Große Nachfrage in den europäischen Nachbarländern

Diese Kunden ersteigerten in Fließem 60 Prozent der Tiere

Die Blauzungen-Impfung ist weiterhin ein Muss für alle Betriebe, die sich am inner­europäischen Markt beteiligen möchten – dies zeigte auch die flotte April-Auktion der Rinder-Union West am vergangenen Donnerstag in Fließem. Die Nachfrage und der Bedarf in den europäischen Nachbarländern sind nach wie vor groß. So ersteigerten Kunden aus dieser Region knapp 60 Prozent der Tiere. Bei einer sehr guten Qualität fanden alle angebotenen Holsteinrinder zügig ihren Käufer.

Eine Maserati-Tochter aus der Stefan und Matthias Zens GbR, Musweiler, ging für 2 000 Euro nach Belgien.

Foto: Schulte

Rot und am besten hornlos: Wer diese beiden Kriterien erfüllt und dann noch einen fehlerfreien Bullen im Ring präsentiert hat preislich schnell die Nase vorn. Einmal mehr ist dies dem bekannten Rotbuntzüchter Johann Hoffmann aus Stockem gelungen. Mit dem Ems Red PP-Sohn JOH Emmo erfüllte er alle Kriterien und erzielte hierfür den Tageshöchstpreis mit 2 400 Euro. JOH Emmo stammt aus einer langlebigen, allerbesten Kuhfamilie, denn die Defoe-Mutter (85 Punkte) und JOH Alexa (89 Punkte) von Destry sind sehr gute, hochleistende Kühe, die in der Spitze fast 13 000 kg Milch produziert haben. Er ging nach Baden-Württemberg.

Im Kreis Bitburg-Prüm bleibt mit 2 300 Euro der zweitteuerste Bulle. Auch er ist rotbunt, und Thomas Wiethege aus dem westfälischen Halver hatte ebenfalls einen wirklich fehlerfreien Bullen am Halfter. Mit Dreamboy, Mad Max und Salve stehen gleich drei solide Vererber im Stammbaum und dies bei Bewertungen der Mütter mit 88 Punkten. Interesse weckten bei diesem Bullen die hohen Inhaltsstoffe. Bei über 11 000 kg Milch stehen mehr als 5 Prozent Fett und über 3,9 Prozent Eiweiß im Papier.

Niko Billen von der Billen GbR aus Kaschenbach erlöste für seinen sehr gut entwickelten All-Star-Sohn Almo 2 100 Euro. Dieser schwarzbunte Rotfaktorträger ist ebenfalls hornlos und stammt über seine Mutter Malu PP, eine Capple P-Tochter, aus der allseits sehr bekannten Zuchtkuh Maya P (v. Asterix). Ein Milchviehhalter aus Belgien erhielt den Zuschlag.

Hervorragende Holsteinfärsen

Die Qualität der abgekalbten Holsteinfärsen war top. Bereits beim Stalldurchgang vor der Versteigerung waren die Kaufinteressenten von der Qualität begeistert. So kamen dann im Ring die Gebote zügig, und der Auktionator Mathias Mertes hatte keine Probleme den Auktionator-Hammer zu schwingen. Für Thomas Wiethege aus Halver hat sich die Reise gelohnt. Seine beiden Holsteinfärsen erlösten je 2 100 Euro und konnten beide für einen luxemburgischen Züchter zugeschlagen werden. Dies war natürlich nur möglich, weil er die Blauzungen-Impfung frühzeitig abgeschlossen hatte. Mit der Kat.-Nr. 36 präsentierte er eine sehr große, elegante, schwarzbunte Holsteinfärse, die durch ihr fehlerfreies Top-Euter überzeugte. Ihre 87 Punkte Damion-Mutter produzierte fast 13 000 kg Milch mit Top-Inhaltsstoffen. Und auch die Holsteinfärse selbst war nicht nur schön, sondern leistungsstark mit einer ersten Kontrolle von 40 kg Milch.

Die Zweite aus demselben Stall ist WIT Colali, eine rotbunte hornlose Agent-Red-Tochter, die ebenfalls schaufertig den Ring betrat. Mit Töchtern von Label P und Snow RF stehen bekannte Kühe mit WIT-Präfix im Stammbaum. Großmutter WIT Conchi ist eine schauerfahrene 89-Punkte-Kuh, die über 14 000 kg Milch geleistet hat.

Jüngstes Rind ging für 2 100 Euro nach Belgien

Das jüngste Rind im Katalog wurde von Stefan Struben aus Dahlem angeboten. Die Edelmut-Tochter hatte mit 23 Monaten abgekalbt und leistet bereits 36 kg Milch pro Tag. Ein Käufer aus Belgien erhielt den Zuschlag bei 2 100 Euro. Für eine weitere Holsteinfärse von Explizit erlöste Stefan Struben 2 000 Euro. Mathias Zens aus Musweiler erlöste für seine Maserati-Tochter ZS Finja, die am Tag der Versteigerung mit 85 Punkten bewertet wurde 2 000 Euro. Auch Alfred Bormann aus Biesdorf konnte sich über 2 000 Euro im Zuschlag freuen für seine Defoe-Tochter Annalena, die eine erste Kontrolle mit über 40 kg Milch geleistet hatte. Die Absolute-R-Tochter KhW Finale von Thomas Kreutz aus Wilsecker ist die letzte im Reigen der 2 000er. Alle Letztgenannten konnten nach Belgien verladen werden.

Gerd Grebener – LW 16/2019