Immerhin: Trotz hoher Inflation und stark gestiegener Energiekosten hat der Mutterkonzern Agaplesion das Geschäftsjahr 2022 mit einem positiven Ergebnis und einem Jahresüberschuss von 18,2 Millionen Euro abgeschlossen. Die Umsatzerlöse seien um 75,9 Millionen Euro auf 1,76 Milliarden Euro gestiegen, berichtete der Evangelische Pressedienst EPD vergangene Woche. Das entspreche einem Zuwachs von 4,5 Prozent. Bundesweit gibt es mehr als 100 Agaplesion-Einrichtungen.
Alles ist besser als jetzt.
Wessel wäre eine ordentliche Finanzspritze wohl lieber gewesen. Wenngleich er zustimmt, dass selbst die vorgeschlagene Reform besser ist als gar keine Reform. „Alles ist besser als jetzt.“ Aber: „Es wird Veränderungen geben müssen.“ Das letzte Wort zur Krankenhausreform ist ohnehin noch nicht gesprochen. Zwar soll sie bereits im Januar in Kraft treten. Doch vorgestellt wurden bislang nur Eckpunkte, über Details und Weiteres soll über den Sommer gerungen werden.
Somit ist auch nicht absehbar, welche Folgen die Krankenhausreform auf das Rotenburger Agaplesion Diakonieklinikum haben wird. Das Diako ist Wessels Einschätzung nach als größter freigemeinnütziger Maximalversorger Niedersachsens „too big to fail“ – zu groß, um im schlimmsten Falle tatsächlich dichtzumachen, ohne vorher gerettet zu werden. Es könne dafür sein, dass weitere Leistungsgruppen im Krankenhaus dazukommen, dass es weiter wächst. Im Gegenzug könne es ebenfalls passieren, Leistungen an andere Kliniken in der Region abzugeben. Wessel ist aber selbstbewusst, vertraut auf die Stärken seines Hauses. „Davor haben wir keine Angst.“