Detmolder Landestheater bringt Oper „Elektra“ auf die Bühne

Regisseur Christian von Götz legt das Werk, in dem es um Mord, Totschlag und Rache geht, in Kammerspiel-Manier an

Barbara Luetgebrune

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Ein Modell der Bühne: Christian von Götz siedelt das Geschehen im großbürgerlichen Ambiente um 1910 an. - © Landestheater
Ein Modell der Bühne: Christian von Götz siedelt das Geschehen im großbürgerlichen Ambiente um 1910 an. (© Landestheater)

Detmold. Einen spannenden Opern-Abend, dessen Stoff die Zuschauer vom ersten Moment an in seinen Bann ziehen werde, verspricht das Regie-Team für Freitag, 12. Februar. Dann hat im Landestheater „Elektra" Premiere, das gemeinschaftliche Werk des Dichters Hugo von Hofmannsthal und des Komponisten Richard Strauss.

Der Stoff entstammt der griechischen Mythologie. Als Agamemnon aus dem Trojanischen Krieg nach Hause kommt, wird er von seiner Frau Klytämnestra und deren Geliebtem ermordet. Klytämnestra hatte ihm nicht verziehen, dass er die Tochter Iphigenie für die sichere Überfahrt nach Troja opferte. Als Rache für den Mord am Vater wünscht sich nun wiederum die älteste Tochter Elektra sehnlich den Tod der eigenen Mutter und ihres Geliebten und hofft, dass ihr Bruder Orest die Rache vollziehen wird.

Grundlage für den Hofmannsthal-Text sei die Sophokles-Fassung der Geschichte, die sich stark mit der Psychologie der Figuren befasse, „mit dem Verhältnis des Menschen zu Moral und Rache", berichtet Musiktheater-Dramaturgin Elisabeth Wirtz. Entsprechend will Regisseur Christian von Götz die Oper als Kammerspiel auf die Bühne bringen. Angesiedelt hat von Götz, der in Personalunion auch die Ausstattung übernimmt, das Geschehen um Mord, Totschlag, Inzest und tiefschwarze Gefühle im gediegenen Ambiente einer großbürgerlichen Villa um 1910. „So lässt sich die Fallhöhe erzeugen, die die Tiefe des Konfliktes sichtbar macht", sagt der Regisseur. Ein Grundthema der Inszenierung: weiße Wäsche. Abgesehen von Elektra sei allen Protagonisten daran gelegen, „die Wäsche weiß zu waschen", die Geschehnisse der Vergangenheit unter den Teppich zu kehren.

„Elektra" sei Richard Strauss’ „extremstes" Stück, jenes, in dem er musikalisch am stärksten an seine Grenzen gegangen sei, sagt Generalmusikdirektor Lutz Rademacher, der die musikalische Leitung inne hat. Außerdem stecke viel Kantilenhaftes in der Musik, Strauss lasse bereits den „Rosenkavalier" anklingen. Das Orchester sei für das Werk aufgestockt worden. Dennoch: „Wir spielen die von Strauss selbst geschriebene reduzierte Fasung und haben etwa die Hälfte der für die große Version benötigten 120 Musiker zur Verfügung", so Rademacher, der zudem starke Solisten verspricht. So singe Sabine Hogrefe, die in Detmold zuletzt als Brünnhilde zu erleben war, die Elektra. „Und es gibt ein Wiedersehen mit Susanne Serfling, die die Partie der Chrysothemis übernimmt."

Am Sonntag, 31. Januar, beginnt um 11.30 Uhr im Kreishaus die Einführungsmatinee. Eine öffentliche Bühnenorchesterprobe ist für Freitag, 5. Februar, angesetzt. Der Einlass im Landestheater erfolgt bis 18 Uhr. Der Eintritt ist jeweils frei. Tickets für die Vorstellungen: Tel. 05231-974803.

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