Präparator aus Enns
"Die Nachfrage nach Präparatorenarbeit ist groß"

Nadine Heinrich und Franz Steiner präparieren Tiere in Enns. | Foto: Losbichler
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In Enns führen Franz Steiner und Nadine Heinrich einen seltenen Beruf aus: Sie sind Präparatoren.

ENNS, ST. FLORIAN. ENNS, ST. FLORIAN. Nadine Heinrich aus St. Florian ist Jägerin und seit 2020 auch selbstständig als Präparatorin tätig. Gelernt hat sie den "exotischen" Beruf von einem Präparator in Enns, den sie selbst zuerst für einen Auftrag kontaktiert hatte. Bei dem Besuch des Betriebs wusste sie: "Das will ich unbedingt machen!"

Lehre im Biologiezentrum Linz möglich

"In ganz Oberösterreich gibt es heute nur noch einen richtigen Ausbildungsplatz, der alle drei Jahre vergeben wird – beim Biologiezentrum in Linz", sagt der Präparator-Meister Franz Steiner aus Enns. Als Meister könnte er zwar Lehrlinge ausbilden, das sei aber als Ein-Mann-Betrieb nicht zu bewerkstelligen. 2016 konnte ihn Nadine Heinrich dann überzeugen, sie anzulernen. Die gelernte Einzelhandelskauffrau hat sich 2020 selbstständig gemacht, arbeitet seither weiter mit Franz Steiner in Enns zusammen.

Eine vielfältige Tätigkeit

Wie etwa Fotografie zählt das Handwerk schon seit 1997 zu den freien Gewerben. Der Beruf des Präparators setzt ausgeprägte kreative Fähigkeiten voraus, wie insbesondere gute Beobachtungsgabe, gestalterische Fähigkeiten, gutes Formgefühl, handwerkliches Geschick, ausgeprägtes Interesse an den Naturwissenschaften, Kenntnisse in Chemie, Zoologie, Formenbau und Gerbtechniken. Viele Präparatoren würden daher oft in Museen tätig sein. "Wir arbeiten hauptsächlich für Jäger und Privatpersonen. Uns geht es darum, eine möglichst naturgetreue Stellung des präparierten Tieres hinzubekommen", so Steiner. Aufträge, bei denen Kund:innen ihr Haustier präpariert haben möchten, versuchen die beiden meist auszureden. "Bei vielen ist momentan der Schmerz sehr groß. Die Präparation dauert aber fünf Monate. Danach wollen sie das Tier meist nicht mehr sehen."

"Arbeit ist genug da"

Die Nachfrage sei sehr groß. Das habe damit zu tun, dass es immer weniger Präparator:innen gibt. "In den nächsten fünf Jahren werden viele aktive Präparatoren, die etwa in meinem Alter sind, in Pension gehen", sagt Steiner, der seit 30 Jahren selbstständig ist und den Beruf bei einem Präparator in Linz erlernt hat. Arbeit wäre für Nachwuchs mehr als genug da. "Für den Beruf brauchst du eine Liebe zur Natur und auch großes sowie stets aktuelles Wissen zum Naturschutz. Das spezielle Handwerk muss deine Berufung sein. Außerdem solltest du selbst aktiver Jäger sein. Nur so kannst du gut Zugang dazu finden", so Steiner.

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