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Golombeks Rat: Abgucken von Jobe

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Starkes Debüt von Rehdens Alexander Nandzik (rechts), doch Oberneuland hatte Ebrima Jobe (links): Der 24-jährige Stürmer half nicht nur wie hier hinten aus, sondern markierte beim 3:2-Sieg auch alle drei FCO-Tore.
Starkes Debüt von Rehdens Alexander Nandzik (rechts), doch Oberneuland hatte Ebrima Jobe (links): Der 24-jährige Stürmer half nicht nur wie hier hinten aus, sondern markierte beim 3:2-Sieg auch alle drei FCO-Tore. © Krüger

Rehden – Das Stellungsspiel von Schiedsrichterassistent Philip Eiben verhieß nichts Gutes. Die Ecke hatte der BSV Rehden geklärt, doch Eiben hob die Fahne und ging zum Strafraumeck an der Torauslinie – wo „Assis“ eben stehen, wenn es Elfmeter gibt. Nach kurzem Dialog mit Schiri Daniel Fleddermann kam es noch dicker für den Regionalligisten: Fleddermann stellte BSV-Abwehrchef Pierre Becken vom Platz – wegen Nachtretens an Marlo Siech vom FC Oberneuland. „Die Rote Karte hat uns gekillt“, urteilte Rehdens Neuzugang Michael Seaton über jene Szene in Minute 69. Ebrima Jobe nutzte den Strafstoß zum 2:2 und besorgte neun Minuten später gar den Endstand zum 3:2 (1:2) für den hinterher frenetisch feiernden FCO.

Oberneulands Coach Arambasic gesteht: „Unentschieden wäre verdient gewesen“

Dessen Trainer Kristian Arambasic schien der Auswärtssieg fast unangenehm: „Aufgrund der zweiten Halbzeit wäre ein Unentschieden verdient gewesen, damit hätten beide Seiten leben können.“ Doch es habe eben diese „dämliche Rote Karte gegeben“.

BSV-Chefcoach Andreas Golombek hatte die Tat von außen nicht gesehen, sah aber darin ebenfalls den Knackpunkt: „So war die Mannschaft noch verunsicherter.“ Zudem riet er seinen Spielern, sich beim dreifachen Torschützen Jobe „abzugucken, wie man nicht so viele Chancen braucht“.

Bei allem Respekt für den Gegner: Dieses Spiel hätten wir 5:2 gewinnen müssen.

Alexander Nandzik, Neuzugang des BSV Rehden

Denn Möglichkeiten zum Sieg hatten die Gastgeber genug, fand auch der frisch verpflichtete Alexander Nandzik, der daran mit seiner starken Leistung und viel Dampf nach vorn nicht unbeteiligt war: „Bei allem Respekt für den Gegner: Dieses Spiel hätten wir 5:2 gewinnen müssen. Aber wir sehen uns unsere Fehler an und sind Männer genug, daraus zu lernen.“

BSV-Trainer Golombek: „Werden die nötigen Punkte holen“

Das hofft Golombek ebenfalls: „Wir werden schon die nötigen Punkte holen, um danach die Aufstiegsrunde zu spielen“, versprach der Fußballlehrer – und setzte dabei auch auf die beiden Debütanten, denen er ein gutes Zeugnis ausstellte: „Man hat gesehen, dass Alex und Michael richtig gute Leute sind.“

Deshalb hatte er das Duo gleich von Beginn an aufgeboten: Ex-Zweitliga-Profi Nandzik verteidigte unverhofft auf der rechten Abwehrseite, weil sich der dort gesetzte Marco Kaffenberger beim Aufwärmen den Oberschenkel gezerrt hatte. „Eigentlich hätte ich auf der Acht spielen sollen, das habe ich aber auch noch nie gemacht“, verriet der etatmäßige Linksverteidiger Nandzik.

Spieler des Spiels: Ebrima Jobe

Große Klasse: Oberneulands Stürmer brauchte für seine drei Treffer nur drei Chancen – wuchtig per Kopf zum 1:1, sicher per Elfer zum 2:2, abgebrüht frei vorm Tor zum 3:2. Zudem arbeitete er viel nach hinten.

In dieser Konstellation hatte Rehdens Kamer Krasniqi gleich die erste Chance, doch er zielte knapp vorbei (3.). Drei Minuten später schoss Altrim Pajaziti aus zwei Metern drüber – die Platzherren diktierten das Geschehen. Aber erst nach 21 Minuten jubelten sie – dank einer Co-Produktion der zwei „Neuen“: Ecke Nandzik von links, wuchtiger Kopfball Seatons, FCO-Keeper Jonas Horsch hatte noch die Hände an der Kugel, doch sie trudelte über die Linie. Die Freude über die Führung währte jedoch nicht lange, denn Ebrima Jobe glich nach einer Ecke von Mechak Nankishi aus – ebenfalls per Kopfball-Geschoss (24.). Trotzdem fand Arambasic: „In der ersten Halbzeit hatten wir keinen Zugriff aufs Spiel.“ Rehden agierte jedoch zu großzügig: Seaton traf nach einem Klasse-Solo ans Außennetz (30.), Krasniqis Versuch hätte gepasst, wenn Daniel Block nicht auf der Linie geklärt hätte (38.). „Dadurch haben wir Oberneuland im Spiel gehalten“, wusste Nandzik. Bei seinem nächsten Versuch überließ Krasniqi aber nichts dem Zufall, tankte sich hinter die Kette durch und schloss flach entgegen Horschs Laufrichtung zum 2:1 ab (44.). „Das war genau der richtige Zeitpunkt“, fand Golombek. Umso mehr ärgerte ihn, „dass wir nach der Pause für 20, 25 Minuten den Faden verloren haben“.

Trotzdem fiel der Ausgleich mit Jobes Elfer wie aus dem Nichts. Ähnlich überrascht war die BSV-Defensive nach dem Schnittstellen-Pass von Onur Uzun auf Jobe, der frei vorm Tor nicht lange fackelte und mit dem 3:2 Rehden den Stecker zog (78.). Obwohl Golombek noch mal alles nach vorn warf und in Alen Suljevic, Jaroslaw Lindner und Addy-Waku Menga gleich drei zusätzliche Offensivkräfte brachte.

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