RÜCKBLICK 2007: Das abgeholzte Schweizer Kreuz und die rote Sarneraa

Einst Gesprächsstoff, heute schon fast vergessen: Das passiert mit vielen Geschehnissen, die sich vor zehn Jahren ereigneten. Wir schauen zurück ins Jahr 2007

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Ein Lastwagenchauffeur hat vergessen, den Ladekran einzufahren – und dann gab es einen Konflikt mit der Achereggbrücke. (Bild: Thomas Wuhrmann/NZ)

Ein Lastwagenchauffeur hat vergessen, den Ladekran einzufahren – und dann gab es einen Konflikt mit der Achereggbrücke. (Bild: Thomas Wuhrmann/NZ)

Matthias Piazza

matthias.piazza@nidwaldnerzeitung.ch

Der Rückblick auf den Juli 2007 beginnt im Obstockenwald. Dort, auf rund 1000 Meter über Meer, oberhalb des Zollhauses in Sachseln, ist ein Schweizer Kreuz in den Wald geschlagen worden – rund 120 mal 120 Meter gross. Dafür wurden rund 300 Kubikmeter Holz mit einem Gesamtgewicht von 200 Tonnen geschlagen. Kurioser Unfall auf der Seerosenstrasse in Stansstad: Ein Lastwagenchauffeur hat vergessen, den Lastkran auf seinem Gefährt einzufahren und prallt mit dem Kranarm in die Achereggbrücke. Daraufhin kippt der LKW, der Chauffeur wird dabei leicht verletzt. Die Bergung dauert mehrere Stunden.

Die Sarneraa fliesst rot durchs Dorf. Ursache dafür ist die Einfärbung des Baches beim Rathaus. Die Studie dient dazu, Einblick in die Grundwasserzirkulation zu erhalten. Das Resultat ist Basis für künftige Bauvorhaben und für die geplanten Projekte im Hochwasserschutz. Überschwemmte Keller und Garagen, unterspülte Bahngleise, verschüttete Strassen: Ein Gewitterüber Obwalden schlägt mit voller Wucht zu. Nach heftigem Regen und Hagel tritt der Kernser Chälibach im Gebiet der Breitenmatt über die Ufer und setzt zahlreiche Häuser im Gebiet der Flüeli-, Arli-, Breiten- und Sidernstrasse unter Wasser.

Der Steinbruch Obermatt am Bürgenstock kommt noch nicht zur Ruhe: Mehrere 10 000 Kubikmeter Felsen stürzen in den See. Augenzeugen schätzen die Höhe der Welle auf 0,5 bis 2 Meter. In der Umgebung kommt es zu weiteren kleinen Sachschäden. Bereits schon im Juni 2007 brachen zwischen 5000 und 8000 Kubikmeter Felsen ab.

In Sarnen kommt die Diskussion rund um das Thema Dorfumfahrung nicht zur Ruhe. Im März 2007 haben die Sarner Stimmberechtigten Ja gesagt zur Initiative eines Bürgers und ­damit zu einer durchgehenden Verbindung zwischen der Enet­rieder- und der Militärstrasse. Eine weitere Initiative verlangt nun vom Gemeinderat eine verkehrsberuhigte Militärstrasse mit Tempo 30 im eingezonten Wohngebiet.

Ab Juli 2007 können die Einheimischen und Besucher die Region Ob- und Nidwalden noch besser entdecken: Auf vier Wanderkarten im Massstab 1:25 000 eingezeichnet sind – vom bequemen Wanderweg bis zum blauweiss markierten Pfad im Hochgebirge – bekannte Highlights und Geheimtipps der beiden Kantone.

Das 120 auf 120 Meter grosse Schweizer Kreuz im Sachsler Obstockenwald über dem Sarnersee. (Bild: Luftaufnahme Daniel Reinhard)

Das 120 auf 120 Meter grosse Schweizer Kreuz im Sachsler Obstockenwald über dem Sarnersee. (Bild: Luftaufnahme Daniel Reinhard)

Färbversuch in der Sarneraa in Sarnen, dessen Resultate in die Projektierung der Hochwasserschutzprojekte geflossen sind. (Bild: Monika Bart/OZ)

Färbversuch in der Sarneraa in Sarnen, dessen Resultate in die Projektierung der Hochwasserschutzprojekte geflossen sind. (Bild: Monika Bart/OZ)