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Holzlasur auftragen & Holz vor Verwitterung schützen

Aktualisiert: 12. Nov 2019, Veröffentlicht: 17. Okt 2013 in Farben und Farbgestaltung, Lack und Lackieren
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Das Auftragen von Holzlasur schützt das Holz vor Verwitterung und betont gleichzeitig die natürliche Maserung des Baustoffs. © Maler.org

Rohes Holz muss sowohl im Außen- als auch Innenbereich des Hauses zum Schutz beschichtet werden. Besonders im Außenbereich ist Holz Feuchtigkeit und anderen Witterungseinflüssen ausgesetzt, die das Holz und dessen Inhaltsstoffe zerstören. Hier macht es daher Sinn, eine schützende Holzlasur aufzutragen.

Holzlasur-auftragen

Das Auftragen von Holzlasur schützt das Holz vor Verwitterung und betont gleichzeitig die natürliche Maserung des Baustoffs. © Maler.org

Holz muss durch Beschichtungen vor UV-Belastung, Sonneneinstrahlung, Insekten, Holz zerstörenden Pilzen und ganz besonders vor dem Eindringen von Feuchtigkeit geschützt werden. Durch die transparente oder semitransparente Beschichtung einer Lasur wird das Holz nicht nur vor Sonne, Wind und Regen geschützt, auch die natürliche Struktur und die Maserung des Holzes kann optisch betont und hervorgehoben werden.

Verschiedene Sorten Holzlasur richtig auftragen

Holz zeichnet sich durch ein bestimmtes Quell- und Schwindverhalten aus, das heißt, es bewegt sich durch die Aufnahme und Abgabe von Wasser. Diese Eigenschaft ist jedoch nicht bei allen Bauteilen vorteilhaft – Türen und Fenster beispielsweise dürfen sich möglichst nicht verziehen, damit sie funktionstüchtig bleiben. Diese sogenannten maßhaltigen Bauteile benötigen einen anderen Schutz als z. B. Gartenmöbel oder Zäune, bei denen Maßänderungen keine so große Rolle spielen.

Bei der Holzlasur werden daher drei verschiedene Arten unterschieden:

  • Die Konsistenz der dünnschichtigen Variante ist wasserähnlich, weshalb die Holzlasur beim Auftragen tief in das Holz eindringt und keinen Film an der Oberfläche bildet. Im Außenbereich verwittert Dünnschichtlasur jedoch relativ schnell durch Auswaschen und Verbleichen, was regelmäßige Folgeanstriche notwendig macht. Verwendet wird diese Lasur-Sorte meist für nicht maßhaltiges Holz wie Zäune oder Verbretterungen.
  • Mittelschichtige Holzlasuren dringen nicht ganz so tief ein wie die dünnflüssige Variante, lassen aber aufgrund ihres höheren Bindemittelanteils auch weniger Feuchtigkeit eindringen. Daher sind sie ideal für begrenzt maßhaltige Bauteile geeignet, wie beispielsweise Fensterläden oder Fachwerk.
  • Den besten Schutz für maßhaltige Bauteile wie Fenster und Türen vor der Aufnahme von Feuchtigkeit bieten dickschichtige Lasuren. Das dickflüssige Material der Holzlasur bildet beim Auftragen einen wasserundurchlässigen Film auf dem Holz und ist daher besonders gut für maßhaltige Bauteile wie Fenster und Türen geeignet.

Lasuren werden auf der Basis aromatenfreier Lösemittel oder wasserverdünnbar angeboten. Lösemittelhaltige dünnschichtige Holzlasuren penetrieren besser in den Holzuntergrund ein. Aufgrund europäischer Gesetze wird der Lösemittelanteil seit einigen Jahren im mehr verringert und der Festkörperanteil erhöht. Zusätzlich beinhalten sie im Falle eingefärbter Lasuren zusätzlich Pigmente, die der Farbgebung und dem besseren UV-Schutz dienen. Trotz Farbpigmente sind diese Holzlasuren immer noch halbtransparent und heben die Optik der Maserung hervor. Außer der Möglichkeit Holzlasur auftragen zu lassen, können Sie Ihre Gartenmöbel auch noch durch das Anstreichen mit Holzfarben und Holzlacken beschichten. Durch welche Eigenschaften sich Holzlasur und die verschiedenen Anstriche auszeichnen, erfahren Sie hier auf Ihrem Fachportal Maler.org!

ACHTUNG:
Es ist zwar möglich, Dünnschichtlasur mit Dickschichtlasur zu überstreichen, umgekehrt gilt dies jedoch nicht. Lassen Sie sich daher unbedingt von einem qualifizierten Maler-Fachmann beraten, der Ihnen bei der Auswahl der richtigen Sorte hilft und zudem das Auftragen der Holzlasur schnell und sauber für Sie übernehmen kann!

Holzfarbe, Holzlack & Holzschutzmittel als Alternative

Holzlasur aufzutragen stellt nur eine Möglichkeit dar, das Holz gegen Umwelteinflüsse zu schützen. Welche weiteren Mittel es gibt, haben wir im Überblick aufgelistet:

  • Mit bunten Holzfarben erreichen Sie nicht nur eine optische Veränderung der Bauteile; vor allem wird durch die enthaltenen Pigmente ein UV-Schutz erzeugt. Je intensiver die Farbe, desto weniger wird das Holz darunter ausbleichen. Eine Grundierung vor dem Farbanstrich erhöht dabei die Deckkraft und Haltbarkeit des Anstrichs erheblich.
  • Holzschutzmittel enthalten spezielle Wirkstoffe gegen Holz zerstörende oder verfärbende Organismen wie Pilze oder Insekten und können vorbeugend oder bekämpfend eingesetzt werden. Aufgrund der enthaltenen Chemikalien gehören diese Mittel jedoch ausschließlich in Profihände, weshalb sie für den sachgerechten Holzschutz vor Schädlingen einen Fachmann beauftragen sollten! Für weitergehende Informationen lesen Sie den Verbraucherleitfaden zu Holzschutzmittel vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. Das Dokument finden Sie hier.

Fazit

Der Holzlasur-Auftrag dient dem Schutz des Bauteils vor dem Austrocknen und vor äußeren Einwirkungen wie dem Verwittern. Da es jedoch verschiedene Lasur-Sorten für unterschiedliche Anwendungsbereiche gibt, sollten Sie sich für die Auswahl und den Anstrich professionelle Unterstützung holen. Qualifizierte Malermeister der Innungsbetriebe können Sie kompetent zu Ihrem Projekt beraten und professionell die Holzlasur auftragen! Handverlesene Maler-Fachbetriebe aus Ihrer Region können Sie übrigens kostenlos hier über unser Fachportal finden und kontaktieren!

Über unsere*n Autor*in
Maler.org Team
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