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Ottobeurer Abtei schaut auf 100 Jahre Geschichte zurück und feiert

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Abt Johannes Schaber OSB vom Konvent der Abteil Ottobeuren.
Abt Johannes Schaber OSB vom Konvent der Abteil Ottobeuren. © Johannes Wiest

Ottobeuren - Gleich einen doppelten Festtag konnte jetzt das Ottobeurer Kloster begehen: Den 100. Jahrestag ihrer Wiedererhebung zur Abtei sowie den Abschluss der Restaurierungsarbeiten des jüngsten Bauabschnitts der Abtei in Bibliothek, Refektorium, Museum und Sommerabtei. Zahlreiche Gäste und Ehrengäste aus Politik, Gesellschaft sowie Vertreter der an den Restaurierungsarbeiten beteiligten Firmen nahmen an dem Festakt teil.

Über 15.000 Werke umfasst die in neuem Glanz erstrahlende Bibliothek.
Über 15.000 Werke umfasst die in neuem Glanz erstrahlende Bibliothek. © Johannes Wiest

Anlässlich eines geschichtlichen Rückblicks durch Abt Johannes Schaber wurde 764 das Ottobeurer Kloster gegründet und danach im Zuge der Säkularisation 1802 wieder aufgelöst. Doch bereits 1835 wurde das Kloster als Priorat der Augsburger Abtei St. Stephan wieder errichtet, um dann 1918 wieder die Selbständigkeit zu erlangen. Der einhellige Beschluss zum selbständigen Priorat erfolgte in St. Stephan am 3. März 1918, anlässlich des 100. Todestag von Pater Maurus Feyerabend am 8. März 1818. In einem Dekret Papst Benedikts XV. vom 2. Juli 1918 wird Ottobeuren wieder als Abtei errichtet. Das Kloster wird mit allen ehemaligen kirchlichen Rechten und Privilegien wiederhergestellt und als selbständiges Kloster mit eigenem Noviziat der Bayerischen Benediktinerkongregation angegliedert. Die volle Administration wurde dem gegenwärtigen Abt von St. Stephan übertragen. 

Als sich Bayern nach den politischen Unruhen im August 1919 eine neue Verfassung gab, konnte das Ministerium für Unterricht und Kultus die Umwandlung des bisherigen Zweigklosters in ein selbständiges Benediktinerkloster bestätigen. Am 15. Januar 1920 wurde Prior Dr. Joseph Maria Einsiedler nach der staatlichen Anerkennung durch den Abt von St. Stephan zum 56. Abt von Ottobeuren ernannt und am 21. April 1920 benediziert. Am 21. April 1920 wird der von Rom bestätigte neue Abt von Ottobeuren vom Augsburger Bischof Maximilian von Lingg unter Assistenz des Abtpräses Sigisbert Liebert und des Abtes von St. Stephan geweiht. 

Restaurierungsarbeiten

Die Restaurierungsarbeiten des jüngsten Bauabschnitts der Abtei in

Das neu restaurierte Sommerrefektorium.
Das neu restaurierte Sommerrefektorium. © Johannes Wiest

Bibliothek, Refektorium, Museum und Sommerabtei konnten abgeschlossen werden. „Großartig und prunkvoll“ entfuhr es den Besuchern beim ersten Anblick der gelungenen Arbeiten. Laut Abt Schaber wurde der Dachstuhl über der Bibliothek saniert und im Innern der Bücherei der Boden erneuert sowie Wände und Decken restauriert. In neuem Glanz erstrahlen auch die Decken und Wände im Museum. Auch wurden die Zentralheizung und die Lautsprecheranlage für die Tischlesungen im Refektorium modernisiert. Böden, Wände und Decken in der Sommerabtei wurden hingegen nicht restauriert, sondern konserviert. Rund 5,74 Millionen Euro verschlangen die Restaurierungsarbeiten bisher, so die Leiterin des Staatlichen Bauamtes Kempten, Cornelia Bodenstab, in ihren Ausführungen. Zuständig für die Finanzierung ist allerdings der Freistaat Bayern. „Mächtig viel Unterstützung erhielten wir wie immer auch von Staatsminister a.D. Josef Miller“, sagte dazu anerkennend Abt Johannes Schaber. Anerkennend sagte Ministerialrat Hubert Pils in seinem Grußwort „Ich stehe immer mit viel Ehrfurcht und Respekt vor solchen Anlagen. Über Jahrhunderte gehörten die Kirchen zu den Trägern unserer Kultur. Dabei ist die Basilika in Ottobeuren etwas ganz Besonderes. Das Land Bayern ist von diesem Geist geprägt“. (jw)

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