Tschechisches Militär-Schulflugzeug L-39 Albatros
Das tschechische Militär-Schulflugzeug L-39 Albatros ist bei vielen Armeen für die Ausbildung im Einsatz. Bildrechte: picture alliance / Jan Kouba/CTK/dpa | Jan Kouba

Ukraine-News Drei ukrainische Kampfpiloten sterben bei Trainingsunfall

26. August 2023, 22:10 Uhr

22:10 Uhr | Selenskyj gedenkt abgestürzter Piloten

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat der drei bei einem Flugzeugzusammenstoß ums Leben gekommenen Kampfpiloten gedacht. "Mein Mitgefühl den Angehörigen und Vertrauten, allen denjenigen, die die jungen Männer gekannt haben", sagte Selenskyj in einer Videoansprache. Die Männer hätte viel zur Luftverteidigung im Abwehrkampf gegen die russische Aggression beigetragen. Wie am Samstag mitgeteilt wurde, ereignete sich die Kollision am Freitag beim Training mit zwei Ausbildungsjets vom Typ L-39.

20:55 Uhr | Ukraine plant weitere Einberufungen

Die ukrainische Führung bereitet für den Abwehrkampf gegen Russland weitere Einberufungen vor. Der Sekretär des Nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung, Olexij Danilow, sagte am Samstag: "Die Militärs haben sich an uns gewandt und es wird wohl eine zusätzliche Einberufung geben." Die Mobilmachung werde aber nicht über die zu Kriegsbeginn festgelegten Parameter hinausgehen und sei keine außerplanmäßige Maßnahme, sie laufe seit eineinhalb Jahren in mehreren Etappen.

18:32 Uhr | Weiteres Frachtschiff aus Odessa ausgelaufen

Trotz des von Russland verkündeten Aus für das Getreideabkommen mit der Ukraine ist ein Schüttgutfrachter aus dem Hafen von Odessa ausgelaufen. Die "Primus" hat nach Angaben des Schiffsdatenerfassers Marinetraffic am Samstag die ukrainische Hafenstadt Richtung Varna in Bulgarien verlassen. Das Schiff ist bereits der zweite Frachter, der trotz der von Russland wieder verhängten Seeblockade über ukrainische Häfen aus Odessa ablegt. Die genaue Ladung blieb zunächst unklar. Das Schiff unter liberianischer Flagge lag seit Ende Februar in Odessa fest. Nach einem Besitzerwechsel gehört die "Primus" nun einer Reederei aus Singapur.

Nachrichten

Der Schiffsverkehr für die Beladung der Häfen des Großraums Odessa innerhalb des von Russland blockierten «Getreidekorridors» ist wieder aufgenommen worden. 4 min
Bildrechte: picture alliance/dpa/Ukrinform | -

15:16 Uhr | Drei ukrainische Kampfpiloten sterben bei Trainingsunfall

In der Ukraine sind beim Training von Kampfpiloten zwei Maschinen verunglückt. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge kamen drei Menschen ums Leben. Demnach kollidierten im Gebiet Schytomyr am Freitagabend zwei Trainingsjets vom Typ L-39 Albatros in der Luft und stürzten ab.

Unter den Opfern ist den Angaben nach der bekannte Pilot Andrij Pilschtschykow. Er hatte als Pilot des Kampfflugzeugs Mig-29 seit Beginn des russischen Angriffs gegen die Ukraine an mehreren Luftgefechten teilgenommen, unter anderem bei der Verteidigung von Kiew. In Interviews mit westlichen Medien hatte er mehrfach den Westen zur Lieferung von F-16-Kampfjets aufgerufen.

Wolodymyr Selenskyj (2.v.r), Präsident der Ukraine, und Mark Rutte (M), Ministerpräsident der Niederlande, laufen an einem F-16 Kampfjet vorbei. 3 min
Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Peter Dejong

Update 13:23 Uhr | Ukraine bestätigt Krim-Angriff

Nachdem zuerst mehrere Medien berichtet hatten, hat die Ukraine offiziell einen Angriff auf russische Truppen auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim bestätigt. Demnach soll die 126. Brigade der russischen Schwarzmeerflotte in dem Dorf Perewalnoje unweit der Krim-Hauptstadt Simferopol angegriffen worden sein. Dabei seien "zahlreiche" russische Soldaten verletzt und getötet worden. Russland hat sich bislang nicht dazu geäußert. Die Angaben waren unabhängig nicht überprüfbar.

12:40 Uhr | Tote bei russischem Angriff auf Café in Region Charkiw

Bei russischem Beschuss im Osten der Ukraine sind nach Angaben der dortigen Behörden zwei Menschen getötet worden. Wie der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Synehubow, auf Telegram schreibt, wurde ein weiterer Mensch verletzt. Es sei ein Café in Podoly, einem Vorort von Kupiansk, getroffen worden.

Podoly war kurz nach der russischen Invasion im Februar 2022 von russischen Soldaten besetzt, im September aber von ukrainischen Truppen zurückerobert worden. Die russische Armee hat in den vergangenen Wochen versucht, an der Front in der Region Charkiw im Osten der Ukraine vorzurücken.

11:18 Uhr | London: Russland könnte Angriffe auf Nordosten der Ukraine verstärken

Russland könnte nach Einschätzung britischer Militärexperten seine Angriffe im Raum östlich der Städte Kupiansk und Lyman im Nordosten der Ukraine verstärken. Das Verteidigungsministerium in London schrieb am Samstag, die Ukraine gewinne im Süden weiterhin allmählich an Land. Deswegen könnte Russland versuchen, die Initiative wiederzuerlangen, indem es auf eine "Offensive auf operationaler Ebene" zurückschwenke.

