Zum Inhalt springen

Amazon-Dash-Button Amazon liefert Kaffee künftig auf Knopfdruck

Amazon Dash-Button: kein Aprilscherz laut Amazon und P&G

Amazon Dash-Button: kein Aprilscherz laut Amazon und P&G

Foto: Amazon/ YouTube

Hamburg/Seattle - Amazon  rückt noch näher an seine Kunden ran und liefert künftig ausgewählte Produkte sogar auf Knopfdruck. Am Dienstag stellte der Onlinehändler seinen neuen Dash-Button vor. Eine Art Knopf, den Kunden per Klebestreifen an Schränken oder Geräten in ihrem Haus verteilen und über den sie durch einfaches Drücken ein bestimmtes Produktes nachbestellen können.

Aktuell gibt es die "Dash-Buttons" nur in den USA und für ausgewählte Abonnenten von Amazon-Prime, die gegen eine Jahresgebühr alle Lieferungen kostenlos erhalten. Wird der Knopf gedrückt, geht per Wifi die Bestellung raus. Um ungewollte Produktanforderungen zu vermeiden, geht parallel eine Bestellbestätigung aufs Smartphone, damit der Kunde diese bei Bedarf noch stoppen kann.

In der aktuellen Testphase, für die sich interessierte Prime-Kunden anmelden müssen und nur Zugriff auf eine beschränkte Zahl von Bestellknöpfen haben, ist das Produktangebot begrenzt. Neben häufig genutzten Produkten wie Waschmittel, Kaffee, Klopapapier gehören unter anderem auch Cremes, Hunde- sowie Katzenfutter und Babybedarf wie Windeln zum Angebot.

Die Großzahl der Produkte stammt von bekannten Markenherstellern wie Procter & Gamble , die in dem Pilot eine weitere Möglichkeit zur Kundenbindung sehen. Dazu, ob und wenn ja wie viel sich die Konzerne die Teilnahme am Amazon-Pilotprojekt kosten lassen, gab es zunächst keine Angaben.

Dabei ist der Dash-Button nicht der erste Gehversuch von Amazon in Sachen "Internet der Dinge". Den klassischen Amazon-Dash, einen Stick, mit dem Kunden Produkte scannen und damit automatisch in ihren virtuellen Amazon-Warenkorb legen können, gibt es in den USA bereits seit längerem.

Fotostrecke

Amazon: Das Innovationsfeuerwerk von Jeff Bezos

Foto: AFP

Auch einen interaktiven Lautsprecher namens "Echo" hat Amazon bereits vorgestellt. Dieser kann auf Sprachkommandos hin Internetsuchen durchführen. Zudem kann man über ihn seine Einkaufsliste bei dem US-Onlinehändler bestücken.

Das Amazon Fire-Phone, mit dem Amazon ebenfalls näher an die Kunden rücken wollte, erwies sich bislang jedoch weitgehend als Flop.

Gillette experimentiert ebenfalls mit Bestellknöpfen

Amazon ist mit seinen Testläufen ins "Internet der Dinge" nicht allein. Auch Procter & Gamble experimentiert eifrig. So präsentiert Gillette im Dezember eine Rasierklingen-Box, mit der bislang noch ausgewählte Kunden "per Knopfdruck rund um die Uhr aus dem Bad heraus" die passenden Klingen für ihren Rasierer nachbestellen können.

Das dürfte allerdings nur ein Vorgeschmack auf die schöne neue Einkaufswelt sein. Künftig, so Experten, werden beispielsweise Kühlschränke über Sensoren feststellen können, wenn ein häufig genutztes Produkt wie beispielsweise Milch zu Neige geht - und eine Nachbestellung anregen. Eine Technik, die riesiges Umsatzpotenzial für Unternehmen bietet - und für die sich die großen Markenhersteller heute schon in Stellung bringen.