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Autovermieter Sixt fährt Verlust ein und will Bestand an E-Autos verkleinern

Sixt rutscht zum Jahresauftakt in die roten Zahlen. Hohe Zinsen und gestiegene Abschreibungen wegen gesunkener Restwerte belasten das Geschäft. Der Autovermieter will darum künftig weniger E-Autos anbieten.
Weniger E-Autos im Angebot: Die Gebrauchtwagenpreise für E-Autos waren im Laufe des vergangenen Jahres unter Druck geraten

Weniger E-Autos im Angebot: Die Gebrauchtwagenpreise für E-Autos waren im Laufe des vergangenen Jahres unter Druck geraten

Foto: Arnulf Hettrich / IMAGO

Der Autovermieter Sixt rechnet für den Jahresauftakt mit einem Verlust und will seinen Fuhrpark mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen verkleinern. Der Gewinn vor Steuern (Ebt) werde im ersten Quartal bei minus 15 bis minus 28 Millionen Euro liegen, teilte das Unternehmen mit Sitz in Pullach am Donnerstag mit. Im Vorjahr stand noch ein Gewinn von 33,3 Millionen Euro in den Büchern. Wesentliche Gründe für das maue Konzernergebnis seien unter anderem ein erhöhter Zinsaufwand und gestiegene Abschreibungen wegen gesunkener Restwerte.

Nachdem die Gebrauchtwagenpreise für E-Autos im Laufe des vergangenen Jahres unter Druck geraten seien und Kunden ein stärkeres Interesse an Fahrzeugen mit herkömmlichen Antriebsarten gezeigt hätten, wolle das Unternehmen seinen Bestand an E-Fahrzeugen, für die es das Restwertrisiko trägt, weiter abbauen.

Für das Geschäftsjahr 2024 rechne der Vorstand mit einem Vorsteuergewinn zwischen 400 und 520 Millionen Euro und damit im Mittel etwa auf dem Niveau des Vorjahres von 464 Millionen Euro. Angesichts einer hohen erwarteten Nachfrage und der weiter fortgesetzten internationalen Expansion geht Sixt von einem deutlichen Umsatzwachstum aus. Weitere Zahlen für das angelaufene Geschäftsjahr will Sixt am Freitag bekanntgeben.

Der Autovermieter ermöglicht seinen Kunden seit Kurzem Zugang zu fast 400.000 Ladepunkten im öffentlichen Ladenetzwerk der Volkswagen-Tochter Elli. Die zusammen mit Elli entwickelte Ladelösung Sixt Charge in der Sixt-App vereinfache das Laden von E-Autos in Deutschland, Österreich, Frankreich und den Benelux-Ländern, teilte der Autovermieter diese Woche mit. Als erster großer Autovermieter stelle Sixt seinen Kunden alle Funktionen vom Finden der Ladepunkte bis zur Abrechnung in seiner App zur Verfügung. Sie brauchten keine Ladekarten, Apps oder Registrierungen von Drittanbietern mehr. Das Laden werde von Elli über die in der Sixt-App hinterlegte Kreditkarte abgerechnet.

dri/Reuters, dpa-afx