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Die Wirtschaftsglosse Heiße Tipps vom Hedgefonds-Milliardär

Hedgefonds-Star und Einkommensmilliardär David Tepper hat sich zur Lage der Finanzmärkte geäußert - aber natürlich nicht ohne Hintergedanken. manager magazin online sagt, was Tepper am Ende des Tages wirklich über die Börse denkt.
Gynäkologe oder ausgebuffter Finanzprofi? Hedgefonds-Star Tepper ist einiges zuzutrauen

Gynäkologe oder ausgebuffter Finanzprofi? Hedgefonds-Star Tepper ist einiges zuzutrauen

Foto: Corbis

Jetzt sehen Sie sich mal diesen Mann an. Dieser freundliche Blick, das sanfte Lächeln, der angenehme Teint. Was wird der wohl machen? Literaturprofessor? Gynäkologe? Vielleicht Sozialdemokrat?

Irrtum: Der Mann heißt David Tepper, ist Chef der US-Hedgefonds-Firma Appaloosa Management und mit einem Gehalt von 3,5 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr der vermutlich bestverdienende Manager auf dem Planeten.

Das wiederum legt die Vermutung nahe, der Amerikaner könnte ein wenig vom Finanzgeschäft verstehen. Und man sollte vielleicht gut hinhören, wenn er sich dazu äußert.

Werfen wir also einen Blick darauf, was Tepper in dieser Woche auf der Investorenkonferenz SALT in Las Vegas zum Besten gab.

Die Highlights:

  • Tepper warnt vor Unsicherheiten auf den Finanzmärkten, vor allem wegen der schwachen US-Konjunktur und der Zurückhaltung der US-Notenbank Fed.
  • Tepper befürchtet eher eine Deflation als eine Inflation, weshalb er Investoren rät, die Bargeldbestände nicht zu vernachlässigen.
  • Tepper glaubt, es sei gegenwärtig eine "nervöse Zeit". Investoren sollten nicht zu optimistisch sein und nicht zu "ausgeflippt auf steigende" Kurse setzen, sagte er.

Das sind Warnungen, die auch hierzulande zum rechten Zeitpunkt kommen, so scheint es. Der Dax  setzte vor wenigen Tagen einen neuen Rekord. Die Auguren reden schon wieder die "psychologisch wichtige Marke" von 10.000 Punkten herbei.

Doch Moment mal! Ratschläge von David Tepper, dem Star der Hedgefonds-Szene? War da nicht was?

Wir erinnern uns, Hedgefonds, das sind all jene Finanzvehikel, die vor allem drei Merkmale gemeinsam haben: Wahnwitzige Profitgier, totale Rücksichtslosigkeit und das Fehlen jeglicher Skrupel bei der Wahl der Mittel.

Will sagen: Wenn Ihnen ein David Tepper etwas über Investments oder die Finanzmärkte erzählt, dann gilt vor allem eine Devise: SEIEN SIE AUF DER HUT!!! Schließlich sieht der Mann vielleicht so aus wie ein Gynäkologe - er ist aber keiner. Oder anders gesagt: Ein Tepper will natürlich immer nur das Beste - für sich selbst.

manager magazin online hat deshalb analysiert und geschlussfolgert: Die Aussagen von David Tepper auf der SALT-Konferenz in Las Vegas - und was der Hedgefonds-Star und Einkommensmilliardär uns damit wirklich sagen wollte.

Die Highlights:

  • (Tepper warnt vor Unsicherheiten auf den Finanzmärkten, vor allem wegen der schwachen US-Konjunktur und der Zurückhaltung der US-Notenbank Fed.) Tepper versucht, die Anleger zum Ausstieg aus US-Aktien zu bewegen. Vermutlich wettet er selbst auf einen fallenden Markt, hat also Milliarden-schwere Short-Positionen auf den Dow Jones  aufgebaut.
  • (Tepper befürchtet eher eine Deflation als eine Inflation, weshalb er Investoren rät, die Bargeldbestände nicht zu vernachlässigen.) Tepper versucht die Nachfrage nach Hart- und Papiergeld anzukurbeln. Vermutlich hat er selbst massiv in Münzprägefirmen und einschlägige Druckunternehmen investiert.
  • (Tepper glaubt, es sei gegenwärtig eine "nervöse Zeit". Investoren sollten nicht zu optimistisch sein und nicht zu "ausgeflippt auf steigende" Kurse setzen, sagte er.) Tepper hofft auf steigende Nachfrage nach Beruhigungsmitteln und Psychopharmaka. Er hat wahrscheinlich einen größeren Bestand an Pharmaaktien ins Depot genommen, also zum Beispiel Papiere von Bayer , Roche  oder Pfizer  .

Der Rest ist Formsache: Anleger müssen diese Assetallokation nur kopieren, und schon stoßen sie mit ihrer Performance in Teppersche Dimensionen vor.

Es sei denn ... ja, es sei denn, David Tepper wäre so ausgebufft eine solch kluge Analyse seiner Aussagen schon einzukalkulieren und sich in Wahrheit ganz anders ... aber nein, das wäre zu verschlagen. Das ist Tepper nicht zuzutrauen, so harmlos wie der aussieht.