Skiliftbetreiber
"Skibetriebe verbuchten Verluste um die 90 Prozent"
Manuel Kapeller-Hopfgartner, WK-Fachgruppenobmann der Seilbahnen Kärnten blickt im Interview auf die Saison 2020/2021 zurück und verrät, was auf Skifahrer im kommenden Winter zukommt.
Wie haben sich Lockdown im Handel, Gastro & Beherbergung, Abstandsregeln, Ausgangsbeschränkungen und Quarantänepflicht für Touristen auf die Skisaison 2020/2021 ausgewirkt?
Manuel Kapeller-Hopfgartner: Die vergangene Saison war sehr schwierig, wurde aber gut gemeistert. Es gab in ganz AUT keine Ansteckungen, die auf das Skifahren zurückzuführen waren. Daher gibt es uns die Sicherheit, dass unsere Konzepte funktionieren. Auch im Hinblick auf die kommende Saison. Wirtschaftlich hatten jene Skigebiete, die sehr Tourismus-lastig sind natürlich erschwerte Rahmenbedingungen. Verluste von bis zu 90 Prozent waren hier zu verbuchen. Man hat aber in allen Gebieten einen Betrieb über den ganzen Winter vorgehalten – speziell um für die Einheimischen in dieser schweren Zeit da zu sein, da Skifahren und Sport an der frischen Luft mit der gesamten Familie natürlich eine willkommene Abwechslung war. Dies rechne ich all meinen Kollegen sehr positiv an.
Welche Learnings nimmt man aus der vergangenen Saison für die anstehende mit?
Sicherheitskonzepte funktionieren; Tourismus muss wieder funktionieren – noch so eine Saison wird man schwer durchstehe; Beschränkung der Beförderungskapazität trotz FFP2 Maskenpflicht war absurd und hat nur künstliche Nadelöhre geschaffen; Regelung in Gastro mit 50 Meter Abstand war ebenso absurd und nicht zielführend, da wir auf den großzügigen Sonnenterrassen viel mehr Platz und Ordnung hätten schaffen können; Wir sind froh, dass dies heuer nicht mehr zur Diskussion steht; Wie sehen derzeit die Vorgaben (bzgl etwa Kapazität, Abstand usw.) für Skiliftbetreiber und Skifahrer aus?
Rechnet man noch mit Verschärfungen?
Derzeit gilt "nur" die FFP2-Maskenpflicht in geschlossenen Gondeln und Liften. Dies ist grundsätzlich OK und für beide Seiten (Unternehmer und Gäste) nachvollziehbar. Verschärfungen sollen per 1. November in Kraft treten. Noch gibt es aber viele Detailfragen, die noch abzuklären sind. Fakt ist, dass der kommende Winter zumindest für Geimpfte wieder ein ziemlich normaler Winter wird. Für Schüler sollte der Ninja Pass als Nachweis einer geringen epidemiologischen Gefahr gelten.
Haben die Betreiber trotz Pandemie investiert?
Es wurde sehr fleißig trotz extrem schwieriger und angespannter Lage investiert. Genau Zahlen werden erst verkündet. Fakt ist aber, dass jeder Betreiber an einer stetigen Verbesserung und Entwicklung seiner Angebote festgehalten hat und es wieder viele Neuerungen für die Skifahrer geben wird.
Wie hoch werden heuer die Ticketpreise sein?
Der Kärntner Skipass steigt im Normalverkauf um etwa 13 Euro. Das ist für eine Saisonkarte eine sehr moderate Preisanpassung. Tageskarten liegen in den größeren Skigebieten zwischen 50 und 52,50 Euro. Es gab sehr viele Preistreiber (Baustoffe, Rohstoffe, Strom, etc.) – man hat versucht so wenig wie möglich an die Kunden weiterzugeben, obwohl durch die großen Preissteigerungen bei den Zulieferern, die Preisgestaltung sehr schwierig und fordernd war. In anderen Bundesländern hat die Tageskarte schon vielerorts die 60 Euro-Marke überschritten. Das heißt, Kärnten bietet hohe Qualität zu einem moderaten Preis. Der Vorverkauf des Kärntner Skipasses läuft bereits zu einem sehr attraktiven Preis an allen Verkaufsstellen. Am 5. November gibt es bereits den ersten Preissprung. Wer also zu einem sehr guten Vorverkaufspreis in über 24 Skigebieten heuer Skifahren möchte, der darf dieses Datum nicht versäumen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.