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Verdacht auf Insidergeschäfte Chef der Schweizer Nationalbank tritt zurück

Der Präsident der Schweizer Nationalbank, Philipp Hildebrand, hat seinen Rücktritt erklärt. Hildebrand steht wegen des Verdachts des Insiderhandels bei Devisengeschäften in der Kritik. Seine Frau Kashya hatte im August 500.000 Franken in Dollar getauscht - und bei dem Geschäft kräftig verdient.
In Erklärungsnot: Philipp Hildebrand

In Erklärungsnot: Philipp Hildebrand

Foto: Steffen Schmidt/ AP

Bern - Hildebrand werde mit sofortiger Wirkung sein Amt niederlegen, teilte die Zentralbank am Montag mit. Auf einer Pressekonferenz am Nachmittag werde Hildebrand "eine Anzahl Dokumente veröffentlichen", hieß es weiter.

Hildebrand steht seit Wochen wegen des Verdachts des Insiderhandels bei Devisengeschäften in der Kritik. Vergangene Woche hatte er sich als Opfer "politischer Ziele" bezeichnet.

Hildebrand hatte vergangene Woche erklärt, seine Frau Kashya habe im August ohne sein Wissen 500.000 Franken in Dollar getauscht und angelegt. Der Schweizer Franken stand damals im Vergleich zum Dollar auf einem hohen Stand.

Im September setzte die Nationalbank dann einen Mindest-Wechselkurs des Franken zum Euro fest, um die anhaltende Aufwertung des Franken zu bremsen. Euro und auch Dollar legten daraufhin im Vergleich zum Franken wieder zu.

Im Oktober tauschte Kashya Hildebrand, früher von Beruf Finanzmanagerin, fast die gleiche Summe zurück in Schweizer Franken. Ihr Gewinn: knapp 67.000 Franken (55.000 Euro).

Im Dezember wurde das Geschäft bekannt. Am vergangenen Donnerstag beteuerte Hildebrand in einer Pressekonferenz, seine Frau habe eigenständig spekuliert, er habe erst nach dem Kauf von dem Geschäft erfahren.

la/afp/dpa-afx

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