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Ideensuche für ein Visselhöveder Filetgrundstück

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Eigentümer Christian Hintze (l.) sammelt Ideen für einen Neubau und Nachbar Hermann Bergmann erinnert sich an vergangene Zeiten im Viertel an der Süderstraße.
Eigentümer Christian Hintze (l.) sammelt Ideen für einen Neubau und Nachbar Hermann Bergmann erinnert sich an vergangene Zeiten im Viertel an der Süderstraße. © Wieters

Der Bagger hat ganze Arbeit geleistet, das alte Hansen-Haus an der Visselhöveder Süderstraße gibt es nicht mehr. Eigentümer Christian Hintze hat jetzt Wohnbebauung im Blick.

Visselhövede – Fein säuberlich trennt der Baggerfahrer der Firma Koldehofe mit seiner riesigen Schaufel und viel Fingerspitzengefühl das alte Holz vom Stein, schichtet Dachrinnen und Heizkörper in dem entsprechenden Container auf und sorgt ansonsten für eine Menge Schutt. Das Haus an der Visselhöveder Süderstraße Nummer 22 gibt es nicht mehr. Was mit der freigewordenen Fläche geschehen wird, sei noch nicht so ganz klar, sagt Eigentümer und Nachbar Christian Hintze. „Aber es wird sicher irgendwann in Richtung Wohnbebauung gehen.“

Der Abriss sei leider unumgänglich gewesen, sagt der Chef der VGH-Versicherungsagentur. „Sehr gerne hätte ich die Fassaden und auch Teile des Hauses erhalten, weil mir viel an der historischen Optik liegt, aber es war zu marode“, stellt Hintze klar, der das Glück hatte, sein eigenes Elternhaus gleich nebenan optisch so zu erhalten, wie es früher einmal gebaut worden war. „Das hätte ich auch gerne mit dem Hansen-Haus getan, aber das hätte sich wirtschaftlich nicht darstellen lassen.“ Es habe nur von außen noch halbwegs in Schuss ausgesehen, innen hätte eine Sanierung Unmengen von Euros gekostet. „Auch mit Blick auf Wärmedämmung und Energieeffizienz.“

So lässt der Baggerfahrer keinen Stein auf dem anderen, fast immer beobachtet von Hermann Bergmann, der in seinem Haus schräg gegenüber auf der anderen Seite der Süderstraße wohnt. „Das jetzt abgerissene Haus war quasi meine zweite Heimat“, erinnert sich Bergmann, der vor 77 Jahren in dem Viertel Visselhövedes geboren wurde. „Und es ist echt eine schöne Wohngegend hier.“

Das jetzt abgerissene Haus war quasi meine zweite Heimat.

Hermann Bergmann

Der Bauunternehmer Friedrich Rogge hat Bergmanns Erzählungen nach das Haus vor Jahrzehnten mal erstellen lassen. „Rogge war überall in Visselhövede bekannt und hat in den 1950- und 1960-er Jahren viele Straßen und Wege gepflastert.“ Seine Tochter Lisa Hansen hatte es dann in den vergangenen Jahrzehnten gemeinsam mit ihrem Sohn Knut bewohnt.

„Wir hatten schon damals die Vereinbarung getroffen, dass ich das Haus übernehme, weil man ja doch sehr dicht aneinander wohnt. Knut Hansen hatte aber ein Wohnrecht auf Lebenszeit bekommen“, berichtet Christian Hintze. Nachdem zunächst Lisa Hansen und im vergangenen November auch Knut Hansen gestorben sind, stand das Gebäude leer. Es habe ein Zeit gedauert, um zu checken, ob sich eine Sanierung doch noch lohne, so Hintze. Aber das Ergebnis ist bekannt. Hintze versucht aber dennoch, ein Stück Geschichte für dieses „Filetstücks im Herzen Visselhövedes zu erhalten. „Und sei es nur die Einfriedung mit den gemauerten Zaunpfeilern.“

Was danach geschieht, sei allerdings noch nicht klar. „Wir sind noch in der Ideenfindung, aber eine Wohnbebauung, die sich harmonisch in die das Straßenbild einfügt, kann ich mir schon vorstellen “, sagt Hintze. Der ist aber erst mal froh, dass er seine eigene Einfahrt ein Stück breiter machen kann.

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