Abgaben gehen zurück

Fundämter Kärnten: Weniger ehrliche Finder!

Kärnten
11.05.2022 11:04

Eine interessante Beobachtung haben Mitarbeiter der Fundämter in Kärnten gemacht: Die Zahl der Fundstücke, die in den Büros abgegeben wurden, ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Das kann auch Dietmar Podobnig vom Fundamt in Klagenfurt bestätigen.

Und er vermutet, dass das auf die veränderten Lebensumstände zurückzuführen sei. Vielen gehe es weniger gut als noch vor einem Jahr. Und da seien den Menschen die eigenen Probleme oft näher als die der anderen: „Die Zeiten werden härter. Man merkt, dass sich die Leute nicht mehr alles leisten können.“ In den wenigen Brieftaschen, die noch abgegeben werden, befänden sich oft nur noch die Ausweise. „Dabei sieht das Gesetz vor, dass Geldsummen ab zehn Euro ins Fundbüro gebracht werden müssen“, so seine Kollegin Annemarie Gruber.

Früher sei das anders gewesen. Da sei kaum ein Tag vergangen, an dem nicht Jacken, Schirme, Schmuck, Handys, Brieftaschen abgegeben worden seien, die andere verloren oder vergessen hatten, erinnern sich die beiden. „Hier in unserem Büro in Klagenfurt sind schon die kuriosesten Fundstücke deponiert worden. Ob Fahrräder, Surfbretter, Gitarren oder Geigen, wir haben alles wieder an die rechtmäßigen Besitzer zurückgeben können“, bilanziert Podobnig. Sogar ein Boot sei einmal im Fundus gelandet: „Das war eine sehr aufwändige Aktion. Wir mussten das herrenlose Boot mit Hilfe der Wasserrettung bergen. Tags darauf hat sich dann der Besitzer gemeldet.“

Der Experte rät, im Falle eines Verlustes auf jeden Fall im Fundbüro nachzufragen: „Jede Kärntner Gemeinde hat eines.“ Die größte Geldsumme, die bisher in Klagenfurt abgegeben wurde, waren 24.000 Euro, die in einem Mistkübel eines Klagenfurter Parks gefunden worden waren. „Die hat allerdings keiner abgeholt. Das Geld ging deshalb später an den Finder zurück.“ Fundgegenstände würden genau ein Jahr aufbewahrt. „Danach kann sie der Finder beanspruchen - oder sie werden zu Flohmarktpreisen verkauft. Wir haben Stammkunden, die regelmäßig bei uns vorbeischauen.“ Der Erlös fließt in die Stadtkasse. Und der dürfte im kommenden Jahr deutlich geringer ausfallen.

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