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TV Oyten: Torhüterin Larissa Gärdes sorgt für den „Magic Moment“

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Oytens Madita Woltemade war angeschlagen in die Partie gegangen und kam nicht wie gewohnt zum Zuge.
Oytens Madita Woltemade war angeschlagen in die Partie gegangen und kam nicht wie gewohnt zum Zuge. © häg

Es ist geschafft. Dank einer überragenden Moral feierten die Damen des Handball-Drittligisten TV Oyten Vampires beim 24:23 über den Hannoverscher SC den ersten Saisonsieg.

Oyten – Nach dem Schlusspfiff gab es kein Halten mehr bei den Damen des Handball-Drittligisten TV Oyten Vampires. Alle Spielerinnen stürmten mit Volldampf auf Larissa Gärdes zu und drohten die Torhüterin nach dem 24:23 (14:18)-Erfolg über den Hannoverscher SC förmlich zu erdrücken. Auch Trainer Thomas Cordes musste nach dem Krimi zunächst einmal ganz kräftig durchpusten.

„Das war ganz wichtig für die Mädels. Denn nun wissen sie, dass sie Spiele auch gewinnen können. Das war sicher kein schönes Spiel. Aber das ist am Ende auch völlig egal“, erklärte Cordes nach dem ersten Saisonsieg. Dabei hatte es lange Zeit nicht danach ausgesehen, als sollte es für die Vampires gegen den Mitaufsteiger etwas zu holen geben. Nach nicht einmal zwei Minuten hieß es 0:3. Auch in der Folge fehlte es im Spiel des TVO in der Offensive am nötigen Druck. Da zudem die Rückwärtsbewegung nicht stimmte und auch Torhüterin Larissa Gärdes zunächst kein Faktor war, sah sich Cordes zu einer frühen Auszeit gezwungen – 3:7 (9.). Viel besser wurde es im Anschluss jedoch nicht. Bezeichnend für die schwache Leistung in der ersten Hälfte war der Gegentreffer zum 14:18-Pausenstand. Nach einem unnötigen Fehlwurf der Vampires konnte Hannovers Carolin Berner nahezu ungehindert über das gesamte Parkett laufen und mühelos treffen.

Oytens Sarah Seidel stellte die Defensive der Hannoveranerinnen mit ihrer Dynamik immer wieder vor Probleme. Doch auch bei ihr wechselten Licht und Schatten.
Oytens Sarah Seidel stellte die Defensive der Hannoveranerinnen mit ihrer Dynamik immer wieder vor Probleme. Doch auch bei ihr wechselten Licht und Schatten. © Hägermann

Sie hat das richtige Signal gegeben. Aber auch die Umstellung auf die offensivere 5:1-Deckung hat definitiv ihren Teil zu unserem Erfolg beigetragen. Denn dadurch konnten wir die Anspiele an die körperlich präsenten Kreisläuferinnen besser verhindern.

Thomas Cordes über Matchwinnerin Larissa Gärdes

Der Auftakt in die zweite Hälfte – er hätte schlechter sicher nicht verlaufen können. Nach zwei Fehlwürfen und einem technischen Fehler hieß es 14:21. Auch beim 16:22 (45.) deutete noch nichts auf eine mögliche Wende hin. Was sich dann aber in der Oytener Pestalozzihalle abspielte, bezeichnete Cordes im Anschluss als „Magic Moment“. Und der trug einen Namen – Larissa Gärdes. „Sie hat das richtige Signal gegeben. Aber auch die Umstellung auf die offensivere 5:1-Deckung hat definitiv ihren Teil zu unserem Erfolg beigetragen. Denn dadurch konnten wir die Anspiele an die körperlich präsenten Kreisläuferinnen besser verhindern“, freute sich der TVO-Trainer über den gelungenen Schachzug. Nach dem 18:23 (48.) drückte Larissa Gärdes der Partie dann ihren ganz persönlichen Stempel auf. Reihenweise parierte sie freie Würfe von Linksaußen. Und endlich wussten ihre Vorderleute diese Leistung auch zu belohnen. „Wir haben vorne mehr Pässe gespielt und auf die sich bietenden Chancen gewartet“, lobte Cordes. Nachdem Gärdes über das gesamte Feld ins leere Tor zum 20:23 getroffen hatte, legten Sarah Seidel und Anna-Lena Meyer zum 22:23 (53.) nach. Was folgte, war die Szene der Partie. Hatte Larissa Gärdes zunächst erneut einen Wurf von Außen pariert, war die TVO-Torhüterin auch im Liegen gegen den fälligen Nachwurf zur Stelle und ließ die Halle zu einem Tollhaus mutieren. Zumal die Gastgeberinnen in der Folge auch eine Unterzahl unbeschadet überstanden und Lisa-Marie Gerling in der 59. Minute mit dem 24:23 für die erste Führung der Vampires sorgte. Wie sehr die TVO-Torhüterin mittlerweile in den Köpfen der Gäste angekommen war, wurde eine Minute vor dem Ende deutlich. Die bis dato nahezu fehlerfreie Frances Krüger semmelte einen Siebenmeter über das Tor. Im Gegenzug hätte Sarah Seidel für die Entscheidung sorgen können, doch auch sie scheiterte. In den letzten Sekunden agierte Hannover erneut mit einer siebten Feldspielerin und kam kurz vor dem Ende noch einmal zum Abschluss. Aber Larissa Gärdes krönte ihre Galavorstellung mit einer weiteren Parade, ehe sie sich unmittelbar danach in einer wahren Jubeltraube wiederfand.

TV Oyten Vampires: Gärdes (1), Land - Majewski (1), Meyer (4), Woltemade (4/1), Gerling (2), Schmelz, Repty (1), Seidel (6), Peek (1/1), Kennerth (3/1), Hidde, Schengalz (1), Johannesmann, Martens.

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