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Wirtschaft

Heiligabend einkaufen? An der Küste geht's

Eine Mehrheit der Geschäftsleute in Timmendorfer Strand, Scharbeutz und Grömitz hat sich entschlossen, am sonntäglichen Heiligabend ihre Ladengeschäfte unter Ausnutzung beider Regelungen von 11 bis 14 Uhr aufzuschließen.

Eine Mehrheit der Geschäftsleute in Timmendorfer Strand, Scharbeutz und Grömitz hat sich entschlossen, am sonntäglichen Heiligabend ihre Ladengeschäfte unter Ausnutzung beider Regelungen von 11 bis 14 Uhr aufzuschließen.

Darauf weist das Kieler Wirtschaftsministerium hin. Denn die Bäderverordnung findet ihre Grenzen im Ladenöffnungsgesetz. Etliche Geschäftsleute an der Küste nutzen die Option und machen auf. Supermarktketten bleiben dagegen geschlossen. Der Festtagsbraten muss tags zuvor eingekauft sein.

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Die schleswig-holsteinische Bäderregelung erlaubt einer Reihe von Kommunen, ab dem 17. Dezember bis über den Jahreswechsel hinaus bestimmte Geschäfte, nicht nur solche mit Lebensmittelbedarf, an Sonn- und Feiertagen zu öffnen. Das gilt für sechs Stunden täglich, frühestens vormittags ab 11 Uhr. An Heiligabend ist jedoch vorgeschrieben, dass die Türen egal welcher Branche laut Ladenöffnungsgesetz um 14 Uhr schließen müssen, um allen Menschen das Feiern zu ermöglichen.

Jetzt steht fest: Eine Mehrheit der Geschäftsleute in Timmendorfer Strand, Scharbeutz und Grömitz hat sich entschlossen, am sonntäglichen Heiligabend ihre Ladengeschäfte unter Ausnutzung beider Regelungen von 11 bis 14 Uhr aufzuschließen. Einige hätten das gern schon um 10 Uhr getan, "damit es sich lohnt". Doch dem schiebt Kiel einen Riegel vor. In Travemünde ist das Bild uneinheitlich. "Wir geben keine Empfehlung ab, überlassen den Geschäftsleuten die Entscheidung", sagt Ulf von Danckelmann, Vorsitzender der Wirtschaftsgemeinschaft. Matzen lässt seine Häuser geschlossen.
Der Lebensmittel-Einzelhandel darf am 24. Dezember dagegen so früh aufschließen, wie er möchte, bestätigt ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums. Das wollen viele Händler aber gar nicht. Die meisten Lebensmittelmärkte machen offenbar von ihrer Möglichkeit, an Heiligabend zu öffnen, keinen Gebrauch. Aldi, Famila und Sky lassen ihr Personal unter Beifall der Gewerkschaften zu Hause. Bei Edeka und Rewe entscheiden die von selbstständigen Kaufleuten geführten Märkte selbst. Doch auch eine klare Mehrzahl von ihnen sperrt nicht auf.

Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums betont: "Die Geschäfte dürfen öffnen, müssen aber auch gar nicht öffnen." Der erste Weihnachtstag bleibt ohnehin geschlossen. Am 2. Weihnachtstag verkürzen manche Kaufleute in den Badeorten ihre maximal erlaubte sechsstündige Öffnungszeit.
Eine Woche später fällt auch Silvester auf einen Sonntag. Die Küstenorte öffnen für sechs Stunden, und zwar nach bisherigen Planungen von 11 bis 17 Uhr. Timmendorfer Strand verlegt seine Sonntagsöffnung damit am letzten Tag des Jahres vor. Aber: "Wenn's zu ruhig wird, werden einige Einzelhändler wohl eher schließen", sagt Heinz Meyer von der Aktivgruppe Handel und Gewerbe. Curd Tönnemann

LN

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