Kiew teilt mit: Russischer Agentenring ausgehoben – und ein perfider Plan vereitelt

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Kiew teilt mitRussischer Agentenring ausgehoben – und ein perfider Plan vereitelt

Die ukrainischen Behörden haben nach eigener Darstellung russische Spione in den eigenen Reihen enttarnt. Sie sollten ein Passagierflugzeug mit ukrainischen Waffen abschießen.

«Diese Genossen sollten ein Passagierflugzeug über Russland oder Belarus abschießen und anschließend die Ukraine dafür verantwortlich machen», sagte der Berater des ukrainischen Präsidenten (Symbolbild).

«Diese Genossen sollten ein Passagierflugzeug über Russland oder Belarus abschießen und anschließend die Ukraine dafür verantwortlich machen», sagte der Berater des ukrainischen Präsidenten (Symbolbild).

REUTERS

Die ukrainischen Sicherheitsbehörden haben nach eigener Darstellung einen Ring russischer Agenten ausgehoben. Einer der Spione habe sogar im ukrainischen Generalstab gearbeitet, sagte Präsident Wolodimir Selenskis Berater Olexij Arestowytsch in der Nacht zum Montag nach Angaben der Agentur Ukrinform. Über die genaue Zahl der Mitglieder des Spionage-Rings machte er keine Angaben.

Arestowytsch nannte jedoch eines ihrer angeblichen Ziele: «Diese Genossen sollten ein Passagierflugzeug über Russland oder Belarus abschießen und anschließend die Ukraine dafür verantwortlich machen», sagte er. Für diese Aktion sollten demnach Flugabwehrraketen aus ukrainischen Beständen eingesetzt werden.

Erinnerungen an MH17

Das weckt Erinnerungen an die 2014 im ukrainischen Luftraum abgeschossene Passagiermaschine der Malaysia Airlines MH17. 2018 war ein internationales Ermittlerteam zum Schluss gekommen, dass das Flugzeug mit einer aus Russland stammenden Luftabwehrrakete vom Typ Buk abgeschossen worden war.

Russland bestreitet jegliche Beteiligung am Abschuss und weigert sich, die Angeklagten auszuliefern. 298 Menschen wurden damals getötet, unter ihnen 196 Niederländer.

Ausländische Geheimdienste

Ob jetzt bei der angeblichen Enttarnung der russischen Spione ausländische Geheimdienste eine Rolle gespielt haben, bleibt unklar. Sicher ist, dass der amerikanische Geheimdienst kein Geheimnis draus macht, dass er die Ukrainer massiv mit Informationen ihrer Nachrichtendienste unterstützt.

Auch der britische Militärgeheimdienst ist sehr aktiv.

Kampfunfähige Truppen

Soeben teilte das britische Verteidigungsministerium auf Twitter mit, dass mehr als ein Viertel der für den Krieg in der Ukraine stationierten russischen Truppen nach Einschätzung des britischen Militärs kampfunfähig sei.

Russland habe seit Februar vermutlich mehr als 120 «taktische Bataillon-Gruppen» in die Ukraine geschickt – 65 Prozent der gesamten Kampfstärke der Russen. Davon eigne sich wahrscheinlich mehr als ein Viertel nicht mehr für den Krieg. Zur Kampfunfähigkeit eines Militärs können Verletzungen oder der Tod von Soldaten beitragen. Kampfunfähig machen können auch Schäden an militärischer Ausrüstung.

(L'essentiel/DPA/gux)

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