Queen, Richard und Philippe: Von wegen nur «Reserve» – drei Royals, die plötzlich zu Thronerben wurden

Seine Kindheit fand im Schatten seines Bruders, Thronfolger William (40), statt, er spielte stets nur die «zweite Geige»: Auf mehr als 500 Seiten thematisiert Prinz Harry in seinen Memoiren «Spare» das Leben als Ersatz neben dem Erben. Mit seiner Rolle als Reserve hat der 38-Jährige aber keine Alleinstellung im europäischen Adel. Für manche Ersatzerben wendete sich das Schicksal sogar und sie endeten als Thronfolgende – oder direkt auf dem Thron.

70 Jahre saß Königin Elizabeth auf dem britischen Thron. Dabei wäre sie eigentlich nicht mal als Königin bestimmt gewesen. Zum Zeitpunkt ihrer Geburt im Jahr 1926 stand Prinzessin Elizabeth Alexandra Mary von York nämlich nur an dritter Stelle der britischen Thronfolge. Bereits seit 1910 saß ihr Großvater George V. auf dem Thron. Sein Nachfolger war sein ältester Sohn, Prinz David. Aus diesem Grund lebte Elizabeth auch mit ihren Eltern, Prinz Albert und Lady Elizabeth Bowes-Lyon, ein beschauliches und zurückgezogenes Leben – ganz ohne royale Verpflichtungen. Als jedoch König George V. 1935 starb, folgte Prinz David als König Edward VIII. auf den Thron. Der noch unverheiratete Monarch wollte jedoch im selben Jahr Wallis Simpson heiraten. Ein Skandal, so passte die zweifach geschiedene US-Amerikanerin nicht ins damalige Gesellschaftsbild Großbritanniens.

Nach vielen Diskussionen innerhalb der Königsfamilie und der britischen Regierung dankte Edward VIII. ab und sein jüngerer Bruder Prinz Albert wurde als König George VI. gekrönt. Dadurch wurde Elizabeth zur Thronfolgerin. Mit dem plötzlichen Tod ihres Vaters im Jahr 1952 bestieg sie schließlich den britischen Thron. Am 8. September 2022 verstarb die Monarchin im Alter von 96 Jahren und ihr ältester Sohn, Prinz Charles, folgte ihr als König Charles III. 

Als zweiter Sohn von Prinz Henry, Herzog von Gloucester, und Lady Alice Montagu-Douglas-Scott, erblickte Prinz Richard Alexander Walter George von Gloucester 1944 das Licht der Welt. Sein Vater war der dritte Sohn von König George V.  und der Bruder von George VI. – der Vater von Queen Elizabeth II –, der bei Richards Geburt auf dem britischen Thron saß. Als Zweitgeborener war Richard eigentlich der Ersatz und nicht der Erbe des Herzog-Titels seines Vaters, doch sein älterer Bruder, Prinz William, kam 1972 bei einem tragischen Flugzeugunglück ums Leben. Wie Royalcentral.co.uk berichtet, nahm der heute 78-Jährige in seiner neuen Rolle als Erbe immer mehr öffentliche Aufgaben für die Königsfamilie wahr. 1974 starb sein Vater Prinz Henry und Richard erbte schließlich den Herzogtitel.

2023 feiert König Philippe sein zehnjähriges Thronjubiläum. Dabei war der 62-Jährige ebenfalls nicht für die Rolle als Monarch bestimmt. Bei seiner Geburt trug noch sein Onkel, König Baudouin, die Krone. 1993 änderte sich jedoch sein Leben, als der amtierende Monarch starb und sein Vater Albert den Thron bestieg. Mit 32 Jahren rückte Philippe damit als Thronfolger nach. Als 2013 König Albert seine Abdankung verkündete, wurde Prinz Philippe am 21. Juni desselben Jahres zum König proklamiert. Damit nimmt nun seine älteste Tochter, Prinzessin Elisabeth, den Titel als Thronfolgerin ein.