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Nach bösartigem Tumor im Bein und kompliziertem Bruch: Georg Mohr läuft wieder

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Georg Mohr hat das Laufen wieder begonnen.
Georg Mohr hat das Laufen wieder begonnen. © Helios-Kliniken Mittelweser

„Ich bin stolz, dass ich es geschafft habe“

Nienburg – Georg Mohr hat in seiner Karriere als begeisterter Marathonläufer schon einige Hürden auf sich nehmen müssen. Zuerst einen großen bösartigen Tumor am Bein, 15 Jahre später dann einen komplizierten Spiralbruch am Oberschenkel. Nur ein Jahr nach der Operation beginnt er im Sommer 2021 wieder mit dem Lauftraining. Für Dr. Michael Stalp, Chefarzt der Helios-Kliniken Mittelweser, ist Mohrs Weg genau der richtige, berichten die Kliniken in einer Pressemitteilung.

Stalp betont: „Wer sich konsequent und dem Eingriff angemessen in Bewegung hält, kommt auch wieder auf die Beine.“

Ein Läufer mit Spaß an der Bewegung, aber auch einer gesunden Portion Ehrgeiz: Georg Mohr hat zwischen 1992 und 2002 zwölf Marathon-Läufe in ganz Deutschland absolviert – immer mit einer Spitzenzeit von knapp unter vier Stunden. 2004 habe er dann einen herben Rückschlag erlitten. „Ich hatte einen tennisballgroßen, bösartigen Tumor an der Innenseite meines rechten Oberschenkels in der Leistengegend“, wird der selbstständige Berater zitiert.

Halbmarathon auf dem Trainingsplan

Nach der Entfernung und der nachfolgenden Therapie habe es erst einmal eine lange Pause gegeben, denn schmerzfrei sei er nicht gewesen. „Obwohl der Tumor in der Nähe der Leiste war, erstreckten sich die Schmerzen über den ganzen Oberschenkel bis runter zum Knie“, erinnert sich Mohr. 2011 fängt er schließlich langsam wieder mit dem Training an, und zwar mit Erfolg: Schon bald kann er wieder an Laufveranstaltungen teilnehmen, neben drei Spargelläufen in Nienburg und den ersten beiden Helios-Adventsläufen steht 2019 auch wieder ein Halbmarathon auf dem Trainingsplan.

In 2020 jedoch stürzt Mohr mit dem Fahrrad. Bei einer Vollbremsung stützt er sich mit dem rechten Bein ab, welches ihm regelrecht wegknickt. Er kann nicht aufstehen, der Rettungsdienst fährt ihn ins Krankenhaus. Die Diagnose: Ein komplizierter Spiralbruch – und wieder ist der rechte Oberschenkel betroffen. Sofort wird er operiert.

Um den Knochen zu stabilisieren

„Ein Schrägbruch ist im Vergleich zu anderen Frakturen deutlich schwieriger einzustellen. In diesem Fall musste der Bruch offen gerichtet und auch genagelt beziehungsweise im unteren Bereich mit Drähten befestigt werden, um den Knochen zu stabilisieren“, erläutert Dr. Michael Stalp, ärztlicher Direktor sowie Chefarzt für Unfallchirurgie und Orthopädie der Helios-Kliniken Mittelweser.

Nach einer Woche Aufenthalt im Krankenhaus ging es für Mohr zunächst in die stationäre, danach für drei Monate in die ambulante Reha. „Normalerweise kann sechs Wochen nach der OP eine Vollbelastung erfolgen, die vollständige Heilung sollte um die zwölfte Woche nach dem Eingriff erreicht sein“, so Stalp. Bei Georg Mohr jedoch war der Fall etwas anders.

„Ich hatte von der Operation bezüglich meines Bruches überhaupt keine Probleme und auch keine Schmerzen. Mein Problem war, dass der Fahrradsturz mein Schmerzgedächtnis von der Tumoroperation wieder aktiviert hat. Obwohl auf dem Röntgenbild überhaupt nichts zu erkennen war, hatte ich vor allem am Knie richtig Probleme – die auch noch mehrere Monate anhielten“, beschreibt Mohr.

Der 65-Jährige lässt sich nicht unterkriegen

Doch der 65-Jährige lässt sich nicht unterkriegen. Er beginnt wieder mit dem Training: „Das Laufen, die gewohnte Bewegung, hat mir sehr geholfen. So sehr, dass ich auch schon wieder Lust auf eine richtige Laufveranstaltung hatte.“ Kurzerhand meldet er sich für den Helios-Adventslauf 2022 an. „Ich war der Einzige, der in meiner Altersklasse Ü65 den Sieben-Kilometer-Lauf absolviert hat. Zwar war ich noch nicht so schnell wie die anderen und bin als Letzter ins Ziel gekommen, aber ich bin stolz, dass ich es geschafft habe.“

Für Dr. Michael Stalp kommt dies nicht von ungefähr: „Herr Mohr hat alles richtig gemacht mit zunächst moderatem Training und Muskelaufbau in der Reha und der Aufnahme von Sport, sobald es wieder möglich war. Er ist das beste Beispiel dafür, dass man selbst einen großen Beitrag dazu leisten kann, um auch nach einer komplizierten Verletzung seine Fitness wiederzuerlangen.“

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