15 Liter Topf.
So werden heranwachsende Gurken richtig gepflegt
Gurken sind sehr hungrige Pflanzen. Sie brauchen viel Sonne, viele Nährstoffe sowie viel Wasser. Den besonders hohen Kalibedarf kann man mit einer wöchentlichen Gabe von Beinwelljauche stillen oder mit einem organischen Gemüsedünger.
Trockenheit rächt sich mit bitteren Früchten. Besonders während der Fruchtbildung brauchen Gurken sehr viel Wasser. Dieses sollte nicht zu kalt sein! kaltes Leitungs- oder Grundwasser vertragen die Wurzeln nicht! Die Blätter sollten kein Gießwasser abbekommen, sonst können Pilzkrankheiten wie der falsche Mehltau auftreten. Am Abend sollte grundsätzlich vom Gießen absehen.
Krankheiten die sonst noch auftreten können, sind der echte Mehltau, das Gurkenmosaikvirus und die Stängelgrundfäule. Entfernen Sie kranke Blätter sofort und entsorgen diese im Hausmüll. Bei letzterer Krankheit handelt es sich um einen Pilz. Er kommt hauptsächlich im Gewächshaus vor und kann jahrelang im Boden überdauern. Die Erde komplett auszutauschen ist der schnellste Weg den Pilz bald wieder aus dem Gewächshaus zu verbannen.
Erziehung ist alles
An einer Rankhilfe können die Triebe der Gurke hochgeleitet werden. Diese Form der Erziehung bringt einige Vorteile: Es spart Platz, erleichtert das Ernten und die Früchte können in einiger Entfernung zu Schnecken wachsen.
Dafür eignet sich zum Beispiel ein Ranknetz zwischen Holzpflöcken oder ein Spalier aus Weide. Erreicht die Pflanze den höchsten Punkt der Rankhilfe werden die Triebe dort gekappt.
Durch das Reduzieren der Fruchtansätze auf einen pro Blattachsel und regelmäßige Ernte, wachsen stetig neue Früchte.
Der kraut&rüben Tipp:
Beim Anbau von Gurken sollte auf die Fruchtfolge geachtet werden: In derselben Erde sollten zwischen zwei Gurkenkulturen 4 Jahre liegen.
Gute Vorfrüchte für eine Gurkenkultur sind Hülsenfrüchte, Lauch und Sellerie.
Schlechte Vorfrüchte sind Kohl, Mais und Kürbisgewächse
Der große Gurken-Sortenführer
Sorten für das Freiland:
'Chinesische Schlangen': bildet besonders lange Früchte;
'Loustik' F1: lange, widerstandsfähige und sehr ertragreiche Sorte;
'Ministars' F1: Mini-Snack-Gurke, die sich gut für den Balkon eignet;
'Printo': gesunde Minigurke
'Sprint' F1: widerstandsfähig gegen Mehltau, lange Erntezeit;
Samenfeste Sorten:
'Tanja': völlig bitterfreie Bio-Sorte.
'Qualitas': schlank, mit kleinem Kerngehäuse
'Bush Champion': wächst auch auf dem Balkon in großen Gefäßen
'Chinesische Schlangen': bildet besonders lange Früchte;
'La Diva': Für Balkon geeignet
'Helena': ertragreiche, kompakte Biosorte
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