Countdown an 122 Ständen: Werkeln für das Klosterfest
Klaus Koch-Süzen (l.) und Alexander Vandrich bauen den Stand für die Neustädter Blaudruckerei auf.
Quelle: Fotos: Sebastian Rosenkötter
Cismar. 23 Stunden bis zum Start: Gestern Vormittag gleicht das Gelände rund um das Kloster einer Großbaustelle. Hammerschläge und Akkuschrauber sind zu hören. Per Lkw werden Waren für Imbissbuden angeliefert. Kunsthandwerker bauen ihre Stände auf. Touristen fotografieren sich vor den historischen Mauern des Benediktiner-Bauwerks. Man kann schnell den Überblick verlieren. Was hilft? Ein Plan!
So einen hat Bernd Picker fast immer bei sich. Auf dem Ausdruck sind 122 Stände zu erkennen. Vier Händler haben kurzfristig ab-, zwei andere ebenso kurzfristig zugesagt. Picker ist nicht nur Hauptorganisator, sondern auch Vorsitzender des Förderkreises. Seit 39 Jahren organisiert dieser das Klosterfest. Ein Viertel der Einnahmen geht stets an die Stiftung der schleswig-holsteinischen Landesmuseen. Mit dem übrigen Geld werden nicht nur zahlreiche Kosten gedeckt, sondern auch soziale und vor allem kulturelle Projekte – wie Konzerte in den Wintermonaten – gefördert.
Picker, der lediglich ein einziges Klosterfest in all den Jahrzehnten aufgrund eines Urlaubs verpasst hat, spricht von einer enormen Gemeinschaftsarbeit. Neben der Freiwilligen Feuerwehr würden sich Klosterjäger, Sportvereine, die Gemeinde sowie der „beste Bauhof der Welt“ engagieren. Sie alle haben viel zu tun. Jedes Jahr müssen die Leitungen für Trink- und Löschwasser neu verlegt und Stromverteiler aufgebaut werden. „Ein Elektromeister ist immer vor Ort und erreichbar“, betont Picker.
Über die Rund-um-Versorgung freut sich auch Klaus Koch-Süzen. Der Inhaber der Blaudruckerei ist Stammgast. „Wir kommen aus Neustadt. Für uns ist das ein Heimspiel. Das Ambiente hier ist zauberhaft“, sagt er. Doch bevor es losgeht, gilt es den Stand möglichst einladend aufzubauen und herzurichten. Ähnlich äußert sich auch Benni. Der junge Mann ist seit Wochenbeginn mit dem Aufbau des Standes von Joachim Domnik (Inhaber der Wildkammer in Grönwohldshorst) beschäftigt. Neben zahlreichen Händlern von weit her solle auch die Heimat mit heimischem Wild vertreten sein.
Knackpunkt ist dieses Jahr die Trockenheit. Der Rasen auf den Parkflächen wurden kurzgemäht, damit weder ein heißer Auspuff noch ein Katalysator ein Feuer auslösen. Schlecht sieht es daher auch mit dem für Sonntag um 22.45 Uhr geplanten Abschlussfeuerwerk aus. Eine Absage wird diskutiert.
Sebastian Rosenkötter
LN