Evakuierung von Kupiansk in der Ukraine
In der Region um Kupiansk werden wegen der wiederkehrenden russischen Luftangriffe Zivilisten evakuiert. Bildrechte: IMAGO / ABACAPRESS

Russland hat den Angaben zufolge kleinere Angriffe im Nordosten im Sektor Kupiansk-Lyman fortgesetzt und dort begrenzte, lokale Fortschritte erzielt. Die Ukraine hatte die von Russen besetzte Stadt Kupiansk im Gebiet Charkiw im vergangenen Jahr befreit. Die Stadt und das Umland wurden danach immer wieder Ziel des russischen Beschusses.

08:42 Uhr | Russland: Wollen weiter militärisch mit Iran zusammenarbeiten

Russland hält demonstrativ an seiner militärischen Zusammenarbeit mit dem Iran fest. Vize-Außenminister Sergej Rjabkow sagte der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA zufolge: "Wir sind unabhängige Staaten und werden uns nicht dem Diktat der USA oder seiner Satelliten unterwerfen." Es gebe keine Veränderungen, die Kooperation mit dem Iran werde fortgesetzt.

Zuvor hatten die USA Medienberichten zufolge die Führung in Teheran aufgefordert, Verkäufe von Drohnen nach Russland einzustellen. Russische Truppen setzen bei ihren Angriffen in der Ukraine seit einiger Zeit Drohnen des Typs Schahed aus iranischer Produktion ein. Die Regierung in Moskau hat diese Darstellung bisher zurückgewiesen.

Der Iran erklärte, Drohnenlieferungen an Russland hätten nur vor Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 stattgefunden. Laut US-Regierungskreisen sollen aber seit August 2022 noch mehrere hundert Stück an Russland übergeben worden sein.

08:12 Uhr | Berichte: Auch Munitionslager auf Krim von Drohnenangriff getroffen

Bei einem Drohnenangriff auf militärische Stellungen auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim ist offenbar auch ein Munitionslager getroffen worden. Nach Berichten des Geheimdienstes der Ukraine, SBU sowie mehrerer Medien wurde Militärtechnik schwer beschädigt. Bei den Angriffen seien dutzende Menschen getötet und verletzt worden. Informationen dazu von russischer Seite gab es zunächst nicht. Die Angaben waren unabhängig nicht überprüfbar.

Die Ukraine nimmt seit Wochen verstärkt Ziele auf der von Russland bereits 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel ins Visier. Das Land will bei seiner laufenden Gegenoffensive alle von Russland besetzten Gebiete befreien, darunter die Krim.

05:15 Uhr | Neuseeland lockert Einwanderungsbestimmungen für Kriegsflüchtlinge

Neuseeland lockert seine Einwanderungsbestimmungen für Flüchtlinge aus der Ukraine. Einwanderungsminister Andrew Little erklärte, Ukrainerinnen und Ukrainer, die vor dem 15. März 2024 mit einem befristeten Sondervisum nach Neuseeland einreisten, könnten eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung erhalten. Die Regierung mache es "so einfach wie möglich, einen Antrag auf eine Aufenthaltserlaubnis zu stellen".  Um den Zugang dazu zu erleichtern, müssen die Antragsteller weder einen Sprachtest ablegen noch über ausreichende finanzielle Mittel verfügen oder eine Bürgschaft angeben.

03:45 Uhr | Erneut Drohne über Moskau abgeschossen

Nach eigenen Angaben hat Russland am Samstagmorgen erneut eine Drohne über Moskau abgeschossen. Bürgermeister Sergej Sobjanin teilte auf dem Online-Nachrichtendienst Telegram mit, die Drohne seit "im Anflug auf Moskau im Bezirk Istrinskij" zerstört worden. Der Nachrichtenagentur Tass zufolge hatten die drei großen Moskauer Flughäfen Scheremetjewo, Domodedowo und Wnukowo am Freitag vorübergehend ihren Betrieb ausgesetzt. Es war die sechste Nacht in Folge, in der die Hauptstadtregion von Drohnen angegriffen wurde.

Ein Rettungsdienstmitarbeiter steht im IQ-Viertel in Moskau, wo eine Drohne Schäden am Turm 2 im Moskauer Internationalen Geschäftszentrum (MIBC, Moskauer Stadt) anrichtete. 4 min
Bildrechte: picture alliance/dpa/TASS | Mikhail Tereshchenko

In den vergangenen Tagen wurden sowohl die russische Hauptstadt als auch andere Regionen in Russland verstärkt Ziel ukrainischer Drohnenangriffe. In der südwestlichen Grenzregion Belgorod wurden nach Angaben der Behörden am Mittwoch drei Zivilisten durch einen von ukrainischen Streitkräften mittels der Drohne abgefeuerten Sprengsatz getötet.

0:05 Uhr | Ukrainischer Verteidigungsminister rechnet mit Taurus-Lieferung

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow ist zuversichtlich, dass Deutschland der Ukraine Marschflugkörper vom Typ Taurus liefern wird. Da sei er wirklich optimistisch, sagte Resnikow in einem Interview von "Bild", "Welt" und der US-amerikanischen Zeitung "Politico".

Resnikow erklärte, er glaube nicht, dass es "ein ganzes Jahr" dauern werde, bis die Marschflugkörper der ukrainischen Armee zur Verfügung stehen. Deutschland sei ein ernsthafter Partner der Ukraine in diesem Krieg und habe bereits viele hochmoderne Waffensysteme wie Leopard-Kampfpanzer, die Panzerhaubitze 2000 sowie Marder- und Gepard-Panzer geliefert.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Samstag, 26. August 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler
Alle anzeigen (211)

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 25. August 2023 | 06:00 Uhr

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