Viel Applaus für neues Krimistück
Weyhe - LEESTE (ak) · Nachdem im vergangenen November die Premiere vom „Theater Pur“ krankheitsbedingt ausfallen musste, kam das Publikum nun in der KGS voll auf seine Kosten. „Spurlos verschwunden“ hieß es am Freitag und Sonnabend im jeweils bestens besuchten Forum der KGS Leeste nach einem Stück des britischen Bühnenautors Leslie Sands.
In den 50er Jahren feierte Sands mit seinem Krimi große Erfolge, an die das Ensemble von „Theater Pur“ mit einem Zeitsprung in die 70er Jahre unter der Leitung von Janis Häseker gerne anknüpfen wollte.
Ort des Geschehens ist das Wohnzimmer im Landhaus des Schriftstellers Howard Holt (Christian Pesch). Dessen Ehefrau Karen (Manuela Rüter) weilt überwiegend in London und verlegt dort die Bücher des Ehemannes. Der empfängt unterdessen seine Geliebte Julie (Nisrin Rayan). Beide freuen sich auf ein schönes Wochenende, aber zum perfekten Glück fehlen Julie Zigaretten. Die möchte die junge Frau unbedingt noch besorgen und eilt aus dem Haus. Bremsen quietschen, eine völlig verstörte Karen stürmt ins Wohnzimmer und trifft auf einen nicht minder perplexen Ehemann. Karen hat vor dem Haus eine junge Frau angefahren, weiß aber nicht, dass diese Howards Geliebte ist.
Howard übernimmt nicht ohne Eigennutz die Regie und konstatiert mit einem Blick nach draußen: „Du hast gerade ein Mädchen getötet“. Nerven behalten gilt nun für beide, die vermeintliche Leiche lässt Howard verschwinden, aber als dicker Brocken stellt sich Inspektorin Davies (Irene Häseker) heraus. Mit der an „Columbo“ erinnernden penetranten Hartnäckigkeit und vorgegebener Naivität kommt sie der Sache langsam auf die Spur, nicht ohne weitere Kettenreaktionen auszulösen. Nachbarin Miss Cunningham (Margret Hermes) ist nicht nur Vorsitzende des örtlichen Frauenvereins, sondern hellwach was das Geschehen um sie herum anbetrifft. Dienstmädchen Stella (Lara Wilmsmann) und Mechaniker Mr. Purdie (Marco Picklapp) sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Der Lügenbaum von Howard und Karen wird immer größer, Erpresserbriefe flattern ins Haus, bis Karen ihrem Ehemann langsam auf die Schliche kommt. Nicht alltäglich, aber konsequent ist Karens Lösung.
Eine tolle Leistung bot besonders Christian Pesch als „Howard“ hinsichtlich nur drei Wochen Probenzeit für die sehr langen Textpassagen. Pesch sprang kurzfristig für einen erkrankten Schauspielerkollegen ein. Sehr überzeugend wirkten Manuela Rüter als „Karen“, Irene Häseker als „Inspektor Davies“ und einfach „süß“ zeigte sich Margret Hermes als „Miss Cunningham“. Das Publikum konstatierte den neuen Krimi mit entsprechendem Applaus.
Eine Fortsetzung gibt es am Sonnabend, 10. April, im Gasthaus Voßmeyer in Sudweyhe.