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„Mit dieser Lösung können wir leben“

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Im Heimatverein Samtgemeinde Rehden wurde am Donnerstagabend Helmut Elver (2.v.l.) zum neuen kommissarischen Vorsitzenden gewählt.
Im Heimatverein Samtgemeinde Rehden wurde am Donnerstagabend Helmut Elver (2.v.l.) zum neuen kommissarischen Vorsitzenden gewählt. © Dufner

Rehden - Nein, über der Gastwirtschaft von Hermann Schwierking stiegen Donnerstagabend keine weißen Rauchwolken in den Himmel, die – wie bei der Wahl des Papstes – signalisiert hätten: Wir haben einen neuen Vorsitzenden.

Vor zwei Jahren, zeitgleich mit dem damaligen Papst Benedikt, hatte der Vorsitzende des Heimatvereins Samtgemeinde Rehden, Heinrich Mackenstedt, nach 20-jährigem segensreichen Wirken abgedankt. Seitdem hat die Führungsetage des fast 300 Mitglieder starken Vereins keinen „Leitwolf“ mehr.

Bei der Jahreshauptversammlung am Donnerstag stand der Punkt „Wahl des Vorsitzenden“ erneut auf der Tagesordnung. „Gibt es Vorschläge?“ fragte kommissarischer Vorsitzender Heiner Kopmann. Betretenes Schweigen. Der Vorstand war auf diese Situation vorbereitet und schlug vor, es noch ein weiteres Jahr bei der bisherigen Regelung mit einem kommissarischen Vorsitzenden zu belassen. „Mit dieser Lösung können wir leben, sind damit auch ganz gut gefahren, sie sollte aber kein Dauerzustand werden“, war zu hören.

Weil sich Heiner Kopmann, der auch zweiter Vorsitzender ist, aus zeitlichen Gründen nach zwei Jahren nicht wieder zur Verfügung stellte, wurde einmütig Schatzmeister Helmut Elver zum neuen kommissarischen Vorsitzenden gewählt.

Dass Heiner Kopmann zu der Jahreshauptversammlung nur 38 Mitglieder begrüßen konnte, darf getrost als Zeichen dafür gewertet werden, dass alle mit der Arbeit des Vorstandes zufrieden sind. Er hieß zu der Versammlung vor allem Samtgemeindebürgermeister Hartmut Bloch, die Bürgermeister Detlev Osterbrink, Barver, und Günther Meyer, Dickel (die anderen fehlten entschuldigt), Samtgemeinde-Archivar Dieter Plaggemeyer und Ehrenvorsitzenden Heinrich Mackenstedt, der immer noch äußerst aktiv dabei sei, willkommen.

Irmgard Wöltje verlas für den verhinderten Schriftführer Gerhard Kämper das Protokoll der letzten Hauptversammlung. Kassenführer Helmut Elver informierte über die Finanzen. „Alles in bester Ordnung“, befand Heino Mackenstedt, der gemeinsam mit Werner Wöltje die Kasse geprüft hatte. Zum neuen Kassenprüfer für Werner Wöltje wurde Klaus Mackenstedt „verdonnert“, weil er letzter Versammlungsbesucher war. Dieses Wahlverfahren hat schon lange Tradition in dem Heimatverein. Bei so vielen Mackenstedts orderte Heiner Kopmann spontan eine Lokalrunde – Korn aus Mackenstedt, versteht sich.

„Ehrungen sind immer was Besonderes“, rief Ehrenvorsitzender Heinrich Mackenstedt den entsprechenden Tagesordnungspunkt auf. Auf eine 40-jährige Mitgliedschaft – zunächst im Wald- und Verschönerungsverein Rehden und dann im 1990 neu gegründeten Heimatverein Samtgemeinde Rehden – kann Reinhard Peter, Hemsloh, zurückblicken. Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden geehrt (ohne Ortsangabe aus Rehden): Loni Wöbse, Helga Tödtemann, „Hauswirt“ Hermann Schwierking, Wilfried Niehaus (Wetschen), Heino Mackenstedt, Heiner Kopmann (Diepholz), der zusätzlich noch für 25-jährige Vorstandstätigkeit mit einem Geschenk bedacht wurde, Theo Köhn (Wetschen), Gerhard Kämper, Eckhard Meyer (Barver) und Wolfgang Johanning.

Samtgemeindebürgermeister Hartmut Bloch bedankte sich für Rat und Verwaltung für die im Heimatverein ehrenamtlich geleistete Arbeit. „Das ist beeindruckend!“ Er erwähnte die Unterstützung beim Herbstmarkt, beim Fest der Grundschule Barver und bei der Ferienkiste. Bloch, der auch das schon obligatorische „Flachgeschenk“ mitgebracht hatte, blickte auf ein interessantes Jahr 2014 mit der Einweihung des Archivs (nebst Heimatstube) am alten Sportplatz als einen Höhepunkt zurück. Mit Dieter Plaggemeyere habe die Samtgemeinde einen Archivar gefunden, der in dieser Aufgabe aufgehe.

Der Angesprochene selbst richtete die Bitte an den Heimatverein, sich dem Thema Archäologie anzunehmen, um einige der dokumentierten archäologischen Denkmale, zum Beispiel Grabhügel, zu sichern und auch zu erhalten.

Beim Thema „Chroniken“ könnten sich laut Dieter Plaggemeyer Interessierte aus dem Heimatverein sowie Bürger einbringen. „Wenn es dann um Veröffentlichungen geht, könnte über den Heimatverein eher Unterstützung oder Sponsoring eingeworben werden als über das Archiv als kommunale Einrichtung.“ Grundsätzlich wünscht sich Plaggemeyer, dass Bürger der Samtgemeinde beispielsweise alte Fotos mit Motiven aus den Orten – nicht zu sehr persönliche Bilder – dem Archiv zur Verfügung stellen würden. Das Archiv ist mittwochs von 9 bis 12 Uhr geöffnet.

rdu

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