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Speiseröhrenkrebs

Wenn der Tumor die Speiseröhre abschnürt

Erfahrung ist der Schlüssel, sagt Prof. ­Michael Bartels, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thorax­chirurgie am Helios Park-Klinikum Leipzig.

Erfahrung ist der Schlüssel, sagt Prof. ­Michael Bartels, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thorax­chirurgie am Helios Park-Klinikum Leipzig.

Leipzig. Speiseröhrenkrebs ist eine relativ seltene Krebserkrankung und gleichzeitig eine Herausforderung für Diagnostik und Therapie. Die Diagnose ist bei vielen Menschen gefürchtet, denn: „Es gibt ­keine wirklichen Vorsorgeprogramme“, sagt Prof. Dr. Michael Bartels, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie am Helios Park-Klinikum Leipzig. Beim Darmkrebs zum Beispiel ist die Vorsorgekoloskopie, die Spiegelung des Darms, ein probates Mittel – beim Speiseröhrenkrebs sind Vorsorgeuntersuchungen bislang nicht etabliert.

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Wenn die typischen Beschwerden wie Schmerzen hinter dem Brustbein, Brennen oder andere Stö­rungen beim Schlucken oder Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme auftreten, engt der Tumor meist die Speiseröhre ein, ist also schon gewachsen, der Tumor schon in fortgeschrittenem Stadium. „Tückisch ist das Ganze, weil auch schon die Lymphknoten befallen sein können“, sagt Prof. Bartels.

In sehr frühen Stadien ist Entfernung möglich

Eine Heilung hängt grundsätzlich davon ab, in welchem Stadium die Diagnose erfolgt. In sehr frühen Stadien kann die Erkrankung durch spezielle Verfahren im Rahmen einer Spiegelung entfernt ­werden. In diesen Fällen bleibt das Organ erhalten, was ein großer Vorteil für den Patienten ist.

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Wenn ein Verdacht auf Lymphknotenbefall vorliegt, kann eine Chemotherapie oder eine Kombination aus Chemo- und Strahlentherapie als Vorbehandlung eingesetzt werden. Häufig muss operiert werden, und zwar recht umfangreich: Der Arzt oder die Ärztin entfernt die Speiseröhre, entnimmt somit die betroffene Passage und stellt sie wieder her. ­„Früher, und manchmal auch heute noch, waren ­dazu zwei große, komplikationsträchtige Schnitte nötig. Aber glücklicherweise hat sich hier sehr viel verbessert und wir können viele Eingriffe minimal-invasiv mit nur kleinen Schnitten durchführen“, ­erklärt der Chefarzt. Auch die „Post-OP-Phase“ ­unmittelbar nach der Operation sei am Helios Park-­Klinikum bestens organisiert.

Dennoch: Speise­röhrenkrebs bleibt eine tückische Erkrankung. „Erfahrung der Ärztinnen und Ärzte und Häufigkeit der Eingriffe spielen deshalb eine große Rolle“, so Prof. Bartels.

Von PR/LMG

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