Leipzig. Die Ambitionen der Leipziger Fechter sind groß, ihre Ziele noch lange nicht erreicht. Die größten Turniere ihres Sports sollen nach zehnjähriger Pause in der Messestadt bald wieder eine Heimat finden, weshalb sich Stützpunkt und Fechtclub Leipzig (FCL) mächtig ins Zeug legen. Vor gut einem Jahr hatten sie bereits ein internationales U17-Turnier in die Quarterback Immobilien Arena geholt, nun gehen sie den nächsten Schritt: Am 3. Februar wird ein Weltcup im Damen-Florett (U20) in der hochmodernen Fechthalle und der angrenzenden Trainingshalle stattfinden.

Leipziger Fechterinnen werden bei dem Turnier jedoch gar nicht am Start sein, denn in der Messestadt ist lediglich der Stützpunkt für Degen-Talente beheimatet – die besten Nachwuchs-Asse im Florett und Säbel kommen aus anderen Städten. Das hat die Sachsen aber nicht davon abgehalten, jede Menge Zeit und Mühe in die Veranstaltung zu investieren. „Wir haben hier noch viel vor und wollen Leipzig als einen Standort für Weltcups – egal ob Herren oder Damen, egal welcher Waffen – wieder etablieren“, beschreibt es Stützpunkttrainer Christian Büttner.

Für das U17-CC im Dezember 2022 hatte der FCL sogar die große Arena-Halle bekommen.

Quelle: Dirk Knofe

140 Teilnehmerinnen treten auf 18 Bahnen an

Mit rund 70 Helferinnen und Helfern wird Gastgeber FCL das Event betreuen. Insgesamt 18 Bahnen müssen aufgebaut werden, rund 140 Teilnehmerinnen aus über 20 Nationen werden für den Weltcup erwartet. Damit alle genug Platz finden, müssen die Leipziger auf die angrenzende Handball-Trainings-Halle des SC DHfK ausweichen und sogar in den Laufschlauch der Arena kommen zwei Fechtbahnen. Der Hintergrund: Die große Arena ist im gesamten Februar für die Leichtathletik ausgebucht, stand für die Fechterinnen nicht zur Verfügung.

„Wir wollen nach dem gelungenen U17-CC jetzt auch eine gelungene Veranstaltung für die FIE bieten und zeigen, dass Deutschland beziehungsweise Leipzig ein verlässlicher Partner für die Ausrichtung internationaler Turniere ist“, erklärt Büttner. Vielleicht sei die große Halle in den kommenden Jahren wieder eine Option. Für Zuschauerinnen und Zuschauer öffnet der „Sparkassen Cup“ ab 15.30 Uhr – pünktlich zum Start der Sechszehntelfinals – seine Pforten. Der Eintritt ist frei, aber in den kleinen Hallen stark begrenzt.

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Leipziger Degen-Talente auf Reisen

Während sich die Florett-Frauen aus aller Welt in Leipzig einfinden, werden viele Degen-Talente aus der Messestadt selber auf Reisen sein. Für Lisa Mielke und Luise Ziegler geht es zum U20-Weltcup nach Tiflis, für Christoph Michalski und Ole Petersen findet dieser in Basel statt. Dass gleich vier Asse vom hiesigen Stützpunkt bei den internationalen Turnieren gefordert sein werden, kommt auch für die Trainer etwas überraschend. Denn für Mielke wird es das erste internationale U20-Turnier überhaupt sein, für Michalski der erste Weltcup in dieser Saison. „Christoph hatte sich Anfang der Saison leider nicht für die ersten Weltcups qualifizieren können. Nach den ersten Weltcups in Griechenland, Georgien und Italien hat er jetzt aber die letzte Mini-Chance genutzt, um sich für Basel zu qualifizieren“, lobt Coach Büttner.

Linkes Bild: Trainer Martón Nagy ist stolz: Christoph Michalski (r.) holt Bronze im deutschen Ranglistenturnier. Rechtes Bild: Auch Lisa Mielke und Luise Ziegler (r.) sind erfolgreich.

Quelle: Fotos: Privat; Collage: LVZ

Michalski hatte am vergangenen Wochenende bei einem deutschen Ranglistenturnier in seiner Altersklasse die Bronze-Medaille geholt und sich so das Startrecht für das internationale Turnier gesichert. Luise Ziegler durfte sich ebenfalls über Bronze freuen. Für Lisa Mielke reichte bereits ein guter neunter Platz, um die Teilnahme in Tiflis klarzumachen. Weltcup-Dauergast Ole Petersen könnte in Basel sogar die Qualifikation für die EM und WM der U20 gelingen. 

LVZ